Sarah Lark - Autor
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Autorin

Sarah Lark

Sarah Lark, geboren 1958, wurde mit ihren fesselnden Neuseeland- und Karibikromanen zur Bestsellerautorin, die auch ein großes internationales Lesepublikum erreicht. Nach ihren fulminanten Auswanderersagas überzeugt sie inzwischen auch mit mitreißenden Romanen über Liebe, Lebensträume und Familiengeheimnisse im Neuseeland der Gegenwart. Sarah Lark ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin, die in Spanien lebt.

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Interview

Im Interview: Sarah Lark spricht über ihren neuen Roman „Dream" | 12.01.2018

Frau Lark, Sie sind bekannt für Ihre Landschaftsromane für Erwachsene. Wie kommt es, dass Sie jetzt für Jugendliche schreiben?So ungewöhnlich ist das gar nicht. Tatsächlich habe ich unter meinem richtigen Namen, Christiane Gohl, bereits mehrere Jugendbuchreihen veröffentlicht. Es ging immer um Mädch...

Frau Lark, Sie sind bekannt für Ihre Landschaftsromane für Erwachsene. Wie kommt es, dass Sie jetzt für Jugendliche schreiben?
So ungewöhnlich ist das gar nicht. Tatsächlich habe ich unter meinem richtigen Namen, Christiane Gohl, bereits mehrere Jugendbuchreihen veröffentlicht. Es ging immer um Mädchen und Pferde, und die Julia-Reihe hat bis heute einen gewissen Kultstatus. Außerdem habe ich für den Baumhaus Verlag schon mal einen Fantasy-Roman für Jugendliche geschrieben: Ruf der Dämmerung.
In Ihrem neuen Buch „Dream – Frei und ungezähmt“ erzählen Sie die Geschichte von Sarah und dem wilden Hengst Dream. Sie haben selber Pferde und sogar einen Schutzhof in Andalusien. Wie viel von Ihnen selber steckt in der Protagonistin Sarah?
Ein bisschen, denke ich. Auch ich war schon als Teenager pferdebegeistert und kann mich immer noch gut in die Gefühlswelt der Mädchen hineindenken. Ich arbeite auch gern mit schwierigen und traumatisierten Pferden wie Dream. Die Schilderungen seiner ‚Zähmung‘ sind also recht authentisch.
Ein Leben mit und für Pferde, das ist sicher ein Traum von ganz vielen jungen und auch älteren Reitern. Können Sie uns etwas über Ihr Leben in Andalusien erzählen?
Von meinen Pferden könnte ich stundenlang erzählen. Wir haben zurzeit 23 Großtiere auf dem Hof, davon 3 Lamas, eine Maultierstute und der Rest sind Pferde – vom Minipony bis zum Kaltblut ist alles vertreten. Vier Pferde und die Mula reite ich, wobei es sich zum Teil um die Nachkommen einer Stute handelt, die ich schon aus Deutschland mit nach Spanien brachte. Zum Teil sind es aber auch ‚Sozialfälle‘. Ich nehme ja Pferde auf, die sonst niemand will, was immer ein Traum von mir war, seit ich Follyfoot Farm gelesen habe. Ich kann ihn mir erfüllen, seit sich die Neuseelandromane von Sarah Lark so hervorragend verkaufen – Vielen Dank dafür an alle meine LeserInnen! Dabei war die Ursprungsidee natürlich die, alte Pferde aufzunehmen, die nach einem arbeitsreichen Leben einen ruhigen Platz brauchen. Tatsächlich kamen und kommen aber auch viele junge Pferde – wie Aurora, die ihr Besitzer mit acht Monaten wegen eines Schönheitsfehlers töten lassen wollte, und als Letzte Cinderella, die wir im Alter von 13 Monaten in der Garage fanden. Ihr Besitzer hielt sie dort seit 7 Monaten, sie war an der Wand angebunden und zum Skelett abgemagert. Inzwischen ist sie eine fröhliche, gesunde Dreijährige – und möchte in absehbarer Zeit natürlich geritten werden. Es gibt also viel zu tun, doch leider finden sich in Andalusien keine pferdebegeisterten Mädchen, die gern helfen. Eher kommen Erwachsene vorbei und kümmern sich um die alten Pferde und eine Psychotherapeutin bietet hier tiergestützte Therapie an. Im Allgemeinen widme ich mich vormittags den Pferden, um dann nachmittags meine Bücher zu schreiben. Beim Ausreiten denke ich meist schon darüber nach, wie die Geschichte weitergehen soll. Ich brauche also sehr brave Reitpferde, da ich ständig in Tagträume versunken bin.
