Am 23. Juli 1968 erschien der allererste Horror-Heftroman als "Silber Krimi Nr. 747" (Zauberkreis) von Dan Shocker. Vergleicht man, wie lange es damals bereits SF- und Fantasy-Heftserien gab, so kann man sich nur wundern ...
von Walter Hofstetter
.... wie lange die In diesen Bereich tätigen Verlagsgesellschaften (Bastei, Erber, Kelter, Marken, Neuzeit, Pabel, Zauberkreis) gebraucht hatten, bis dieses Genre für den Heftmarkt erschlossen wurde.
Kehren wir aber zur ersten Horrorserie zurück. Dieses Krimi-Heft unterschied sich damals von anderen Silber Krimis nur durch den Untertitel "Silber-Grusel-Krimi Nr.1". Als Autor zeichnete Dan Shocker. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Jürgen Grasmück, welcher unter dem Pseudonym Jürgen Grasse schon einige SF-Romane verfaßt hatte. Der Held der ersten Horrorserie war Larry Brent, welcher für die PSA, eine Art Geheimdienst, arbeitete. Dieser beschäftigte sich mit paranormalen Fällen. Da das Genre Horror neu im Heftroman war, schrieb Shocker am Anfang Thriller mit fantastischen Elementen. Über Dämonen und dergleichen traute man sich momentan noch nicht. Diese traten erst später mehr und mehr in Erscheinung.
Der Silber-Grusel-Krimi erschien nun alle vier Wochen als Sub-Serie im Silber-Krimi. Da die Leserreaktionen auf Larry Brent sehr erfolgreich waren, erhielt der Silber-Grusel-Krimi ab der Nr.25 (Silber-Krimi Nr.870), welche 1970 erschien, eine eigenen Titelbildgestaltung. Die Unterzeile war zur Überschrift geworden. Der Silber-Grusel-Krimi erschien aber weiterhin als Sub-Serie alle vier Wochen.
Bereits im Dezember 1970 wurde der Silber-Grusel-Krimi neu aufgelegt. Zu einer Zeit, als die erste Auflage immer noch als Sub-Serie erschien, wurde die zweite Auflage schon alle zwei Wochen aufgelegt. Zu erwähnen sind hier auch noch die Taschenbücher, welche in loser Reihenfolge in der Kriminaltaschenbuchserie des Zauberkreisverlages erschienen. Diese Romane wurden später aber auch in der Heftreihe abgedruckt. Auch Heftromane fanden den Weg in die Taschenbuchreihe. Die Jubiläumsnummer 50 erschien 1972 als Silber-Krimi Nr.974. Er war sogleich der letzte Silber-Grusel-Krimi, welcher als Sub-Serie erschien.
Am 27.12.1972 erschien die Nr.51 erstmals als eigenständige Heftreihe. Ab dieser Nummer wurde die Erscheinungsweise auf 14-tägliche Intervalle umgestellt. Es erschien nun die 1. und die 2. Auflage alternierend. Allerdings wurde die 2. Auflage mit der Nr.117. 1974 wieder eingestellt. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, daß sie in zu kurzem Abstand zur ersten erschienen ist.
Dan Shocker konnte aber nicht mehr alle Romane für den Silber-Grusel-Krimi schreiben, da er ja später auch noch "Macabros" für den Zauberkreisverlag schrieb. Daher schrieb mit der Nr.70 ein weiterer Autor (Bob Fischer aka Robert F. Atkinson) für den Silber-Grusel-Krimi. Er hatte schon vorher einige Gruselromane im Silber-Krimi verfaßt (sowohl unter dem Pseudonym Bob Fisher als auch unter Bert F. Atkins). Allerdings wählte er nicht Larry Brent als Serienfigur, sondern die Nebelgeister. Später kamen noch einige Autoren mit ihren Helden zum SGK, der sich immer mehr zu einer Reihe mit unterschiedlichen Protagonisten entwickelte.
1980 war die Situation im Silber-Grusel-Krimi etwas problematisch. Er erschien jede Woche. Davon erschien alle 4 Wochen ein Larry Brent von Dan Shocker. Einerseits hatten die Larry Brent´s ca. den vierfachen Absatz als die restliche Serie. Andererseits konnte Dan Shocker nicht mehr alle vier Wochen einen Larry Brent fertigstellen. So erschienen teilweise Neudrucke alter Larry Brent Romane. 1981 entschied sich der Verlag auf eine Auskoppelung und Neuauflage von Larry Brent. Der Silber-Grusel-Krimi erschien nach der Auskoppelung nur noch 14-täglich, bis er 1986 mit der Nr.494 eingestellt wurde. Larry Brent wurde nun neu aufgelegt, wobei man sich aber nicht an die alte Reihenfolge hielt. Weiters schrieb Dan Shocker neue Romane, welche man ebenfalls in die Serie einfügte. Larry Brent erschien anfangs 14-täglich, wurde dann auf wöchentliche Intervalle umgestellt, mußte später aber wieder auf 14-täliche Erscheinungsweise zurückgefahren werden, da Dan Shocker mit den Verfassen nicht nachkam. Man plante die Aufnahme von Co-Autoren, welche nach Exposes von Dan Shocker ebenfalls Romane über Larry Brent schreiben sollten. Dann wäre ein wöchentliches Erscheinen wieder möglich gewesen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Nachdem Pabel, welcher ja Zauberkreis 1985 aufgekauft hatte, alle anderen Horrorserien 1986 eingestellt hatte, entschloss sich die Verlagsleitung, Larry Brent ebenfalls einzustellen, obwohl die Serie nie rote Zahlen gesehen hatte. Somit wurde mit der Nr.192 diese Serie eingestellt.
Nach unzähligen Gerüchten über eine Weiterführung von Larry Brent wurde diese 1994 im Zaubermond Verlag Realität. Von November 1994 bis Februar 1995 erschienen 4 Hefte unter dem Seriennamen "Dan Shocker" in monatlichem Abstand. Obwohl die Serie mit der Nr.1 startete wurde sie heftmäßig dort fortgesetzt, wo Larry Brent eingestellt wurde. Die folgenden Hefte entsprechen den ursprünglich für Larry Brent eingeplanten Heften. Es war auch geplant, dass Dan Shocker für die Heftserie neue Romane verfaßt, doch mit der Nr.4 wurde die Heftserie eingestellt, da "Dan Shocker" ab sofort im Hardcover Format weitergeführt wurde. Im Mai 1995 erschien dann auch der Hardcoverband "Draculas Vampir Falle" mit der Buchnummer 50, da die Hardcoverausgabe für alle Larry Brent Romane gedacht war. In ihm sind die Dan Shocker Nr. 5 bis 8 bzw. Larry Brent Nr. 197 bis 200 enthalten. Damit endet allerdings auch die Larry Brent Story im Zaubermond Verlag. Weiter Bücher sind nicht mehr erschienen.
Seit 1998 erscheint nun Larry Brent im Blitz Verlag als Paperpack vierteljährlich. Dabei werden jeweils vier alte Heftromane zu einem Paperback zusammengefasst, wobei man sich an der ursprünglichen Reihenfolge des Silber-(Grusel)-Krimis orientiert. Neben einer Neuauflage der alten Romane erscheinen parallel dazu unter dem Titel "Larry Brent - Die neuen X Akten der PSA" neue Romane, welche von verschiedenen Autoren, wie z.B. Manfred Weinland, Martin Eisele und Andreas Kasprzak, verfasst werden.