Autor

Jan F. Wielpütz

JAN F. WIELPÜTZ studierte Anglistik, Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalist, bevor er als Verlagslektor Krimi- und Thrillerautoren betreute. Er leitete das E-Book-Lektorat und die verlagseigene Schreibschule eines großen Publikumsverlags, bis er sich dem Schreiben widmete. Unter Pseudonym hat er zahlreiche Sachbücher geschrieben, die auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen, und mehrere Kriminalromane veröffentlicht.

Interview

"Im Winter kann auf Föhr das Wetter ganz schön ruppig sein, Sturm, Nebel, Dunkelheit – die perfekte Kulisse für einen Mord." | 09.03.2022

TIEFER SAND ist der inzwischen achte Fall für Hauptkommissar John Benthien von der Flensburger Kripo. Was erwartet die Leser:innen in dem neuesten Krimi?John Benthien und seine Kollegin Lilly Velasco ermitteln auf Föhr im Mord an einer alten Dame, deren Leiche man im Keller ihres eigenen Hauses entd...

TIEFER SAND ist der inzwischen achte Fall für Hauptkommissar John Benthien von der Flensburger Kripo. Was erwartet die Leser:innen in dem neuesten Krimi?
John Benthien und seine Kollegin Lilly Velasco ermitteln auf Föhr im Mord an einer alten Dame, deren Leiche man im Keller ihres eigenen Hauses entdeckt hat. Die Frau wurde in einen Verschlag gesperrt und zum Sterben zurückgelassen. Ich will nicht zu viel verraten, aber es ist vielleicht der persönlichste Fall von John Benthien. Denn bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein Familiengeheimnis und eine Wahrheit, die ihn selbst in eine dramatische Situation bringt. Seine Liebesbeziehung mit Lilly, aber auch sein berufliches Wohl stehen bald auf dem Spiel.
Nina Ohlandt starb 2020. Sie setzten ihre erfolgreiche Krimireihe nun fort. Was ist das Besondere an ihren Spannungsromanen?
In ihren Krimis ist es Nina Ohlandt immer wieder gelungen, knifflige Handlungsstränge und überraschende Wendungen mit emotionaler Tiefe in den Beziehungen ihrer Figuren zu verbinden. Hinzu kommt die gut beobachtete und liebevolle Beschreibung von Schleswig-Holstein, dem Land zwischen den Meeren, seinen Menschen und seinen Inseln. Diese Liebe zur Küste, das hatten Nina Ohlandt und ich immer gemein, schließlich stammen unser beider Vorfahren aus dem Norden.
Nina Ohlandt schrieb brisante, abgründige Ermittlerkrimis – nichts für schwache Nerven. Worauf mussten Sie beim (weiter) Schreiben besonders achten? Wie kamen Sie auf die Idee für diesen Fall?
Die Ursprungsidee zum neuen Band stammt noch von Nina Ohlandt selbst. Sie hatte ein Exposé für den neuen Fall von John Benthien verfasst, das die Hintergrundgeschichte – also die Auflösung – des Mordfalls sowie einen skizzenartigen Ablauf der Ermittlungen umfasste. Zudem gab es die ersten hundert Seiten eines Rohmanuskripts. Ich habe die Krimis von Nina Ohlandt viele Jahre redigiert und bin mit ihrem Werk vertraut. Ihr großer Wunsch war, dass ihre Reihe um John Benthien und die Menschen am Meer weitergeführt wird. Dass ich diesen Wunsch erfüllen darf, betrachte ich als besondere Ehre. Ich möchte die neuen Romane mit demselben Herzblut füllen.
Als Kulisse für diesen Spannungsroman haben Sie die wunderschöne Nordseeinsel Föhr gewählt. Was macht die Insel zu einem geeigneten Krimi-Schauplatz?
Föhr wird ja auch gerne als die „friesische Karibik“ bezeichnet. Kilometerlange Sandstrände, wunderschöne grüne Natur, Seeklima, Reetdachhäuser – Inselliebhaber finden hier alles, was das Herz begehrt. Im Winter kann das Wetter aber auch ganz schön ruppig sein, Sturm, Nebel, Dunkelheit – die perfekte Kulisse für einen Mord.
Küstenkrimis, ob sie nun an der Nord- oder Ostsee spielen, sind bei den Leser:innen sehr beliebt. Warum ist das so?
Die Küste lädt dazu ein, einen Krimi dort spielen zu lassen. Sanft geschwungene Dünen, pitoreske Städtchen, idyllische Inseln, dazu die Weite und Einsamkeit der See. Das sind einerseits Orte, an die wir uns gerne wegträumen. Andererseits ist es umso erschreckender, wenn in dieser scheinbar heilen Welt ein Mord geschieht.
Welche Zutaten braucht ein guter Krimi?
Eine Leiche. Eine interessante Ermittlerfigur. Ein spannendes Setting. Und eine überraschende Auflösung.
Welche Krimiautor:innen lesen Sie privat gerne?
Zu viele, um sie alle aufzählen zu können. Mein Bücherregal ist voll mit Krimis. Angefangen bei Klassikern von Agatha Christie oder Patrcia Highsmith über Henning Mankell bis Volker Kutscher. Am meisten Zeit zum Lesen habe ich natürlich im Urlaub, den ich gern am Meer verbringe. Im Strandkorb habe ich dann Eva Almstädt und Klaus-Peter Wolf bei mir.
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