Haben Sie sich auch schon einmal, so wie Sarah, in ein Pferd auf Anhieb „verguckt“?
Aber sicher. Schon oft!!! Dabei soll man das nicht. Kluge Menschen verlieben sich erst in ein Pferd, wenn der eigene Name in dessen Papieren steht. Aber wer ist schon wirklich klug?
Ihr Buch ist keine klassische Reiterhofgeschichte. Die Geschichte beschreibt die sensible und vorsichtige Annäherung zwischen Mensch und Pferd. Warum, glauben Sie, wird sie den jungen Leserinnen gut gefallen?
Ich denke, alle Mädchen träumen davon, so eine große Liebe zu erleben wie Sarah und Dream. Wobei das auch wirklich das Größte ist, was einem Pferdemenschen passieren kann – ich weiß das, denn ich spreche aus Erfahrung! Und natürlich hoffe ich, dass mein Buch den Mädchen gefallen wird, obwohl ich keine Magie bemüht habe, um Sarahs und Dreams Beziehung zu erklären. Das ärgert mich oft in vergleichbaren Büchern, da fliegt den Mädchen die Liebe des Pferdes ja nur so zu, und auf Seite 100 gewinnen sie dann die Olympischen Spiele. Was Sarah bei Dream leistet, ist dagegen harte Arbeit. Man braucht nicht nur Begabung und Begeisterung, sondern auch Können, um so weit zu kommen. Ich hoffe, dass meine LeserInnen den verhältnismäßigen Realismus der Geschichte zu schätzen wissen.
Wem empfehlen Sie das Buch besonders? Und welche Botschaft möchten Sie jungen pferdebegeisterten Mädchen mit dem Buch mitgeben?
Ich empfehle das Buch natürlich allen meinen LeserInnen – nicht nur den ganz jungen, auch meine erwachsenen Freundinnen haben es gern gelesen. Mit Botschaften habe ich es allerdings nicht so sehr. Ich denke, dass jemand, der Pferde wirklich liebt und bereit ist, Zeit und Arbeit in diese Leidenschaft zu investieren, meist von allein alles richtigmacht.
Viele Ihrer Landschaftsromane spielen in Neuseeland. Auch in „Dream – Frei und ungezähmt“ wandert die Protagonistin nach Neuseeland aus. Was verbindet Sie mit dem Land?
Neuseeland ist ein faszinierendes, sehr facettenreiches Land mit einer zwar kurzen, aber sehr interessanten Geschichte. Seine Landschaften sind phantastisch, die Pflanzen- und Tierwelt ist in vieler Hinsicht einzigartig. Mein ganz persönliches Traumland ist es allerdings nicht, dafür regnet es dort zu viel. Ich bin mehr der Wüstentyp.
Dream, der Hengst mit der hellen Mähne, ist ein neuseeländisches Kaimanawa-Wildpferd. Im Gegensatz zu den amerikanischen Mustangs z.B. kennen nur die Wenigsten diese Wildpferde. Was ist das Besondere an ihnen und wie sind Sie bei der Recherche zu den Pferden vorgegangen?
Die Kaimanawas unterscheiden sich gar nicht so sehr von anderen Wildpferden. Wie die amerikanischen Mustangs, die Brumbies in Australien und so ziemlich alle anderen, wildlebenden Pferde auf der Welt sind sie die Nachkommen verwilderter Hauspferde. Sie sind handlich, nicht sehr groß, es gibt sie in so ziemlich allen Farben. Als ich hörte, dass es in Neuseeland Wildpferde gibt, habe ich im Internet nach ihnen gesucht und die Seiten der Schutzorganisation gefunden, die sich um sie kümmert. Denen konnte man so ziemlich alle wichtigen Informationen entnehmen. Außerdem schaue ich mich immer auf Seiten von Maori-Organisationen um, auf denen die Ureinwohner Neuseelands zu den Themen Stellung nehmen, über die ich schreiben will. Hier fand ich die wunderschöne Legende von den ‚Wächtern der Kaimanawa‘.
