
Veröffentlicht am 09.12.2020
Zu Beginn sehr witzig, verliert aber leider an Fahrt
Seit der Erscheinung des Romans "Er ist wieder da" habe ich ihn auf meiner Lese-Wunschliste. Die Handlung des Romans spielt im Jahr 2011 - Adolf Hitler erwacht plötzlich am Rande eines Fußballfelds, und muss mit Entsetzen feststellen, dass seit seiner Wirkungszeit nunmehr fast sechzig Jahre vergangen sind. Zunächst etwas verloren im neuen Zeitalter, fasst Hitler jedoch schnell Pläne, seine frühere Macht zurückzuerlangen. Zufällig begegnet er der Produktionsfirma Flashlight, die ihm mit einer eigenen TV-Show den Weg zur Aufnahme seiner Pläne den Weg ebnet.
Ich habe "Er ist wieder da" als Hörbuch gehört. Es wurde mir insbesondere wegen Christoph Maria Herbst als Sprecher empfohlen. Diese Empfehlung kann ich verstehen, denn es ist durchaus beeindruckend, wie überzeugend und konsistent Herr Herbst Hitlers Stimme und Akzent vertont hat.
Während der Roman besonders am Anfang unglaublich lustig ist, verliert er leider nach dem ersten "Schockmoment" an Fahrt. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder Momente zum Lachen, die große Story bleibt jedoch leider aus. Insbesondere die TV-Show-Geschichte zieht sich häufig - und ist auch nicht immer zum Lachen.
Natürlich ist stets klar, dass die Welt Hitler als Komödianten sieht - von daher sehe ich das Buch nicht als verherrlichend der Hitler-Zeit. Es ist eine Satire, die zeigt, wie schnell sich eine Bevölkerung wieder auf einen bestimmtem Personenkult einlässt, und regt als solches zum Nachteil an. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob diese Reflexion von jedem Leser erwartet werden kann.
Insgesamt ist es recht interessant, allerdings weniger lustig als erwartet - und häufig verbleibt man mit einem verständnislosen Stirnrunzeln beim Lesen.
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