Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. ...
…mehr
Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. Da stand für mich selbstverständlich sofort fest: „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ muss ich unbedingt lesen!
Rupert Jefferson hat erneut zu Stift und Papier gegriffen und beschert uns ein neues tolles Leseerlebnis. Sein neues Buch ist allerdings nur was für echte Abenteurer. In seiner spannenden Fantasygeschichte geht es um den mutigen Jungen Roland, dessen ödes Dorfleben auf einen Schlag vorbei sein soll, als seine Mutter entführt wird. Sie wurde von dem Weißen Zauberer gekidnappt und wird nun in seiner Eisfestung gefangen halten. Zusammen mit seinem besten Freund Garg, den Barbaren, begibt sich Rupert auf eine abenteuerliche Reise, um seine Mutter zu befreien. Ob die Rettungsmission gelingen wird? Und was wird wohl Greg zu Ruperts Geschichte sagen?
Da ich bisher wirklich jeden Band der Gregs Tagebuch-Serie so richtig gefeiert habe und mich, wie oben bereits erwähnt, auch der Auftakt von Ruperts Reihe hellauf begeistern konnte, hatte ich natürlich ziemlich hohe Erwartungen an das zweite Rupert-Leseabenteuer. Ich muss leider sagen, dass diese nicht komplett erfüllt wurden. Mir hat die Fortsetzung gefallen, sehr sogar, aber von allen Büchern aus dem Gregs Tagebuch-Universum ist „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ für mich persönlich das bisher schwächste Buch. Mir hat es stellenweise etwas an Tempo gefehlt, vor allem der Beginn war mir persönlich ein kleines bisschen zu langweilig. Ein wenig habe ich auch den Humor vermisst. Das Buch ist natürlich unheimlich witzig, ich hatte auf jeden Fall eine Menge zum Schmunzeln und Grinsen, aber den ersten Rupert-Band habe ich irgendwie als etwas lustiger in Erinnerung.
So, das war‘s dann aber auch schon mit dem Meckern. Ehe ihr noch den Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von dem Buch bin, komme ich nun mal ganz fix zu den positiven Aspekten. :D
Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Aufbau der Handlung. Das Buch besteht sozusagen aus zwei Ebenen: Da hätten wir zum einem die Kapitel von Ruperts (sehr fantasievollen) Geschichte, die er gerade am schreiben ist. Am Ende jedes Kapitels folgt eine Passage, in der sich Greg und Rupert über Ruperts Einfälle austauschen. Ich fand diese zwei Erzählstränge echt klasse. Ich musste mich zwar erst daran gewöhnen, dass dieser Band nicht im gewohnten Tagebuchstil erzählt wird, aber nachdem mir dies gelungen ist (was sehr schnell ging), war ich wirklich begeistert von dieser Idee.
Sehr gefreut hat mich, dass Greg in diesem Band ein wenig besser wegkommt als im Vorgänger. Greg macht zwar nach wie vor keinen sympathischen Eindruck (als guten Freund kann man in meinen Augen nicht bezeichnen), aber als etwas angenehmer habe ich ihn dieses Mal schon empfunden. In erstem Rupert-Band fand ich Greg stellenweise richtig gemein. Und Rupert checkt irgendwie einfach nicht, wie sehr sein Freund ihn immer ausnutzt.
Rupert ist einfach viel zu nett für diese Welt. Auch in der Fortsetzung wird deutlich, was für ein lieber und gutgläubiger Kerl Rupert ist und dass er sich von Greg viel zu viel gefallen lässt. Greg äußert sich meist nicht nett über Ruperts Geschichte und ist die ganze Zeit nur am überlegen, wie man mit ihr ordentlich Kohle verdienen kann. Mir tat Rupert manchmal voll leid. Er hat immer so viele tolle Ideen, wie er seine Geschichte mit wunderbaren und wichtigen Messages und Themen versehen kann wie Ungerechtigkeit, Zusammenhalt oder Umweltschutz. Und der sehr profitorientierte Greg findet Ruperts Einfälle meist total doof und langweilig. Bevor ihr jetzt aber denkt, dass ich mich das gestört hat: Nein, hat es nicht. Ganz im Gegenteil. Natürlich ist es sehr schade für Rupert, dass sein Kumpel seine Geschichte nur als Geldeinnahmequelle ansieht und sehr mit den Komplimenten geizt, aber ich fand gerade Gregs Herumkritisieren so amüsant in diesem Buch und musste ständig breit schmunzeln. Rupert und Greg sind einfach so herrlich verschieden und sorgen gemeinsam stets für die beste Unterhaltung.
Ruperts heldenstarke Geschichte fand ich ebenfalls richtig spitze. Rupert hat seiner Fantasie ihren freien Lauf gelassen und ein Abenteuer aufs Papier gebracht, in welchem es vor verrückten und schrägen Ideen nur so wimmelt, das zugleich aber auch lehrreich ist. Da ich nur auf gar keinen Fall zu viel verraten möchte, werde ich euch über die echt wilde Heldenreise, die Rupert sich ausgedacht hat, nun einfach mal nichts weiter erzählen. Stellt euch einfach mal darauf, dass ihr es mit einer ziemlich abgedrehten Story zu tun bekommen werdet. :D
Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten muss, ist die brillante Aufmachung des Buches. Auch dieser Band ist im typischen Gregs Tagebuch-Design gestaltet, allerdings wurde natürlich auch dieses Mal der Zeichenstil etwas verändert. Wer den ersten Rupert-Band kennt, der weiß, dass Rupert diese komische Angewohnheit hat, seine Menschen nasenlos zu zeichnen. Sieht zwar merkwürdig aus, aber dieses leicht dümmliche (und zugleich supersüße) Aussehen, dass die Figuren dadurch erhalten, passt wahrlich einfach nur perfekt zu Rupert. Rupert ist einfach ein total knuffiger Kerl. Dumm ist er eigentlich nicht, im Gegenteil, er ist sogar sehr intelligent, aber in so manchen Dingen steht er dann eben doch gerne mal auf der langen Leitung. ;)
Durch die einzigartige Bild-Text-Kombi ist selbstverständlich auch dieser Band das optimale Buch für Lesemuffel. Da zudem der Schreibstil von Jeff Kinney gewohnt einfach und mitreißend ist, sollten Kinder ab etwa 9 Jahren bei „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben.
Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Über weitere Bände von Gregs Tagebuch würde ich mich zwar mehr freuen (Gregs Reihe gefällt mir einfach besser), aber auch Ruperts Serie mag ich wahnsinnig gerne.
Fazit: Lustig, originell und einfach typisch Rupert – so ist dieses echte wilde Abenteuer, das uns Rupert präsentiert. Jeff Kinney ist mit dem zweiten Rupert-Band ein erneuter richtig cooler und witziger Comicroman gelungen, der einfach nur mega gute Laune macht und für Greg-Fans ein absolutes Muss ist. Im Vergleich zum Vorgänger und zu den Gregs Tagebüchern habe ich diesen Band leider als etwas schwächer empfunden. Begeistert bin ich aber dennoch und hoffe sehr, dass es noch weitere Rupert-Bände geben wird. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury,
in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können.
Hier kannst du dich kostenlos registrieren.