Veröffentlicht am 18.08.2024
Geheimnisse bringen mehr Probleme als sie lösen
Ich habe die Kurzbeschreibung gelesen und wollte sofort mehr über diesen blinden Fleck in Lily Leben wissen. „Du hast mir nie erzählt“ klang für mich wie ein stiller Vorwurf an ihre Mutter Sook-Yin. Doch im Laufe des Buches musste ich feststellen, dass damit eigentlich viel mehr ihre Schwester Maya gemeint war, das Lilys Mutter verstorben ist, als diese noch ein Kind war. Die um ein paar Jahre ältere Maya hat Lily mehr oder weniger zusammen mit ihrem Vater aufgezogen.
Es ist faszinierend, wieviel eine Familie verschweigen kann, wieviel Probleme gerade dadurch entstehen können und nicht gelöst werden.
Ich finde Wiz Wharton hat dies sehr gut auf den Punkt gebracht. Ihr Aufbau mit den zwei Zeitsträngen bringt dem Leser beide Leben gleichzeitig nahe. Einerseits die Erlebnisse der Mutter Sook-Yin damals und in der Gegenwart die von Li-Li (Lily). Man erfährt Hintergründe und Anschauungen, Tradition und Schuldgefühle, Liebe und Verzweiflung.
Das Cover ist mir etwas zu grell, hat mich aber nicht abgehalten das Buch zu lesen.
Ich möchte das Buch all jenen empfehlen, die sich für Familiengeheimnisse, andere Kulturen, Liebe und Aufarbeitung der Vergangenheit interessieren. Ein sehr gelungenes Buch, das es verdient gesehen zu werden.
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