Jonas Erzberg - Autor
© Jasper Ehrich

Autor

Jonas Erzberg

Jonas Erzberg ist das Pseudonym des deutschen Journalisten Hannes Finkbeiner. Er studierte an der Hochschule Hannover, wo er mittlerweile auch als Dozent tätig ist. Finkbeiner schrieb u.a. für die FAZ, Spiegel Online oder das RedaktionsNetzwerk Deutschland. Für die HAZ ist er als Kolumnist tätig.

Download Autorenfoto

Steckbrief

Autorensteckbrief mit Jonas Erzberg zu seinem Roman "Unheilbar glücklich"

Lieblingssatz aus dem Buch:„Konstantin, hören Sie doch auf, um Ihr Leben herumzustehen, als sei es ein Kunstwerk, das Sie nicht verstehen.“Die Stelle im Buch, die am schwierigsten zu schreiben war:Zu dem Ende musste ich mich dann doch durchringen, das kann ich jetzt nur dummerweise nicht weiter ausf...

Lieblingssatz aus dem Buch:
„Konstantin, hören Sie doch auf, um Ihr Leben herumzustehen, als sei es ein Kunstwerk, das Sie nicht verstehen.“
Die Stelle im Buch, die am schwierigsten zu schreiben war:
Zu dem Ende musste ich mich dann doch durchringen, das kann ich jetzt nur dummerweise nicht weiter ausführen.
Der optimale Soundtrack zum Buch:
Ich glaube, dem Buch täten schwebende, treibende Beats gut, mal schnell, mal langsam, deswegen empfehle ich die Alben „18“ oder „Hotel“ von Moby.
Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen:
Überall dort, wo man ein paar Minuten dem Alltag entfliehen möchte. Im Wartezimmer beispielsweise.
Welchem Prominenten würden Sie Ihr Buch gern überreichen und welche Widmung stünde drin?
Das ist einfach: Dem großen T.C. Boyle, dem ich kniend dankend würde, dass er in mir die Schreibwut entfacht hat.
Was darf beim Schreiben auf keinen Fall fehlen – abgesehen von Rechner, Schreibmaschine oder Stift?
Das klingt jetzt unromantisch, aber ein klarer Kopf genügt mir. Am liebsten schreibe ich deswegen am Morgen, mehr braucht es nicht, um in der Tätigkeit voll und ganz aufzugehen. Besonders schön ist es aber auch, wenn ich mit Schreiben fertig bin, also am späten Nachmittag ein fertiges Kapitel noch einmal lese – dazu hin und wieder ein Glas Riesling ... das macht schon Spaß!
Was ist schöner: den letzten Satz zu Ende gebracht zu haben oder das fertige Buch in Händen zu halten?
Es gibt ja den letzten Satz nicht wirklich. Da kommen noch so vielen Korrekturläufe, im Grunde weiß ich nie, wann ich den letzten Satz geschrieben habe. Von daher: das fertige Buch in Händen zu halten.
Wer oder was hilft, wenn es mal schwierig ist, weiterzuschreiben?
Joggen, mit einem feisten Metalalbum auf den Ohren.
Was war zuerst da: die Story oder eine Figur aus dem Buch?
Beides zugleich, die erste Idee war nämlich einen Hypochonder in ein Schwellenland zu schicken.
Wie wichtig sind Freunde, Familie, Berater beim Schreiben?
In der Produktion sehe ich manchmal die Sätze vor lauter Worten nicht mehr, da tut mir ein Telefongespräch mit meiner Lektorin ganz gut.
Lieber akkurat durchplanen oder erstmal drauflosschreiben?
Ich halte mich an einen Spruch von James Thurber: „Don't get it right, get it written.“
Welche Farbe hätte das Cover auf keinen Fall haben dürfen und warum?
Rosa! Oder Hellblau mit rosafarbenen Sternchen und schillerndem Regenbogenglitzer vor herzrotem Sonnenuntergang – ich schreibe doch keinen Liebesroman, Leute!
Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?
Als hätte er einen Liebesroman gelesen.

