Die Festung am Rhein
 - Maria W. Peter - eBook
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9,99

inkl. MwSt.

Bastei Lübbe
Historische Romane
607 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7325-3972-7
Ersterscheinung: 16.03.2017

Die Festung am Rhein

Historischer Roman

(13)

Eine gigantische Festung, ein teuflischer Verrat und eine verbotene Liebe
 
Coblenz, 1822: Hoch über der Stadt entsteht die preußische Feste Ehrenbreitstein. Als geheime Baupläne von dort verschwinden, wird Franziskas Bruder wegen Landesverrats verhaftet. Er soll die Pläne an die Franzosen verkauft haben – immerhin war ihr gemeinsamer Vater ein Offizier Napoleons. Um seine Unschuld zu beweisen, ist Franziska auf die Hilfe des strengen Leutnants Rudolph Harten angewiesen. Bei der Suche nach dem wahren Verräter kommen sich die beiden näher, als es sich für einen Preußen und eine Halbfranzösin gehört ...

Die Festung Ehrenbreitstein (erbaut 1817 bis 1828) thront bis heute hoch über Rhein und Mosel. Zum 200-jährigen Jubiläum der Festungsstadt Koblenz entwirft Maria W. Peter ein schillerndes Panorama der Rheinprovinz im 19. Jahrhundert. Preußische Disziplin trifft auf rheinische Lebensfreude.


 


 

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Rezensionen aus der Lesejury (13)

BettinaHertz BettinaHertz

Veröffentlicht am 17.05.2020

Die Festung am Rhein

Nach der Niederlage Napoleons Anfang des 19. Jahrhunderts wird das Rheinland Preußen zugeführt. Mit preußischer Gründlichkeit entsteht in den Jahren 1817 bis 1828 hoch über Coblenz die Feste Ehrenbreitstein. ... …mehr

Nach der Niederlage Napoleons Anfang des 19. Jahrhunderts wird das Rheinland Preußen zugeführt. Mit preußischer Gründlichkeit entsteht in den Jahren 1817 bis 1828 hoch über Coblenz die Feste Ehrenbreitstein. Als plötzlich geheime Baupläne verschwinden, wird Franziskas Bruder Christian, der sich grad im Militärdienst befindet, wegen Landesverrat verhaftet. Man wirft ihm vor, diese den Franzosen verkauft zu haben, schließlich war sein Vater Offizier unter Napoleon. Capitain von Rülow ist von seiner Schuld überzeugt, zusätzlich macht er seinen Untergebenen Leutnant Rudolph Harten, Ingenieur und Frontmann beim Bau der Feste, verantwortlich, dass besagte Baupläne einfach so verschwinden konnten. Christian schweigt beharrlich über bestimmte Vorkommnisse, selbst seiner Schwester Franziska vertraut er sich nicht an. Diese lässt sich allerdings nicht beirren und fechtet ihre persönliche Revolution gegen das preußische Militär aus. Dabei ist sie allerdings auf Hilfe angewiesen, von keinem geringeren als Rudolph Harten. Bei ihren Ermittlungen kommen Sie sich sehr nahe und das darf ja überhaupt nicht sein, er Preuße, sie Halbfranzösin! Sie sind einem unglaublichen Verrat auf die Schliche und geraten mehr als einmal in eine brenzliche Situation…
Dieser neue Roman aus der Feder von Maria W. Peter ist eine kleine historische Schatzkiste mit großem Inhalt. Allein das Buch selbst, das Cover – vordergründig eine junge Frau in damaliger Kleidung/im Hintergrund die Feste Ehrenbreitstein – ist ein echter Hingucker. Anhand der beiden Karten auf den ersten Seiten bekommt man einen tollen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten. Ein ausführliches Nachwort inkl. der Personen, mit denen M. W. Peter bzgl. des Romans zusammenarbeitete, zeigt wieviel Recherche notwendig ist und dafür ist sie ja sehr bekannt und belohnt uns mit historischem Hochgenuss. Auch die Übersicht der fiktiven und historischen Personen inkl. Reise- und Stöbertipps lassen einen noch lange nach dem lesen gedanklich im Rheinland verweilen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, bildhaft, spannend und den damals sprachlichen Gebräuchen super angepasst. Ich konnte Landschaften, Gebäude und die einzelnen Charaktere bildlich vor mir sehen und letztere sogar sprechen hören, sehr unterhaltsam.
Und die Charaktere selbst: Zum einen Franziska, liebevoll, unerschrocken, selbstbewusst. Ihre Eltern, eine sogenannte Mischehe, Vater Lucien Franzose, später Offizier unter Napoleon, Mutter Luise Deutsche. Franziska und ihr Bruder Christian wachsen im damaligen Cöln in einem sehr behüteten Elternhaus auf, geprägt vom Geist der französischen Revolution. Durch die Niederlage Napoleons schlägt das Schicksal für die Familie sehr hart zu und Franziska und Christian landen bei ihrem Onkel in Coblenz.
Zum anderen Rudolph Harten, streng, diszipliniert, aber gerecht und menschlich. Er ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Durch eine schwere Verletzung im Krieg gegen Napoleon an Leib und Seele gezeichnet, erhält er durch Graf Neidhardt von Gneisenau die Möglichkeit ein Ingenieurstudium zu absolvieren und scheint eine neue Lebensaufgabe gefunden zu haben. Nun treffen beide, Franziska und Rudolph, ungewollt aufeinander – wie Feuer und Eis. Dabei ist Franziska sicher die temperamentvollere und Rudolph der bedachtere. Aber es ist schön zu sehen, dass sich beide auf den anderen einlassen mussten und konnten. Ich fand beide Charaktere absolut gelungen. Franziska erinnerte mich ein wenig an Invita (aus M. W. Peters historischen Kriminalreihe), natürlich in völlig anderer historischen Kulisse.
Des Weiteren gibt es so einige Nebencharaktere, die M. W. Peter zum Leben erweckt. Rudolphs Bursche Fritz mit seiner „Berliner Schnauze“, der mal ganz mutig seinem Leutnant über die Frauen aufklärt. Der Schotte Alasdair McBaird, der die Epoche Kunst und Literatur, sprich Romantik, verkörpert und viele andere, jede auf ihre Weise einzigartig. M. W. Peter versteht es geschickt, die fiktiven Figuren in die Historie einzufädeln. Der Roman ist von Anfang an spannend und man tappt immer wieder im Dunkeln, wer denn nun der Verräter ist.
Für mich war das Thema Feste Ehrenbreitstein unbekanntes Terrain, auch dass die vorlauten Preußen dort mitmischten entzog sich meiner Kenntnis, wahrscheinlich auch deshalb, da ich im steifen Geschichtsunterricht nur mit halben Ohr zugehört habe. Um so mehr freut es mich, dass mir dieses Stück Preußengeschichte im Rheinland sehr lebendig präsentiert wurde. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe sehr gerne fünf Sterne.

