Autorin

Michelle Hunziker

Michelle Hunziker wurde 1977 in Sorengo, in der italienischen Schweiz, geboren. Als Tochter einer Niederländerin und eines Schweizers spricht sie 5 Sprachen fließend. Von ihrem 3. bis zu ihrem 16. Lebensjahr lebte Michelle in Deutschland. Frau Hunziker ist in 2. Ehe mit Tomaso Trussardi verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, Sole und Celeste. Ihre älteste Tochter Aurora stammt aus erster Ehe mit Eros Ramazzotti.

Interview

Michelle Hunziker spricht im Interview über ihre Autobiografie | 14.11.2018

Sie haben eine erwachsene Tochter, zwei noch sehr kleine Mädchen, einen erfolgreichen Ehemann und eine große Karriere im italienischen Fernsehen, die dazu führt, dass Sie ständig von Paparazzi umzingelt sind. Wie haben Sie es bei all dem Trubel geschafft, ein Buch zu schreiben?Ich habe mir die Zeit,...

Sie haben eine erwachsene Tochter, zwei noch sehr kleine Mädchen, einen erfolgreichen Ehemann und eine große Karriere im italienischen Fernsehen, die dazu führt, dass Sie ständig von Paparazzi umzingelt sind. Wie haben Sie es bei all dem Trubel geschafft, ein Buch zu schreiben?
Ich habe mir die Zeit, die ich brauchte, einfach genommen und das Buch innerhalb eines Jahres geschrieben. Sehr viel ist auch im Sommer entstanden, als ich Zeit hatte. Das waren dann auch sehr intensive Momente. Ich wollte diesen Kreis einfach schließen und jetzt bin ich sehr froh, dass ich das gemacht habe.
Wer „Ein scheinbar perfektes Leben“ liest, wird sehr schnell begreifen, dass das nicht nur ein äußerst unterhaltsames und informatives, sondern für Sie vor allem auch sehr wichtiges Buch ist. War Ihnen das beim Schreiben bewusst? Und was hat Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten am Herzen gelegen?
Meine Motivation war, anderen Leuten die Möglichkeit zu geben, nicht die gleichen Fehler zu machen, die ich gemacht habe. Wenn ich heute zurückblicke, denke ich immer positiv und dass das, was ich damals erlebt habe, mir letztlich die Kraft gegeben hat, diejenige zu sein, die ich heute bin. Trotzdem: Das, was ich gemacht habe, müssen andere nicht unbedingt mitmachen. Ich denke, dass das Thema „Sekte“ ein großes Thema ist. Aber in der Öffentlichkeit wird wenig darüber gesprochen. Dabei gibt es viel mehr Leute als man denkt, die in eine solche Situation geraten. Und es gibt viele, bei denen Familie oder Freunde nicht wissen: Wie kriege ich meine Lieben da raus?“, Wie muss ich mich verhalten? Was passiert da? Auch deswegen habe ich das Buch geschrieben.
Sie erzählen, wie Sie in die Fänge der charismatischen Pranatherapeutin Clelia geraten sind, die eigentlich die Halsschmerzen Ihres damaligen Ehemannes behandeln sollte. Eros Ramazzotti hat die Dame spontan abgelehnt. Was hat er da auf Anhieb gespürt?
Er hat sie nicht spontan abgelehnt, sondern sich schon zwei, dreimal therapieren lassen. Er fand es okay, aber er hatte nicht dieses Feeling wie ich es hatte. Ich war, glaube ich, das perfekte Opfer. Ich hatte vieles, was mir auf dem Herzen lag, und ich brauchte eine Person, mit der ich reden konnte. Sie gab mir sofort das Gefühl, sie würde zuhören. Eros ist eher ein introvertierter Mensch, der Dinge eher mit sich selbst ausmacht. Er ist keiner, der gerne mit anderen über seine Probleme spricht. Und ich glaube, da hatte er Glück. Er war nicht die Person, die sie an sich ziehen konnte.
Warum ist das Ihrer Meinung nach so, dass heutzutage so viele Menschen ihr persönliches Heil, Gott, die Erleuchtung etc. in unkonventionellen Glaubenssystemen und Gruppierungen suchen?