Interview

Interview mit Jonas Erzberg über sein neues Buch "Unheilbar glücklich" | 18.03.2019

Von Hannover nach Thailand der Liebe wegen! Ihr Protagonist Konstantin lässt alles stehen und liegen um der jungen, schönen Yoga-Lehrerin Freya nach Thailand zu folgen. Welche Verrücktheiten haben Sie für die Liebe begangen?Ich bin für die Liebe von Hannover nach Braunschweig gezogen.Ihr Buch spielt...

Von Hannover nach Thailand der Liebe wegen! Ihr Protagonist Konstantin lässt alles stehen und liegen um der jungen, schönen Yoga-Lehrerin Freya nach Thailand zu folgen. Welche Verrücktheiten haben Sie für die Liebe begangen?
Ich bin für die Liebe von Hannover nach Braunschweig gezogen.
Ihr Buch spielt größtenteils in Thailand. Haben Sie das Land selbst bereist und wenn ja, was hat Sie daran besonders begeistert?
Thailand war die erste größere Rucksackreise, die ich unternommen habe. Das ist über zwanzig Jahre her und es gab noch völlig unberührte Inseln. Klappriger Bungalow am Strand, viele gleichgesinnte Traveller. Das war schon besonders. Dabei musste ich auch feststellen, dass eine längere Reise in eine völlig fremde Kultur zu einem Spiegel des Selbst werden kann. Wenn man genau hinsieht lernt man sich selbst anders kennen. Das mochte ich.
Und was fehlt dort, was es in Deutschland immer gibt?
Meine Federkernmatratze. Gott, bin ich alt geworden!
Für eine nicht ganz so spontane Reise wie die von Konstantin: Welche drei Tipps würden Sie Thailandreisenden geben?
Keinen Essensstand auslassen!
Den Thais genau zuhören. Das ist ein unfassbar kluger, sympathischer und liebenswerter Menschenschlag.
Und natürlich keinen Essensstand auslassen!
Konstantin Wittgenbausch ist ein Hypochonder wie er im Lehrbuch steht. Sind Sie selbst Dr. Google verfallen oder wie haben Sie sich mit dem Thema beschäftigt?
Ich habe im Internet zweimal – einmal für mich, einmal stellvertretend für Konstantin – den Whitely-Test gemacht, eine Diagnosehilfe für Hypochondrie. Ich kam auf 34 Punkte, was bedeutet, ich schrappe mit Funkenflug an einer Hypochondrie vorbei. Konstantin kam allerdings auf sagenhafte 54 Punkte. Da gibt es dann kaum noch Platz nach oben. Um die Kunstfigur Konstantin authentisch zu entwickeln, musste ich also doch noch das ein oder andere Fachbuch lesen.
Welche Krankheit würden Sie Ihrem größten Feind nicht wünschen?
Miserere. Ich werde das hier aber nicht weiter ausführen – auch wenn ihr gefragt habt.
Konstantin joggt gerne und arbeitet sich an der Rudermaschine ab. Trotzdem nimmt er in Thailand an einem Yoga-Kurs für Fortgeschrittene teil. Was ist denn Ihre liebste Yoga-Figur?
Irgendeine, bei der man flach auf dem Rücken liegt und mit geschlossenen Augen atmet. Keine Ahnung, ob es diese Figur gibt, aber sie klingt verlockend.
Sie sind Journalist und schreiben für viele große deutsche Zeitungen. Wie unterscheidet sich der Schreibprozess des Journalisten von dem des Romanautors?
In der Belletristik existiert zwar ein Freiraum von Phantasie zwischen mir und dem Blatt, aber irgendwann löst sich die Distanz zum Geschriebenen auf und die Geschichte beginnt sich selbst zu erzählen. Das erlebe ich im Journalismus nicht in dieser Intensität.
Arbeiten Sie bereits an einem neuen Buchprojekt und worum wird es gehen?
Ich habe eine Schnaps- und Wein-Idee, die mir schon lange auf der Zunge und unter den Nägeln brennt. Exposé und Textproben sind ausgearbeitet. Das würde ich gerne in Angriff nehmen.
Alle Verlage