Bleiben wir bei dem Thema Wildpferde. Donald Trump, der aktuelle Präsident der USA, plant derzeit, die Gelder zum Schutz der wilden Mustangs zu kürzen und sie ggf. zum Abschuss freizugeben. Was sagen Sie dazu?
Der Kampf um die amerikanischen Mustangs tobt nicht erst seit Trump. Tierschützer wie die berühmte ‚Mustang Annie‘ führen ihn seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals wurden die Pferde massenweise mit Hubschraubern zusammengetrieben und an Schlachthöfe verkauft. Heute gibt es Schutzhöfe und man kann die Pferde adoptieren, sie werden sogar nach Deutschland verkauft – wobei sich die Frage stellt, ob das Sinn macht, aber das ist eine andere Geschichte. Ich kann den amerikanischen Tierschützern und den Pferden nur Glück wünschen – genau wie ihren Kollegen in Australien, Neuseeland und überall dort, wo die wilden Pferde bedroht sind.
Ein Wildpferd fangen und zähmen ist eine romantische Vorstellung vieler junger Reiter. Doch Sie vermitteln in Ihrem Buch auch die schonungslose Wahrheit über das Vorgehen, nämlich das brutale Einfangen und „Einbrechen“ der Pferde. Wie sieht ihrer Meinung nach der richtige Umgang mit Wildpferden aus?
Idealerweise lässt man Wildpferde einfach da, wo sie sind. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind erwachsene Pferde aus der Wildbahn nicht die idealen Reitpferde. Ihr freies Aufwachsen ist zwar romantisch, aber man muss bedenken, dass sie dabei nie einen Hufschmied und nie einen Tierarzt sehen, keine Wurmkuren bekommen, im Winter mitunter Hunger leiden – alles andere als ideale Aufzuchtbedingungen, die dann die Weichen für ein langes, gesundes Arbeitsleben als Reitpferd stellen. Die Pferde zu zähmen stellt dagegen das geringste Problem dar, insbesondere dann, wenn man sie beim Einfangen nicht allzu sehr traumatisiert. Wirklich schwer zu korrigieren sind Pferde, die langjährig schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Wildpferde, die gar keine gemacht haben, gewöhnen sich dagegen recht schnell an Zweibeiner. Besonders, wenn letztere mit der Haferschüssel kommen. Kraftfutter ist gerade für Wildlinge unwiderstehlich.
In Ihrer Danksagung erwähnen Sie die Dülmener Wildpferde im Merfelder Bruch hier bei uns in Deutschland. Einmal im Jahr werden die jungen Hengste aus der Herde heraus gefangen. Das Einfangen gestaltet sich auch hier eher brutal. Wenn Ihnen die Aufgabe übertragen würde, das Herausfangen der Hengste zu organisieren, wie würden Sie vorgehen?
Das Vorgehen wäre eigentlich ganz einfach: Man treibt die Herde ein, trennt die Jährlinge ab – das kann man gut zu Pferde machen, die örtlichen Westernreiter würden sich darum reißen! –, lässt alle nochmal eine Nacht zur Ruhe kommen und schickt die Stuten und Fohlen dann wieder in die Wildbahn. Die kleinen Hengste bleiben noch ein paar Tage in der Gruppe in ihrem Auslauf, bis sie sich ein bisschen an Menschen gewöhnt haben, und werden erst dann von ihren neuen Besitzern abgeholt. Aber von ausgewählten neuen Besitzern natürlich, ich würde nicht jedem x-beliebigen Interessenten ein so junges Pferd geben. Die kleinen Kerle brauchen schließlich weiterhin eine gute Aufzucht in Pferdegesellschaft und viel Platz zum Toben.
Eigentlich ist Ihr Buch „Dream – Frei und ungezähmt“ eine abgeschlossene Geschichte. Für den Fall, dass viele junge Leserinnen begeistert sein werden, könnten Sie sich vorstellen, einen zweiten Teil zu schreiben?
Aber sicher, warum nicht?!