Das ist eine sehr gute Frage, weil es ja genau das ist, was immer öfter passiert. Jeder von uns braucht das Gefühl, dass er für jemanden wichtig ist. Und wenn man im Leben nicht das Glück hat, eine Familie zu haben, die wirklich vereint ist und einem das Gefühl gibt, immer hinter einem zu stehen, die einem eine Basis von Sicherheit und Selbstsicherheit gibt, dann hat man das Gefühl, dass man jemanden braucht. Du brauchst eine Richtung. Du brauchst das Gefühl: Ich bin für jemanden wichtig und ich bin auch „part of something“. In Situationen, in denen einem genau das fehlt, treten diese Heiler auf, diese Life Coaches und diese ganze Esoterik. Und dann kommt oft auch noch die Suche nach Gott dazu. Das sind alles Fragen, die sich ein intelligenter, sensibler Mensch stellt. Wenn dann jemand auftaucht, der dir das Gefühl gibt, dass er die Antworten auf diese Fragen hat, dann denkt man erstmal: Das ist okay, ich gehe hier einen spirituellen Weg und mache eine spirituelle Erfahrung. Im Grunde ist das auch okay – aber es kann auch richtig gefährlich werden. Life Coaches oder Ähnliches können keine Familie ersetzen. Also man muss wirklich aufpassen, wem man sein Geld gibt. Natürlich gibt es Ärzte und Psychologen, die meine ich nicht. Ich meine Leute, die sagen: „Ich bin ein Heiler und ich zeige dir, wo es langgeht. Und ich sage dir auch, was du mit deinem Leben anfangen musst“. Das ist nicht okay, da muss man aufpassen.
Auffallend ist, was die Mitglieder der Sekte, mit der Sie dann zu tun hatten und die in den Medien als „Krieger des Lichts“ bezeichnet wurde, alles lernen müssen. Das ist tausendmal mehr als das, was ein schlichter Protestant oder Katholik lernen muss. Das heißt: Man muss gescheit sein, um Clelias Glaubenssätzen überhaupt folgen zu können. Ist das mit ein Teil der Anziehungskraft? Fühlt man sich dadurch erhaben?
Ja, ich glaube schon. Das hat auch etwas mit dem Ego zu tun. Das hat was damit zu tun, dass du Schwachpunkte in deinem Leben hast. Du bist dann ganz sicher keine wirklich selbstsichere Person. Du willst einfach das Gefühl haben, bedingungslos von jemandem geliebt zu werden. Und diese Sekte gibt dir dieses Gefühl, dass man dich wirklich bedingungslos liebt. Diese Leute haben auch Antworten auf Fragen, auf die andere keine Antwort haben. Und vor allem geben sie dir das Gefühl: Du bist wichtig für Gott. Damit haben sie dich sehr schnell unter Kontrolle. Denn wenn du nach Gott suchst und nach Liebe, dann sind genau das die beiden wichtigsten Dinge im Leben. Jeder sucht schließlich nach Liebe und viele suchen Antworten auf die Frage nach Gott. Diese Sekten-Leute sind gut auf ihre Opfer vorbereitet und sie wissen ganz genau, wie sie dich einfangen können.
Sie haben einen hinreißenden Humor, insbesondere an den wirklich dramatischen Stellen des Buches. Wie haben Sie sich diesen Humor damals erhalten können?
Das geht. Und das ist auch das, was mich gerettet hat: die positiven Seiten im Leben zu sehen. Ich hatte immer einen Grund happy zu sein. Ich hatte meine Tochter und sie war gesund. Ich hatte einen Job, den ich liebte. Genau das war für mich wie meine Luft zum Atmen. Mein Publikum, die Bühne... Da konnten die anderen nicht rein. Das war ein ganz spezieller Kontakt zu meinem Publikum, den ich hatte. Vor allem als ich Theater gespielt habe. Das war dann ein Moment von vier, fünf oder sechs Stunden, die ich nur mit anderen Leuten außerhalb der Sekte verbrachte. Und da hatte ich mal die Möglichkeit, aufzuatmen und mein Ego wieder ein wenig aufzupäppeln. Wenn ich dann wieder aus dieser Situation rauskam und Kraft getankt hatte, haben sie mich natürlich sofort wieder auf mich eingewirkt. Sie haben mir gesagt, das sei nicht mein Talent, sondern ihr Talent. Sie wollten mir klarmachen, dass ich diesen Erfolg nur dank der Sekte hatte. Dank der Tatsache, dass ich Teil dieser Gruppe war und dass ich nur dank Clelia meine Seele rettete.
