Bergkristall

Mit klopfendem Herzen hält sich die kleine Nina hinter dem Schober der Gschwendtner-Alm verborgen. Immer wieder tauscht sie einen verstohlenen Blick mit ihrer Schwester Lotti, die sich hinter dem Trog versteckt. Da! Lotti streckt den rechten Daumen in die Höhe! Die Luft ist rein, soll diese Geste sagen. Wie ein Wirbelwind stürmt Nina in den Schober und greift in das Regal mit dem kostbaren Bienenhonig. Flugs hat sie zwei Gläser stibitzt, und fort ist sie wieder: aus der Scheune und bergab zum Schullandheim, so schnell ihre Füße sie tragen. Dort wollen die Mädchen ihr Diebesgut zu Geld machen – zu Geld, das sie dringend für die Reise nach Südamerika brauchen. Denn da, so haben sie sich in ihrer Einsamkeit eingeredet, soll ihre heiß geliebte Mutter leben ...
Aber ihr Plan kann nicht gut gehen, das müssen Nina und Lotti schon bald erfahren. Wird sich die Sehnsucht der beiden Mädchen nach einem glücklichen Elternhaus denn niemals erfüllen?