Tulpengold
 - Eva Völler - eBook
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9,99

inkl. MwSt.

Bastei Lübbe
Historische Romane
476 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7325-5598-7
Ersterscheinung: 23.02.2018

Tulpengold

Roman

(11)

Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...

Rezensionen aus der Lesejury (11)

Ladybella911 Ladybella911

Veröffentlicht am 08.03.2018

Tulpen aus Amsterdam und eine Serie von Morden

Der junge Pieter ist gerade mal siebzehn, als er, dem letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters gemäß, in den Haushalt des bekannten Malers Rembrandt van Rijn in die Lehre kommt. Er ist neugierig, lernwillig ... …mehr

Der junge Pieter ist gerade mal siebzehn, als er, dem letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters gemäß, in den Haushalt des bekannten Malers Rembrandt van Rijn in die Lehre kommt. Er ist neugierig, lernwillig und liebenswert, legt aber ein etwas befremdliches Verhalten an den Tag – heute würde man sagen, er hat einige autistische, allerdings nicht zu sehr ausgeprägte Züge, die sich vor allem in seiner unglaublichen Gabe, die verwickeltsten mathematischen Berechnungen in Windeseile anzustellen und auf sein tägliches Leben anzuwenden, aufzeigen.
Er ist ein Mensch, der alle Aussagen wörtlich nimmt und die Gefühle und Gedanken seiner Mitmenschen nicht richtig deuten kann, was ihn des Öfteren in etwas unangenehme, ja sogar brenzlige Situationen bringt.
Es ist die Zeit der großen Spekulation im holländischen Tulpenhandel, Tulpenzwiebeln werden in Gold aufgewogen, es wird mit Kontrakten gehandelt und auf Teufel komm raus spekuliert.
Jeder, vom ärmsten Bürger der all seine Habe einsetzt, bis hin zu den höchsten Kreisen will an den enormen Gewinnen teilhaben, die dieser Handel verspricht.

In diesem Zusammenhang kommt es im Haus des Malers, der immer wieder über seine Verhältnisse lebt, zu ungewöhnlichen Vorkommnissen, die scheinbar mit einer Reihe von Morden die sich in der Stadt ereignen, in Zusammenhang stehen. Ja, es kommt soweit, dass sogar der Hausherr selber in Mordverdacht gerät.

Es ist ein wunderbarer, atmosphärisch dichter und vielschichtiger historischer Roman, den uns Eva Völler hier vorgelegt hat, unglaublich spannend und historisch gut recherchiert, gleichwohl ist die Geschichte um Rembrandt selbst eher fiktiv.

Aber da ist Pieter, ein Protagonist bei welchem dem Leser das Herz aufgeht, so liebenswert dargestellt, so echt in seinen Handlungen und Gefühlen, wie ich selten den Charakter in einem Buch empfunden habe.

Dazu kommt ein einmaliger Sprachstil, der einem das Geschehen so lebensecht vermittelt, als wäre man selbst ein Teil der Geschichte, und der den Leser dazu animiert, dieses spannungsreiche Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.

Ich war von Anfang bis zum Schluss gefesselt und würde unglaublich gerne mehr dazu lesen. Ganz ganz großes Kompliment an die Autorin, die uns hier einen tollen historischen Krimi beschert hat, dem es an Spannung nicht mangelt obwohl wir weder blutrünstige noch actiongeladene Szenen verfolgen müssen.

Einfach durch die facettenreiche Darstellung der Umstände und den einmaligen Hauptcharakter Pieter gelingt es ihr, uns in den Bann zu schlagen.

Für mich schon jetzt eines meiner Lesehighlights des Jahres und ich möchte den Roman jedem Leser, egal ob Krimi- oder Histofan, wärmstens ans Herz legen. 5 Sterne mit Nachdruck.


Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag und Netgallery.com für die Möglichkeit, diesen großartigen Roman lesen zu dürfen.