Die Diät, die Sie damals halten mussten, war schauerlich.
Ja, wirklich. Kein Zucker, kein Fleisch, kein Fisch. Nur Gemüse, ziemlich vegan.
Was macht das mit einem, wenn man sich derart spartanisch ernährt?
Das war ganz, ganz schwierig am Anfang. Ich bin lebensfroh und von Natur aus eine Genießerin. Und das war, glaube ich, die erste größere Strafe, die sie mir auferlegt haben. Aber sie haben es als Reinigungsprozess deklariert. Für mich war das ganz schlimm, denn ich liebte das Essen. Mittlerweile habe ich übrigens alles wieder nachgeholt. Für mich war es damals wirklich sehr schwierig, auf so vieles zu verzichten. Enthaltsam zu leben, wenn du 23 bist. Auf gutes Essen, auf ein Gläschen Wein, auf das schöne Leben. Damit du wirklich „rein“ wirst, rein auf die Bühne gehst und die Botschaft überbringst, die du überbringen musst.
Die Isolation, die Sie in Ihrer Kindheit so häufig empfunden haben, ist die gleiche Isolation, mit der Clelia Sie später straft, um Sie gefügig zu machen. Wussten Sie das damals schon oder ist Ihnen das erst im Nachhinein bewusst geworden?
Damals war mir das überhaupt nicht bewusst. Ich war der Meinung, dass ich diese Strafen verdiente. Das war ein großes Leid. Ich habe richtig gelitten, dachte aber, ich hätte es verdient, und deswegen sei das alles okay. Ich dachte, dann verarbeite ich das. Ich versuchte zu verstehen, wo ich Fehler gemacht habe. Das war dann mein eigener psychologischer Prozess. Trotzdem spürte ich: Da stimmt etwas nicht. Aber ich hatte niemanden mehr auf der Welt, dachte ich jedenfalls. Ich war total isoliert und blieb auch isoliert. Das waren ganz schwierige Momente.
Das „Channeln“ ist ein großes Thema des Buches. Ein fantasieloser Pragmatiker, der das noch nie erlebt hat, denkt vermutlich, dass da ein begabter Bauchredner oder Stimmenimitator eine Nummer abzieht, aber wenn es so wäre, würde es ja nicht auf derart viele Menschen eine so große Faszination ausüben. Was war damals für Sie daran so beeindruckend?
Das reißt viele Menschen mit, die gläubig sind. Wenn du gläubig bist, dann weißt du: Das ist die Bibel. Und die Bibel kann nach diesem Glauben nicht von einem Menschen alleine geschrieben worden sein, sondern nur von jemandem, der durch Gott inspiriert wurde und durch diese göttliche Eingebung schreiben konnte. Oft heißt es in der Bibel ja auch, dass jemand von Gott geschickt wurde. Genau das wird dann als „Channeling“ bezeichnet. In unserem christlichen Glauben ist dieses Prinzip ja schon so angelegt. Und deswegen ist es, ich sage das jetzt in Anführungszeichen, auch so „einfach zu glauben“, dass so etwas wirklich passieren kann. Ich habe in dem Buch ja auch diese unglaubliche Geschichte aufgeschrieben. Da ist dieses Mädchen, das gechannelt hat. Sie war wirklich ein ganz normales Mädchen, nicht besonders intelligent und ohne besonderes Studium. Sie hatte einen Mailänder Akzent und war eigentlich ziemlich einfach. Als sie channelte, sind auf einmal unglaubliche Sachen passiert. Sie sprach sogar nicht mit ihrer sonst üblichen Stimme, sondern drückte sich in einer Art und Weise aus, die sie sonst nicht beherrschte. Das war dann schon beeindruckend. Und dann kommt Demut – und dann Angst. Du denkst: Oh mein Gott, was passiert hier? In dem Moment glaubst du auch an die Sache. Ich weiß jedenfalls bis heute nicht, wie sie das gemacht hat.