Interview

Träume leben! | Interview mit Sarah Lark | 09.12.2016

Sie haben Psychologie studiert und über „Tagträume junger Mädchen und Frauen“ promoviert. Eine hervorragende Startbasis für Ihre Karriere als Autorin, oder? Jeder gute Unterhaltungsroman– und jeder gute Spielfilm – ist mit dem Tagtraum verwandt. Das Buch zur Doktorarbeit hieß damals „Liebe, Lust un...

Sie haben Psychologie studiert und über „Tagträume junger Mädchen und Frauen“ promoviert. Eine hervorragende Startbasis für Ihre Karriere als Autorin, oder?

Jeder gute Unterhaltungsroman– und jeder gute Spielfilm – ist mit dem Tagtraum verwandt. Das Buch zur Doktorarbeit hieß damals „Liebe, Lust und Abenteuer – Tagträume bei Frauen und Mädchen“. Spannende Romane nehmen Tagtraum-Elemente in sich auf und regen zum Weiterträumen an.

Was macht Tagträume aus Ihrer Sicht so wichtig?

Tagträumen ist für mich ein Akt der Psychohygiene. Fantasien machen den Alltag farbiger und helfen bei der Bewältigung von Trauer und Frust.

Laura, die Heldin Ihres neuen Romans, belässt es nicht beim Träumen. Wie würden Sie ihre Ausgangssituation beschreiben?

Laura muss aus ihrem gewohnten Leben ausbrechen, um das zu tun, was sie wirklich will. Das ist nicht leicht, aber die Alternative wäre, sich selbst zu verlieren.

Als zweifache Mutter mit Anfang 30 und ohne Berufsausbildung hat Laura nicht die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch geht sie aufs Ganze, indem sie sich genau um ihren Wunschjob als Guide bei Walbeobachtungstouren an Neuseelands Küste bewirbt. Eine Traumtänzerin? Oder ein Vorbild, das Mut macht?

Auf jeden Fall ein Vorbild! Wobei Laura nicht unrealistisch ist. Der Job, um den sie sich bewirbt, ist als Auslandsjahr für Abiturienten und Studenten ausgeschrieben – und Abiturientin ist sie ja – wenn auch eine etwas späte.

Beim Lesen tauchen wir mit Laura ein in die Natur Neuseelands – und vor allem in die Welt der Wale und Delfine. Was macht für Sie persönlich deren Faszination aus?

Ich bin ein absoluter Fan von Walbeobachtung. Im letzten Herbst haben meine Freundin und ich den Schwerpunkt unserer Neuseelandreise auf den Besuch bei den Meeressäugern gelegt. Ich liebe dabei besonders die Delfine – ihre Menschenfreundlichkeit fasziniert mich immer wieder. Wir dürfen diese wunderbaren Tiere nicht einsperren – und die Wale nicht jagen! Ich hoffe, ich kann mit meinem Buch ein bisschen dazu beitragen, das Bewusstsein der Menschen dafür zu schärfen.

„Das Jahr der Delfine“ ist Ihr erster Neuseeland-Roman ohne historische Grundierung. Wie kam es dazu?

Geschichten in der Gegenwart anzusiedeln, ist nicht nur eine neue Herausforderung, sondern zudem eine Chance, aktuelle Probleme aufzugreifen.

Offenbar haben die Maori einen reichen Schatz an Sprichwörtern und Weisheiten. Von welcher dieser Sentenzen fühlen Sie sich am meisten angesprochen?

Vom Leitsatz der Stämme am Fluss Whanganui: „I am the river, the river is me“. Dieser Satz steht für mich für die tiefe Verbundenheit der Menschen mit dem Land.

Haben Sie wie Laura einen Jugendtraum, den Sie sich gern noch erfüllen würden?

Ich habe mir meinen Jugendtraum schon erfüllt. Auf meiner Finca in Spanien kümmere ich mich um Pferde, die keiner mehr will: alte Tiere, Tiere mit Handicaps oder einfach Opfer der Wirtschaftskrise. Ich bin meinen Lesern unendlich dankbar, dass sie mir das ermöglichen. Von den üblichen Sorgen des Alltags mal abgesehen bin ich wunschlos glücklich.

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