Nina Ohlandt läßt in dem Krimi „Dünengeister“ John Benthien und Lilly, seine Kollegin und Lebenspartnerin, in ihrem 6. Fall auf Sylt ermitteln. Die beiden wollen sich ein paar Tage bei Johns Vater Ben ...
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Nina Ohlandt läßt in dem Krimi „Dünengeister“ John Benthien und Lilly, seine Kollegin und Lebenspartnerin, in ihrem 6. Fall auf Sylt ermitteln. Die beiden wollen sich ein paar Tage bei Johns Vater Ben von der stressigen Arbeit in Flensburg erholen.
Der etwas sonderlich wirkende Junge Tristan Melander entdeckt in einer Wanderdüne, direkt am stattlichen Anwesen seiner Großmutter, einen menschlichen Knochen. Statt der ersehnten Ruhe und Erholung gibt es nun für John und Lilly gleich wieder Arbeit. Noch ahnt niemand, welches Ausmaß diese Entdeckung noch annimmt. Als sich Benthien von Tristan den Fundort zeigen läßt, trifft er auf Yvonne und Nicky. Yvonne ist die Schwiegertochter der Hausherrin Adeline, die sich gerade nach einer Knieoperation zur Reha auf dem Festland befindet. Mit der Schwiegertochter versteht sich Adeline nach dem tragischen Tod ihres Sohnes nicht besonders. Es gibt häufig Diskussionen um den Lebenswandel von Yvonne und die Erziehung von Adelines Enkel Nicky. Und plötzlich sind auch Yvonne und Nicky tot. Ein tragischer Unglücksfall?
John und Lilly erfahren im Rahmen ihrer Ermittlungen von Johns Vater sowie von Gonde Oldsen, einer Chronistin der Inselgeschichte, daß es eine Aneinanderreihung tragischer Unglücke schon seit Generationen in der Familie Melander gibt. Einige meinen schon, daß auf der Familie Melander ein Fluch liegt. Letztes Opfer in dieser Unglücksserie wird Adeline. Sie wurde ermordet.
Der Wohlstand der Familie basiert auf den anrüchigen, aber lukrativen Geschäften von Haie Melander, der im 18. Jahrhundert die Leichen der gestrandeten Schiffe zu wissenschaftlichen Zwecken aufs Festland verkauft hat. Auch die nachfolgenden Generationen haben das Vermögen erhalten und vermehrt. Die Familie Melander ist daher stolz auf ihre Vorfahren.
Die Charaktere sind sehr fein herausgearbeitet. Man hat schnell ein Bild der Personen vor den Augen. Neben John und Lilly hat mir Johns Vater Ben sehr gut gefallen. Er gehört absolut nicht zum alten Eisen, führt stattdessen ein sehr agiles Rentnerleben.
Nina Ohlandt hat hier aus vielen Einzelfäden, die anfänglich noch verwirrend sind, einen Kriminalfall aufgebaut, der einen lange rätseln läßt, wie sich denn wohl alles zusammenfügt. Verdächtige und Mordmotive gibt es genug. Erst am Schluß kann John Benthien in großer Runde der Verdächtigen trickreich, spannend und mit Überraschungseffekt den Fall lösen.
Mein Fazit:
Mich hat der Krimi durch eine spannende Handlung, sehr gut dargestellte Protagonisten und einem unvorhersehbarem Ende sehr überzeugt. Daher gibt es eine klare Leseempfehlung. Der Schreibstil von Nina Ohlandt hat mir so gut gefallen, daß ich mich schon auf einen neuen Fall mit John Benthien und Lilly freue.
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