Sie haben einmal sogar einem Exorzismus beiwohnen müssen. Was empfinden Sie heute, wenn Sie daran zurückdenken?
Dass ich genau in diesem Moment in meinen Herzen beschlossen habe: Okay, jetzt versuche ich alles, um von diesen Leuten loszukommen. Weil mich das wirklich geprägt hat und zwar negativ. Das hat mir Angst gemacht. So etwas wollte ich nie wieder mitmachen. In meinem ganzen Leben will ich das nie wieder mitmachen. Diese Leute haben mit Dingen gespielt, die man aus meiner Sicht sein lassen sollte.
Als junges Mädchen wollten Sie als Dolmetscherin für die NASA arbeiten, und durch die Sekte haben Sie mehr über das Universum erfahren, als Ihnen lieb war. Was würden Sie heute einem Menschen sagen, der glaubt, einen spirituell hochentwickelten „Meister“ gefunden zu haben?
Ich sage denen: Es gibt keine Meister, die Geld verlangen. Das ist die erste Regel. Vor allem sagt ein Meister niemals, dass er ein Meister ist. Hilfreich im Leben ist jemand, der dir beisteht und dir etwas geben kann. Aber er macht das nicht, weil er dich etwas lehren will, sondern, weil er einfach so ist wie er ist. Das heißt: Vorsicht bei Life Coaches, Meistern, Heilern! Finger weg von diesen ganzen Geschichten! Das einzige, was dich weiterbringt, ist die Familie. Die Leute, die du liebst, Kinder, gute Freunde, deine Eltern oder sonst ein guter Arzt, ein Priester, der dir vielleicht Antworten geben kann. Aber aufpassen mit diesen ganzen Heilern! Die haben etwas, was mir nicht gefällt. Sie wollen dich kontrollieren und sie wollen dein Geld.
Sie sprechen in Ihrem Buch etwas ungemein Brisantes an: dass Menschen, die sich von Gurus und vermeintlich Heiligen manipulieren lassen, mit Menschen zu vergleichen sind, die sich terroristischen Gruppen anschließen, um den Heiligen Krieg in die Welt zu tragen. Ist fanatische Liebe Ihrer Erfahrung nach ebenso gefährlich wie fanatischer Hass?
Absolut. Beides hat oft eine ähnliche Ursache. Man will einfach für jemanden wichtig sein. Man will Zugehörigkeit, man will dieses „Ich bin für jemanden besonders wichtig“. Und wenn du das Gefühl hast, dass du für eine höhere Bestimmung wichtig bist, wenn du dann auch noch ein Projekt hast und wenn du wirklich daran glaubst, dann machst du alles, was dir gesagt wird. Das ist das Schlimme. Deswegen: Aufpassen mit diesen ganzen Dogmen! Für mich ist Gott einfach Schönheit, Liebe, Natur, Happiness. Es hat nichts, aber auch gar nichts mit Bestrafung, mit Verzicht oder Schuldgefühlen zu tun. Gott ist für mich Liebe und positive Energie. Das ist alles.
Was empfinden Sie, wenn Sie heute jemanden über vertikale und horizontale Energien, feinstoffliche Schlacken und spirituelle Blockaden reden hören?
Ich weiß genau, wovon diese Leute sprechen, denn ich habe fünf Jahre in einer solchen Umgebung gelebt. Ich bin jetzt niemand, der nach so einer Erfahrung an überhaupt nichts mehr glaubt. Ich glaube definitiv an Gott – aber ohne diese ganzen Dogmen. Ich glaube auch an Energien, aber es ist eben ein gesunder Glauben. Ich glaube, das Wichtige im Leben ist, das Leben, das uns geschenkt wurde, zu genießen. Jede Sekunde davon. Denn das Leben kann jederzeit zu Ende sein. Es ist viel zu kostbar, es ist viel zu wichtig, viel zu schön und wertvoll, um Zeit zu verschwenden und sich kontrollieren zu lassen.
Wie war diese Zeit in der Sekte eigentlich für Ihre Tochter Aurora?
Ich habe Auri immer da rausgehalten. Sie kann sich daher auch bis heute an nichts, das mit der Sekte zu tun hat, erinnern. Das war mir immer wichtig. Auch wenn ich damals diesen Weg für mich gewählt habe, sollte meine Tochter damit nichts zu tun haben. Und doch hat dieses kleine Mädchen schon damals irgendwann instinktiv gespürt, dass ich nicht glücklich war.