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Aloegirl Aloegirl

Veröffentlicht am 22.08.2019

tolles Buch

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Charaktere sind sehr gut beschgrieben.
Franziska Christians Schwester kämpft um ihren Bruder , der unschuldig ist. Nur weil ... …mehr

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Charaktere sind sehr gut beschgrieben.
Franziska Christians Schwester kämpft um ihren Bruder , der unschuldig ist. Nur weil er junger Soldat ist und Baupläne gestohlen wurden kann es nur Christian sein, da er Sohn eines französischen Offiziers ist. Franziska muss sich beeilen, denn sonst droht Christian die Todesstrafe. Dabei ist er wirklich unschuldig. Leutnant Harten ist sehr streng und misstrauisch und er sieht ungereimtheiten und will ihr helfen. Dabei entwickeln sich Gefühle zwischen den Beiden, was aber nicht von allen wohlwollend gesehen wird.
Wird sie es rechtzeitig schaffen ihren Bruder zu retten? Gehen die Gefühle für Leutnant Harten tiefer?
Was mich sehr beeindruckt hat war, dass enorme geschichtliche Wissen. Mir gefällt auch, dass Franziska nicht immer nachdenkt was sie sagt oder tut. Auch Harten entwickelt sich weiter, obwohl er es schwerer hat als andere Offiziere. Das Ende ist für mich offen, daher hoffe ich auf einen Folgeband. Ich habe das Buch geliebt und ihr werdet es auch lieben, holt es euch und liest nach. Ich habe es in einem durchgelesen und dadurch eine schlaflose Nacht gehabt, aber es hat sich gelohnt. Euch wird es genauso gehen.

