Veröffentlicht am 01.08.2024
Folletts historische Saga verbindet packend das Leben dreier junger Menschen mit den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs
Stell dir vor, du tauchst in ein Buch ein, das dich durch die düstersten und dramatischsten Momente des 20. Jahrhunderts führt – Willkommen in Ken Folletts „Winter der Welt“. Dieses monumentale Werk lässt dich nicht nur die Schrecken des Zweiten Weltkriegs hautnah miterleben, sondern verknüpft meisterhaft fiktive Lebenswege mit realen historischen Ereignissen.
Die Geschichte beginnt 1933 mit der Machtergreifung Hitlers. Hier treffen wir auf den Engländer Lloyd Williams, der den Faschismus hautnah erlebt und beschließt, gegen ihn zu kämpfen. Währenddessen muss die deutsche Adelige Carla von Ulrich im eigenen Land gegen das Unrecht ankämpfen und riskiert dabei ihr Leben. Dann gibt es noch Daisy, die Amerikanerin, deren Hauptziel es ist, sozial aufzusteigen, was sie in die Arme eines englischen Lords treibt – dummerweise auf Seiten der Faschisten. Klingt nach einem spannenden Mix, oder?
Ken Follett hat es wieder einmal geschafft, historische Fakten und Fiktion so zu verknüpfen, dass du das Gefühl hast, direkt in der Zeitmaschine zu sitzen. Seine Charaktere sind so lebendig, dass du fast erwartest, sie um die nächste Ecke laufen zu sehen. Es ist, als würde man durch ein Fenster in die Vergangenheit blicken – nur ohne die Gefahr, von einer zufälligen Bombe getroffen zu werden.
Der Umfang dieses Buches mit über 1000 Seiten mag zunächst abschreckend wirken, aber glaub mir, du wirst jede Seite verschlingen. Die Art und Weise, wie Follett die Geschichten der verschiedenen Familien und Nationen miteinander verwebt, ist einfach genial. Ob in Berlin, Moskau, London oder Washington, D.C., du wirst in die jeweiligen Schauplätze hineingezogen und erlebst die Ereignisse aus nächster Nähe.
Lloyd, Carla und Daisy führen dich durch eine Zeit des Umbruchs und der Dunkelheit, aber auch der Hoffnung. Besonders beeindruckend ist, wie Follett die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs schildert – sowohl die der Nazis als auch die der Alliierten. Er verschont dich nicht vor den unangenehmen Wahrheiten, sei es die brutale Unterdrückung durch die Nationalsozialisten oder die Kriegsverbrechen der Alliierten.
Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. Ken Follett schafft es, selbst in den dunkelsten Momenten einen Hauch von Leichtigkeit einzubringen, sei es durch die trockenen Bemerkungen eines Charakters oder durch die absurde Ironie des Lebens in Kriegszeiten. Ein kleiner Lacher hier und da ist wie ein Lichtstrahl in der Finsternis – und genau das brauchst du manchmal, um durch diese epische Erzählung zu kommen.
Am Ende dieses literarischen Abenteuers wirst du nicht nur eine Menge über den Zweiten Weltkrieg gelernt haben, sondern auch eine emotionale Achterbahnfahrt hinter dir haben. „Winter der Welt“ ist nicht nur ein Buch, es ist ein Erlebnis, das dich lange nach dem Umblättern der letzten Seite nicht loslassen wird. Also, schnapp dir eine Decke, mach es dir gemütlich und lass dich von Ken Follett in eine vergangene Welt entführen – es lohnt sich!
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