Hat die Sekte je versucht, wieder Kontakt zu Ihnen aufzunehmen, und ist sie immer noch aktiv? Was ist aus diesen Leuten geworden?
Nein. Sie haben keinen Kontakt aufgenommen. Aber die Sekte ist weiterhin aktiv – in Apulien. Übrigens, an alle Leute, die an Esoterik und Energien interessiert sind: Ich finde, wenn man neugierig bleibt, dann ist das immer gesund. Man kann alles lesen, man kann alles studieren. Es ist schön, wenn man nicht immer nur in die gleiche Richtung guckt. Aber es ist eine Sache, zu studieren, neugierig zu sein und sich zu öffnen – und es ist eine andere Sache, sich in die Hände von Leuten zu begeben, die einen kontrollieren.
Sollten unkonventionelle Glaubensgemeinschaften Ihrer Meinung nach stärker überwacht werden?
Absolut. Aber ich weiß, dass das nicht ganz so einfach ist. Religion ist ja erstmal „offen“. Jeder kann glauben, was er will. Die Frage ist, wo ist die Grenze? Ich persönlich würde die Grenze beim Geld ziehen. Also man dürfte es nicht mehr erlauben, dass diese Organisationen den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Du willst mir etwas beibringen? Okay, dann machst du das „for free“, weil du eine Mission hast. Und eine Mission muss nicht bezahlt werden. Vielleicht ist das die einzige Grenze, die man ziehen kann. Diese Leute wollen von anderen vor allem Geld – und Macht.
Sie sind heute glücklich mit Tomaso Trussardi verheiratet, dem Vater ihrer entzückenden kleinen Töchter. Und Sie haben eine wunderschöne erwachsene Tochter aus ihrer Ehe mit Eros Ramazzotti, zu dem sie immer noch ein gutes Verhältnis unterhalten – haben Sie da überhaupt noch Zukunftsträume oder haben sich Ihre Träume bereits alle erfüllt?
Oh ja, ich habe noch viele Zukunftsträume. Ich habe noch viel vor – in meinem Job sowieso. Da gibt es jeden Tag neue Ideen. Jetzt kommt ein neues weltweites Projekt, mit dem ich in Italien anfange. Dabei bin ich zum ersten Mal Unternehmerin. Leider kann ich noch nicht sagen, worum es geht. Es wird dazu eine Pressekonferenz geben. Außerdem mache ich weiterhin meine Sendungen in Italien und habe viele andere neue Projekte. Ich sage immer: Man wird alt, wenn man aufhört zu träumen. Ich bin immer jemand, der träumt und mit seiner ganzen Familie Zukunftspläne hat. Auf alle Fälle bin ich immer offen für Neues.
Abschließende Frage: „Ein scheinbar perfektes Leben“ ist nicht nur ein wichtiges, sondern auch sehr unterhaltsames Buch. Könnten Sie sich vorstellen, einen Roman zu schreiben und, falls ja, über welches Thema?
Nein (lacht). Ich muss ehrlich sagen: Bücher zu schreiben ist wirklich, wirklich anstrengend. Vor allem, wenn man etwas vom eigenen Leben schreibt. Also ich habe das jetzt einmal gemacht. In Italien wurde es schon im letzten Jahr veröffentlicht. Ich habe es nicht geschrieben, weil ich Unmengen an Büchern verkaufen wollte, sondern weil ich glaube, dass ich anderen damit helfen kann. Und wenn ich nur einem Menschen damit helfen konnte, dann habe ich schon gewonnen. Bis jetzt ist es super gelaufen, ich habe sehr viel Feedback bekommen, unter anderem von Betroffenen, und ich freue mich, dass es hier in Deutschland jetzt auch übersetzt worden ist. Trotzdem würde ich jetzt erst mal kein weiteres Buch schreiben. Natürlich sagt man niemals nie. Wer weiß, vielleicht habe ich in 20 Jahren wieder etwas zu erzählen. Aber dann würde ich immer über Abschnitte oder Erfahrungen aus meinem Leben schreiben. An einen Roman würde ich mich nicht rantrauen.
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