Ich stand mit Nelly, dem Animiermädchen, an der Bar des einzigen Saloons von Rosalia, als draußen auf der Straße Hufschlag erklang.
Reiter kamen.
Diese Reiter ließen draußen schon ihre heiseren Stimmen ertönen. Sie stießen zufriedene Rufe und Flüche aus, etwa in der Art wie: »Verdammt, jetzt lass ich mich voll Pumaspucke laufen und leg mich mit einer Honeybee ins Bett!« Dann knarrten Sättel, klirrten Sporen. Die Bohlen der Veranda dröhnten unter stampfenden Schritten.
Als sie durch die Schwingtür drängten, da wusste ich, zu welcher Sorte sie gehörten. Es waren Skalpjäger. Zwei oder drei kannte ich vom Sehen aus Nogales, El Paso und Tucson. Sechs zählte ich. Zwei waren leicht verwundet. Ihr Anführer war offenbar jener Bursche, den ich unter dem Namen Mitch Donald kannte.
Er kam zuerst an die Bar und klopfte hart auf die narbige Platte, grinste den Barmann an wie ein hungriger Wolf.
»Na los, lass die Luft aus den Gläsern«, verlangte er. »Hier sind sechs wilde Lobos! Wo sind die anderen Mädchen?«
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Autor
G. F. Unger
G. F. Unger (Gert Fritz Unger) war unbestritten der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehörte er zu den meistgelesenen Autoren der Spannungsliteratur. G. F. Unger beherrschte das klassische Western-Genre wie kein anderer und war der einzige deutschsprachige Westernautor, dessen Romane als Übersetzungen in Amerika erschienen sind. Er wurde am 23. März 1921 in Breslau geboren und arbeitete nach seiner Lehre …
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