Autor: Eva Völ

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Caillean Caillean

Veröffentlicht am 23.02.2018

Tulpen, Malerei und Mathematik – doch, das passt zusammen!

Hätte mir jemand das Buch mit diesen drei Stichworten in die Hand gedrückt, wäre ich wohl seeeehr skeptisch gewesen. Wie sollen diese drei Dinge in einem Roman verschmelzen und das Buch trotzdem „aus einem ... …mehr

Hätte mir jemand das Buch mit diesen drei Stichworten in die Hand gedrückt, wäre ich wohl seeeehr skeptisch gewesen. Wie sollen diese drei Dinge in einem Roman verschmelzen und das Buch trotzdem „aus einem Guss wirken“? Ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert – bis ich diesen Roman gelesen habe.

Dieser historische Kriminalroman ist im Amsterdam des 17. Jahrhunderts angesiedelt und der große Rembrandt van Rijn spielt eine tragende (und malende) Rolle darin. Zunächst fand ich es interessant, wie eine solche historische Persönlichkeit in einem Roman wiedergegeben wird – ich lese unheimlich gern Bücher, die sich auf eine wahre Begebenheit oder eine tatsächliche Persönlichkeit stützen, denn man lernt dabei immer sehr viel – und das ganz nebenbei, während man gut unterhalten wird. Und auch über Rembrandt habe ich durch den Roman mein Wissen erweitern können.

Besonders fasziniert hat mich aber Pieter, die Hauptfigur des Romans. Der 17jährige Lehrjunge von Rembrandt ist ein Außenseiter und man hat zunächst das Gefühl, dass er nicht so recht „in die Welt passt“. Er ist hochintelligent und kann seitenweise mathematische bzw. stochastische Formeln aufstellen. Gleichzeitig strahlt er eine Naivität aus, die gar nicht dazu passen will. Wie die Autorin auch im Nachwort selbst beschreibt, hätte man heutzutage wohl das Asperger-Syndrom bei ihm diagnostiziert. Aber durch seine innere Gegensätzlichkeit ist er ein sehr spannender Charakter. Mit ihm auf Mörderjagd zu gehen, ist anders… denn er geht nicht mit herkömmlichen Methoden an die Ermittlung des Falles sondern immer mathematisch-logisch. Das führt mitunter durchaus zu amüsanten Szenen, aber Pieter bleibt immer ein liebenswerter Junge, den man im Laufe des Buches sehr lieb gewinnt.

Ich könnte mir gut vorstellen, noch weitere historische Kriminalfälle mit Pieter zu lösen… vielleicht lernt er ja im Laufe der Zeit noch weitere Persönlichkeiten seiner Zeit kennen? ;-) Ich würde mich sehr drüber freuen, denn dieser historische Kriminalroman war ganz nach meinem Geschmack!

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streifi streifi

Veröffentlicht am 05.05.2018

Tulpenfieber

In Amsterdam herrscht das Tulpenfieber, in allen Gasthäusern werden Tulpenauktionen abgehalten, deren Umsätze tagtäglich steigen und so für manchen die Möglichkeit bietet, ein Vermögen zu machen.
Zu dieser ... …mehr