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Svanvithe Svanvithe

Veröffentlicht am 29.12.2018

Die Festung am Rhein

_„Im Vertrauen auf Gott und auf die Treue und den Mut meines Volkes habe ich die Rheinländer in Besitz genommen und mit der preußischen Krone vereinigt. Und so, Ihr Einwohner dieser Länder, trete ich jetzt ... …mehr

_„Im Vertrauen auf Gott und auf die Treue und den Mut meines Volkes habe ich die Rheinländer in Besitz genommen und mit der preußischen Krone vereinigt. Und so, Ihr Einwohner dieser Länder, trete ich jetzt mit Vertrauen unter Euch, gebe Euch Eurem deutschen Vaterlande wieder und nenne Euch Preußen! Kommt mir mit redlicher, treuer und beharrlicher Anhänglichkeit entgegen! Ihr werdet gerechten und milden Gesetzen gehorchen.“_

Nicht alle Rheinländer fühlen sich durch diese Worte, mit denen König Friedrich Wilhelm III. von Preußen nach den Befreiungskriegen seine neuen Untertanen begrüßt, in Feierstimmung. 20 Jahre französische Besatzung und auch die französische Revolution haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem was die moderate französische Gesetzgebung betrifft, die sich deutlich vom konservativen Allgemeine Preußischen Landrecht unterscheidet.

Einer, der die Härte der nun geltenden Gesetze zu spüren bekommen soll, ist Christian, junger Soldat in der preußischen Armee. Als 1822 beim Bau der neuen Festung Ehrenbreitstein, die hoch über der Stadt Coblenz errichtet wird, Baupläne gestohlen werden, gerät er in Verdacht, diese militärisch wichtigen Unterlagen entwendet zu haben. Für die Preußen liegt der Fall klar auf der Hand: als Sohn eines französischen Offiziers kann nur Christian zum Verräter geworden sein und die Papiere dem Feind zugespielt haben.

Verzweifelt kämpft Christians Schwester Franziska darum, die Unschuld ihres Bruders zu beweisen und zu verhindern, dass ihn das Schicksal der Todesstrafe ereilt. Hierbei ist sie auf die Hilfe von Christians unmittelbaren Vorgesetzten angewiesen: Leutnant Rudolph Harten. Der strenge Offizier entpuppt sich zwar als äußerst misstrauisch, gleichwohl nicht unempfänglich für mögliche Ungereimtheiten. Und wider Erwarten blühen zwischen Franziska und Rudolph Gefühle auf, die keinesfalls von jedermann mit Gefallen betrachtet werden...


Maria W. Peter führt uns in „Die Festung am Rhein“ nach Coblenz, das inmitten des einst heiß umkämpften Rheinlandes nach den Befreiungskriegen nunmehr zu Preußen gehört. Die Autorin kleidet ihre Geschichte in ein historisches Gewand, das einerseits außerordentliche Sachkenntnis erkennen lässt, andererseits den Leser in seiner Fülle nicht überfordert. Sie schafft ein authentisches Bild von einer mit diversen Spannungen aufgeladenen, problematischen Zeit, in dem sich die angestammten Rheinländer und die Preußen – Soldaten und Zugezogene – nicht allesamt mit Wohlwollen gegenüberstehen, und beleuchtet mit viel Realitätsnähe die Verhaltensweisen, Handlungen, Unterschiede und Empfindungen der Menschen im gesellschaftlichen Wandel. Zudem ergänzt die Autorin den Roman durch ein umfangreiches Nachwort, ein ebensolches Glossar und diverses Kartenmaterial, welche eigene Recherchen überflüssig machen.

Allerdings lebt die Geschichte nicht allein von der Historie. Vielmehr finden sich in der Handlung jede Menge Geheimnisse und Verwicklungen, Spionage und Abenteuer, Freundschaft und Liebe, und Maria W. Peters erzählt in gewohnt ansprechender und lebendiger Sprachkunst mit viel Bildkraft, Atmosphäre und Empathie.

Die Autorin hat ihr Protagonisten mit Bedacht ausgewählt und sowohl die Haupt-, als auch die Nebenrollen mit Charakteren besetzt, die aufgeschlossen und unvoreingenommen, jedoch auch skeptisch oder gar feindselig sind, und somit das Geschehen komplettieren.

Nicht nur ihre beiden Helden Franziska und Rudolph sind von ihrer Herkunft und Vergangenheit beeinflusst und damit einigen Beschränkungen unterworfen. Es gelingt Maria W. Peter exzellent, die gegensätzlichen Ansichten der beiden darzustellen.

