Klaus Baumgart - Autor
© Tomas Rodriguez

Autor/Illustrator

Klaus Baumgart

Klaus Baumgart, Jahrgang 1951, gehört mit seinen weltweit über 13 Millionen verkauften Büchern zu den international erfolgreichsten Bilderbuchkünstlern. Der renommierte Grafikdesigner erhielt zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen. 1999 wurde er als erster deutscher Autor für den englischen »Children´s Book Award« nominiert.
Zu seinem Gesamtwerk gehören neben »Lauras Stern« u.a. auch das Bilderbuch »Die kleine Traummischerin« sowie die in Zusammenarbeit mit Til Schweiger entstandenen Bilderbücher »Keinohrhase« und »Zweiohrküken«.
Klaus Baumgart lebt mit seiner Frau und Hund Brisco in der Nähe von Berlin.

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Interview

Im Interview: Klaus Baumgart zum 20-jährigen Jubiläum "Lauras Stern" | 15.09.2016

Herr Baumgart, wissen Sie noch, wie Sie damals auf die Idee für die Geschichte über Laura und ihren Stern gekommen sind?Jeder kennt das Gefühl, was man bekommt, wenn man in einer sternenklaren Nacht in den Himmel schaut. Ich hatte das große Glück in einer Nacht sehr viele Sternschnuppen zu sehen und...

Herr Baumgart, wissen Sie noch, wie Sie damals auf die Idee für die Geschichte über Laura und ihren Stern gekommen sind?
Jeder kennt das Gefühl, was man bekommt, wenn man in einer sternenklaren Nacht in den Himmel schaut. Ich hatte das große Glück in einer Nacht sehr viele Sternschnuppen zu sehen und mich gefragt, was passieren würde, wenn ein Kind einen Stern findet. Danach habe ich in meinen Skizzenblock eine Zeichnung von einem Stern in einem Vogelkäfig gemacht. Mir war aber klar, dass er dort nicht bleiben kann. Und so haben die ersten Gedanken Form angenommen.
In diesem Jahr feiert „Lauras Stern“ das 20-jährige Jubiläum. Konnten Sie damals damit rechnen, dass die Geschichte zur Marke und damit letztlich so erfolgreich werden würde?
Nein, das kann man nicht planen. Aber ich habe sehr schnell an den ersten Reaktionen gemerkt, dass dieses Buch etwas Besonderes ist.
Mittlerweile gibt es Laura auch im TV, im Kino, als Musical und als Hörspiel. Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg?
Laura ist ein normales Mädchen aus einer durchschnittlichen Familie, und gerade deshalb kann man sich sehr gut mit ihr identifizieren. Sie eignet sich sehr gut um Geschichten und typische Alltagssituationen aus dem Leben von Kindern zu erzählen. Was Laura aber unverwechselbar macht ist ihr Stern, der sie beschützt und begleitet. Der Stern ist das Symbol für den kindlichen Wunsch nach Freundschaft und Geborgenheit.
Die Geschichten wurden in 28 Sprachen übersetzt und sind in über 30 Ländern bekannt. Können Sie erklären, wie die Geschichten in so vielen unterschiedlichen Kulturkreisen diese Begeisterung auslösen konnten?
Die Themen die ich in den "Lauras Stern"-Büchern behandele sind auf der ganzen Welt ähnlich. Darf man lügen? Wie wehre ich mich gegen einen Stärkeren? Geschwistereifersucht usw. Kinder auf der ganzen Welt kennen diese Situationen und können sich auf ihre eigenen Weise damit auseinandersetzen. Laura zeigt auf ihre ermutigende Art Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesen Themen.
Wenn Sie die Zeit nochmal 20 Jahre zurückdrehen könnten, würden Sie etwas anders machen?
Nein, denn wenn eine Figurenwelt 20 Jahre erfolgreich ist, hat man ja anscheinend nichts falsch gemacht.
Hat sich Laura im Laufe der Jahre irgendwie verändert?
Obwohl sich das Umfeld der Kinder in den letzten Jahren verändert hat, ist Laura immer die Gleiche geblieben. Ich denke das ist ja auch eins der Erfolgsgeheimnisse. Sie ist für die Kinder eine verlässliche Größe.
Haben Sie immer noch neue Ideen für neue Geschichten über Laura und ihren Stern?
Dadurch, dass Laura ein Teil von mir geworden ist, kann ich mich sehr gut in ihre Welt versetzen und daraus ergeben sich automatisch immer wieder neue Themen.
Wie und wo können Sie am besten kreativ sein und an neuen Abenteuern von Laura feilen?
Ich suche nach einem Impuls der sich entwickelt. Bei welchen lohnt es sich weiterzugehen. Ich glaube das ist die kreativste Phase und die kann überall entstehen. An den unterschiedlichsten Orten und in den kuriosesten Momenten. Aber um dann zu schauen, ob diese ersten Gedanken ausbaufähig sind, brauche ich Ruhe und Abgeschiedenheit um meinen Gedanken nach zu gehen. Wenn ich einen Ansatz gefunden habe, stelle ich mir die entscheidende Frage, was hat eine Kind davon, wenn es diese Geschichte liest? Hier entscheidet sich dann ob ich die Storyline weiterverfolge oder nach einem neuen Ansatz suche.
Zum Jubiläum erscheint das Mitmachbuch „Lauras Stern – Meine ersten Zaubertricks“. Haben Sie die Zaubertricks ausprobiert? Welcher gefällt Ihnen am besten?
Um einen Handlungsablauf zu illustrieren muss ich ihn auch durchspielen. Dabei sind manchmal kleine Details wichtig, die man nur durch das Ausprobieren bemerkt. Da alle Tricks toll sind, weil wir ja schon im Vorfeld eine Auswahl getroffen haben, um Tricks zu finden die Kinder in dem Alter auch bewältigen können, ist es sehr schwer zu sagen welcher mir am besten gefällt. Aber wenn ich einen aussuchen müsste, wäre es sicherlich der Wassertrick. Aber der Trick mit der Banane ist natürlich auch toll.
Bekommen Sie Fanpost von Laura-Fans? Können Sie sich an einen besonders schönen, originellen oder außergewöhnlichen Fanbrief erinnern?
Es gab einen Brief in dem eine Mutter sich für das Buch bedankt hat, weil sie dadurch mit ihrer Tochter den Tod des Großvaters besser bewältigen konnte. Das hat mich sehr berührt und mir einen Aspekt des ersten "Lauras Stern"-Buchs gezeigt, den ich so noch nicht bedacht hatte. Aber es gab natürlich auch viele witzige Briefe. Ein Mädchen wollte unbedingt wissen, ob Laura schnarcht. Oder der Brief von einem Mädchen aus Amerika, die tatsächlich Laura Star heißt.
Was glauben Sie, wie wird es mit Lauras Stern weitergehen? Werden weitere Generationen von Kindern mit Laura aufwachsen?
Da ich nicht das Gefühl habe, dass mir die Themen ausgehen und ich Laura immer noch sehr mag, wird es sicherlich noch eine Weile weitergehen.

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