In Amsterdam herrscht das Tulpenfieber, in allen Gasthäusern werden Tulpenauktionen abgehalten, deren Umsätze tagtäglich steigen und so für manchen die Möglichkeit bietet, ein Vermögen zu machen.
Zu dieser Zeit kommt Pieter van Winkel nach Amsterdam, um bei Rembrandt van Rijn seine Lehre zu beginnen. Doch die scheint unter keine guten Stern zu stehen, als mehrere potentielle Auftraggeber von Rembrandt plötzlich eine gewaltsamen Todes sterben.
Pieter, der nicht nur malerisch begabt ist, sondern auch über eine mathematische Hochbegabung verfügt, versucht über mathematische Berechnungen hinter den Urheber der Morde zu kommen.
Pieter ist ein wirklich liebenswerter Protagonist. In heutigen Zeiten würde ihm wohl ein Asperger Syndrom diagnostiziert werden. Dadurch hat er so seine Schwierigkeiten beim Kontakt zu anderen Menschen. Aber trotzdem merkt man ihm immer deutlich an, dass er versucht sich seiner Umgebung anzupassen und sich so zu verhalten, wie es seine Umwelt von ihm erwartet.
Unterstützung erfährt er hierbei auch durch die Wirtin der goldenen Tulpe, Mareijke. Sie versucht ihm die Welt und vor allem auch die weibliche Sicht der Dinge zu erklären.
Das Buch gibt einen schönen Einblick in die Welt von Rembrandts Zeit. Der Tulpenhandel geht auch an ihm nicht vorbei und seine andauernden Geldschwierigkeiten und sein aufbrausendes Temperament, machen ihn für seine Umgebung manchmal schwer erträglich.
Am Ende gelingt es Pieter durch seine Berechnungen und logisches Denken, den Täter tatsächlich dingfest zu machen.

Das Buch hat mir richtig Spaß gemacht, es ließ sich leicht und locker lesen und man hatte Amsterdam deutlich vor Augen.
Von daher von mir eine volle Leseempfehlung!

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anke3006 anke3006

Veröffentlicht am 20.03.2018

Amsterdam hat nicht nur Tulpen

Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, ... …mehr

Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert ...
Ich mag den Schreibstil von Eva Völler sehr und war sehr neugierig, weil dies der erste Krimi ist, den ich von ihr lese. Und ich bin begeistert. Eva Völler hat in diesem Roman wirklich alle einzelnen Aspekte gut miteinander verbunden. Ob es um den logischen Ablauf geht, die historischen Hinweise oder Maltechniken und Farbgebung. Ein wirklich gelungener Roman.

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Deichgraefin Deichgraefin

Veröffentlicht am 23.02.2018

Tulpenwährung

Tulpengold ist ein prima historischer Roman von Eva Völler. Von ihr habe ich schon einige nette Romane gelesen.
Unter ihrem Pseudonym Charlotte Thomas habe ich alle 8 Roman, die alle in Italien spielten, ... …mehr

Tulpengold ist ein prima historischer Roman von Eva Völler. Von ihr habe ich schon einige nette Romane gelesen.
Unter ihrem Pseudonym Charlotte Thomas habe ich alle 8 Roman, die alle in Italien spielten, gerne gelesen und stehen in meinem Regal. Als ich diesen Titel von Eva Völler sah, musste ich gleich zugreifen.Tulpengold ist in Amsterdam 1636 angelegt und beschreibt die Zeit als Tulpenzwiebeln als Zahlmittel galten, so ähnlich wie Aktien.
Ein Mitwirkender ist Rembrandt. Der Maler wird streitbar und exzentrisch geschildert, was seine Kunst nicht schmälert. Sein neuer Lehrling Pieter ist der Hauptprotagonist, ein talentierter 17jährige Junge und auch noch klug. Sonst ist er ein Sonderling,der sich mit mathematischen Formeln beschäftigt. Die Figur Pieter ist mir sympathisch, wenn er mir ab und an auch etwas zu naiv vorkommt.
Interessant ist die allgemeine Lage der Lehrlinge geschildert. Da gibt es leicht Kopfnüsse und auch öfter mal die Prügelstrafe.
Die Autorin lässt noch ein paar Morde geschehen, es wird aufregend. Rembrandt ist verdächtig und Pieter will den Mörder finden. Das ist besonders, wie er mit mathematischen Formeln die Mörder ermitteln will.
Dieser Roman ist fesselnd und packend. Der Stil ist locker und besticht durch viel Potential. Eva Völler hat mich wieder überzeugt, ich werde weitere historische Kriminalromane von ihr lesen
Das Nachwort der Autorin war wunderbar informativ und beendete den Roman noch richtig.

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Autorin

Eva Völler

Eva Völler - Autor
© Olivier Favre

Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht." Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

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