Franziska steht als Beispiel für die mit Beharrlichkeit zu Werke gehenden Rheinländer, gepaart mit einer von ihren Eltern vermittelten liberalen Grundeinstellung sowie einer einfühlsamen Erziehung. Die liebenswürdige junge Frau ist durchflutet vom französischen Freiheitsgedanken und betrachtet deshalb die Preußen als herrschsüchtige Tyrannen, die über ein rückschrittiges Volk gebieten. Dabei handelt sie das eine oder andere Mal unüberlegt und achtet nicht darauf, was sie sagt. Aber sie hält zu ihrem Bruder Christian und glaubt unerschütterlich daran, dass er die ihm vorgeworfenen Taten nicht begangen hat.

Rudolph ist eine ambivalente Persönlichkeit. Einerseits pedantisch korrekt und distanziert, andererseits besessen von seiner Arbeit und ausgestattet mit Visionen. Als Mann aus dem Volk, Sohn einer Wäscherin und eines Feldarbeiters, hat er sich auf einem schwierigen und anstrengenden Weg aus eigener Kraft und mit etwas Glück zum Offizier hochgearbeitet und eine Laufbahn eingeschlagen, die eine Generation zuvor lediglich dem Adel vorbehalten gewesen ist. Er demonstriert, dass er trotz seiner einfachen Herkunft über Fähigkeiten verfügt, die über das erwartete Maß hinausgehen. Und da es Neider und Vorgesetzte gibt, die in ihm immer noch einen Emporkömmling sehen, muss er sich jeden Tag aufs Neue beweisen, was Verständnis und Respekt abnötigt.

Vor allem aber ist seine Entwicklung im Verlauf der Ereignisse bemerkenswert. Rudolph verändert sich nicht plötzlich und beginnt nur langsam, den seinem Wesen inne liegenden Argwohn und Zweifel abzulegen sowie seine Geradlinigkeit, Klarheit und Ehrlichkeit zu offenbaren. Er weiß die Loyalität, die Franziska ihrem Bruder als Mitglied ihrer Familie entgegenbringt und die er selbst nicht kennengelernt hat, zu schätzen und zeigt seine hinter Härte und Disziplin verborgenen anderen Seiten: Verständnis und Güte.

Überhaupt ist es der Autorin hoch anzurechnen, dass sie mit Franziska und Rudolph ein Paar geschaffen hat, das sich trotz vorhandener Sympathie und aufkeimender tieferer Gefühle sehr bedächtig annähert und nicht vorurteilsfrei miteinander agiert. Sie reiben sich aneinander, schenken sich nichts und fallen immer wieder in ihre alten gegensätzlichen Ansichten zurück. Nach und nach erarbeiten sie sich das Verständnis füreinander und setzen sich für den anderen ein. Sie begreifen, wofür der andere (ein)steht und dass es sich lohnt, über den eigenen Schatten zu springen, sich von starren Vorurteilen zu lösen, die Wertungen und Meinungen anderer zu akzeptieren und gegebenenfalls zu hinterfragen, um sich so frei zu machen für einen anderen Blick auf die Welt. Davon könnte so mancher auch heute noch lernen...

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Andrawen Andrawen

Veröffentlicht am 26.09.2018

Preußischer Offizier trifft Halbfranzösin

Dieser historische Roman spielt in Coblenz zu der Zeit des preußischen Festungsbaus 1822, erst 1815 wurde Coblenz preußisch, davor war es eine Zeitlang französisch, der Konflikt von den Einwohnern und ... …mehr

Dieser historische Roman spielt in Coblenz zu der Zeit des preußischen Festungsbaus 1822, erst 1815 wurde Coblenz preußisch, davor war es eine Zeitlang französisch, der Konflikt von den Einwohnern und den preußischen Militärangehörigen war vorprogrammiert.
In diese Zeit des Umbruchs siedelt Maria W. Peter ihre Geschichte um Franziska an, eine junge Frau, Halbfranzösin, Waise und von ihrem Onkel abhängig. Und als wäre das nicht genug wird ihr Bruder als Landesverräter angeklagt. Nun muss sie sich mit dem preußischen Leutnant Rudolph zusammen raufen, ein "typische" Offizier, streng, protestantisch und weder gut auf Franzosen, noch auf selbstständige Frauen zu sprechen.
Dieses Buch bietet einen gut gezeichneten Einblick in die damalige Zeit und ihre Problematiken, einen spannenden Kriminalfall und eine zarte Liebesgeschichte, die sich über Standesdünkel, Religionen und Nationalitäten hinwegsetzt.

