Interview mit Guido Hammesfahr zu seinem Kinderbuch "Frau Giraffe zieht um" | 04.09.2018
„Zeit für einen Tapetenwechsel“ ist das zentrale Thema Ihres Kinderbuches „Frau Giraffe zieht um“. War das auch Ihr Gedanke, als Ihnen die Idee zu Ihrem ersten Buch kam?
Die Idee zum Buch kam mir, weil eine sehr gute Freundin umziehen musste, da sie Mutter wurde. Mit dem Buch wollte ich ihr den Umzug leichter machen.
In Ihrem Buch geht es darum, ein neues Zuhause zu finden. Haben Sie Ihres bereits gefunden oder sind Sie, wie Frau Giraffe, noch auf der Suche danach?
Ich bin ja immer sehr viel unterwegs, daher brauche ich nicht viel, um mich irgendwo zu Hause zu fühlen. Wichtig ist es mir aber, meine Freunde immer wieder zu treffen.
Als Fritz Fuchs vermitteln Sie Kindern im Fernsehen auf pfiffige Art und Weise Wissen. Sie sagen, Sie versuchen Themen so zu erklären, wie Sie sich wünschen, dass sie Ihnen erklärt worden wären. Ist das auch ein Beweggrund für Ihr Buch gewesen?
Bei „Löwenzahn“ geht es ja vorrangig um Themen aus Natur, Umwelt und Technik. Bei Frau Giraffe geht es mehr um verschiedene Lebensanschauungen.
Sie haben sich selbst als „Landei“ bezeichnet. Jetzt besitzen Sie ein Boot und gehen gerne tauchen. Man könnte meinen, es stecke ein bisschen von den Helden Ihres Buches in Ihnen. Fiel es Ihnen leicht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen?
Oh ja. Das fiel mir allein deswegen leicht, weil es auch großen Spaß macht, sich in andere Charaktere zu versetzen. Deswegen bin ich ja auch Schauspieler geworden.
Warum fiel die Wahl der Hauptfigur ausgerechnet auf eine Giraffe?
Weil meine gute Freundin, für die ich das Buch geschrieben habe, mich an eine Giraffe erinnert. Das fand sie früher fast beleidigend. Das wollte ich ändern.
Wie würden Sie Ihre Hauptfigur, Frau Giraffe, beschreiben?
Warmherzig, selbstbestimmt, neugierig, höflich und mit der Fähigkeit, nein zu sagen, ohne dabei verletzend zu sein.
Inwiefern hat Ihre Rolle als Fritz Fuchs in „Löwenzahn“ Ihr Kinderbuch beeinflusst?
Überhaupt nicht.
Würden Sie sagen, das Schreiben eines Kinderbuches verhilft zum eigenen inneren Kind zurückzufinden?
Was heißt hier zurückfinden? Davon habe ich mich nie entfernt.
Neue Orte spielen eine große Rolle in Ihrem Buch. Reisen Sie gerne und viel?
Ich reise sehr gerne. Am allerliebsten mit einem Segelboot.
Wie sähe Ihr perfektes Zuhause aus, wenn Sie sich auf die Suche danach begeben würden?
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, eine lange Zeit auf einem Schiff zu verbringen.
Wie kann man sich den Entstehungsprozess Ihres Buches vorstellen, schreiben Sie einfach drauf los oder entwerfen Sie erst ein Exposé?
Ich habe einfach drauf los geschrieben und wusste noch nicht, wohin die Reise geht. Die Struktur kam erst später.
Wer ist Ihr erster Leser, Ihre erste Leserin?
Meine Lebensgefährtin.
Und Ihr größter Kritiker, Ihre größte Kritikerin?
Meine Lebensgefährtin.
Welche Rolle spielten Bücher für Sie in Ihrer Kindheit?
Eine große natürlich. Ganz besonders Bilderbücher haben es mir angetan. Darunter gab es illustrierte Märchen, Wimmelbücher und Geschichten von Janosch.
Können Sie sich noch an Ihr erstes Buch erinnern?
Nicht genau, aber Max & Moritz, sowie Der Struwwelpeter gehörten mit zu meinen ersten Büchern.
Welches ist das Lieblingsbuch Ihrer Kindheit?
Oh, wie schön ist Panama von Janosch habe ich sehr gemocht.
Lesen Sie selbst Kindern gerne Bücher vor? Neffen, Nichten, Kindern von Freunden?
Das mache ich bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit.
