Kreta, 65 n. Chr.
Längst war die Nacht hereingebrochen, als eine Gestalt zu einem der Häuser huschte. Die junge Frau drückte die Tür leise auf und schluckte, als sie in den Raum trat, in dem der Tote aufgebahrt worden war.
Eigentlich hätte der Körper des siebenjährigen Jungen Ruhe verdient, obwohl seine Seele längst auf dem Weg in den Hades war. Er war in weiße Gewänder gehüllt, und der Kopf war mit bunten Blüten bedeckt. Vorsichtig legte sie die Blüten zur Seite und sorgte dafür, dass einige der Tücher zur Seite glitten, bis der Hals frei lag und ihr Blick auf die schrecklichen Wunden fiel.
Endlich sah Zoe, die erst vor Kurzem aus Rom in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war, dass sie sich mit ihrer düsteren Ahnung nicht getäuscht hatte. „Es geht wieder los“, flüsterte sie.
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