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Goch9 Goch9

Veröffentlicht am 05.09.2018

Coblenz und die Festung

Coblenz, Juni 1822
Der Bau der Festung Ehrenbreitstein macht große Fortschritte, als plötzlich Verrat und der Diebstahl wichtiger, geheimer Dokumente bekannt wird. Ein Verdächtigter wird schnell ausgemacht ... …mehr

Coblenz, Juni 1822
Der Bau der Festung Ehrenbreitstein macht große Fortschritte, als plötzlich Verrat und der Diebstahl wichtiger, geheimer Dokumente bekannt wird. Ein Verdächtigter wird schnell ausgemacht und verhaftet. Christian Berger, der Sohn eines französischen Offiziers und einer deutschen Mutter, wird in den Kerker geworfen und verhört. Seine Schwester Franziska verfolgt fassungslos die Verhaftung und setzt alles in Bewegung um ihren unschuldigen Bruder wieder frei zu bekommen.
Premierleutnant Rudolph Harten, nicht beliebt bei seinem Vorgesetzten Capitain von Rülow, da er als nicht Adeliger in den Offiziersstand erhoben wurde, bekommt den Auftrag dem Schuldigen, Pionier Berger, die Tat nachzuweisen.
Franziska und Rudolph geraten dabei kämpferisch aneinander, was sich im Laufe der Ermittlungen ändert..........

Ich war neugierig auf das Buch, weil deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts ein ziemlich leeres Blatt in meiner Sammlung ist. Ich liebe historische Romane, die gut recherchierten, weil sie alle meine Lücken auf unterhaltsame Weise füllen oder verloren gegangenes Wissen wieder auffrischen.

Bei diesem Buch habe ich richtig ins Schwarze getroffen. Maria W. Peter hat ganze Arbeit geleistet. Ihr Roman ist hervorragend recherchiert. Sie hat ihre Liebe zu dieser Region deutlich gemacht. Kartenmaterial, Glossar und Nachwort, in dem die gesamte geschichtliche Lage und Ereignisse noch einmal beschrieben werden, waren ausführlich und umfangreich. Alle historischen Figuren werden im Anhang nochmals mit wichtigen historischen Daten aufgeführt. Ergänzend gibt es Reise-und Stöbertipps um den Spuren der Figuren folgen zu können oder die Festungen und Burgen in dieser Region besuchen zu können.

Die Geschichte der Franziska, ihrem Bruder und des Rudolph Harten wurde einfühlsam, aber nicht kitschig erzählt. Ich habe den Verdacht, dass sie eigentlich nur dazu diente, die Lebensweise-und Bedingungen der einfachen Leute im Gegensatz zur preußischen Armee in der Köln/Koblenzer Region zu schildern. Die Koblenzer Bevölkerung hat große Schwierigkeiten mit den Gesetzen, Bauvorhaben und der nicht vorhandenen Religionsfreiheit unter ihrem neuen preußischen König klarzukommen. Ein Sammelsurium von Sprachen und Dialekten wird in Koblenz gesprochen, was die Autorin veranlasste dem Leser kleine Kostproben in Dialogen anzubieten, was dem Roman eine außergewöhnliche Lebendigkeit und Lokalkolorit verleiht.
Sequenzen aus der Schlacht um Waterloo ermöglichen dem Leser Verhaltensweisen und Entscheidungen nachzuvollziehen.

Selbst heutige Redewendungen wurden erklärt, die in dieser Zeit entstanden sind, wie zum Beispiel „Sich ins Hemd machen“.

Ich fühle mit bestens informiert und unterhalten. Ich freue mich schon auf ihr nächstes Projekt.

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Autorin

Maria W. Peter

Maria W. Peter - Autor
© Olivier Favre

Maria W. Peter ist seit Langem von Amerika begeistert. Während ihres Studiums der  Amerikanistik und Anglistik war sie Mitglied eines amerikanischen Chors auf dem Militärstützpunkt in Kaiserslautern und pflegte intensive Kontakte zu amerikanischen Familien. Später lebte sie in Columbia, Missouri, wo sie als Fulbright-Stipendiatin die School of Journalism besuchte. Dort erlag sie endgültig der Faszination amerikanischer Kultur und Geschichte. Schon zu Studienzeiten arbeitete Maria W. …

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