Wie gewohnt ist das Buch von Luca Di Fulvio wieder tiefgreifend geschrieben und hinterläßt einen bleibenden Eindruck. Ein Auswandererepos von fast 800 Seite in der Zeit um 1912/13. Keine einzige Seite ...
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Wie gewohnt ist das Buch von Luca Di Fulvio wieder tiefgreifend geschrieben und hinterläßt einen bleibenden Eindruck. Ein Auswandererepos von fast 800 Seite in der Zeit um 1912/13. Keine einzige Seite davon ist langweilig oder langatmig und man ist bis zum Schluß gespannt und fiebert mit den Protagonisten mit. Deswegen hat man den Roman auch ziemlich schnell trotz seines Umfangs gelesen. Drei junge Menschen wollen ihre Heimat verlassen, um in Buenos Aires in der neuen Welt ein besseres Leben beginnen. Hier ist zunächst Raquel aus Rußland, sie lebt im jüdischen Viertel. Den Juden geht es schlecht, sich hungern vegetieren nur so dahin. Nachdem ihre Eltern tot sind, ihre Stiefmutter ihr nur Böses will, geht sie mit einigen Mädchen aus dem jüdischen Viertel mit einem Anwerber aufs Schiff. In Buenos Aires sollen sie an Familien als Dienstmädchen vermittelt werden. Roccos Vater war Mitglied bei der Mafia und fand bei einer Schießerei den Tod. Da er sich aus den Fängen dieses Clans befreien will, schifft auch er sich ein um auf der anderen Seite des Meeres sein Glück als Mechaniker zu finden. Rosetta ist eine junge Bäuerin, die ihre Landwirtschaft alleine betreibt. Jedoch wird die alleinstehende Frau wegen ihrer Selbständigkeit als Hure bezeichnet und als sie der Baron vergewaltigt und sie ihn deswegen schwer verletzt, flüchtet auch sie. Aber in der neuen Welt finden diese drei Personen auch keinen Frieden. Sie werden verfolgt, gedemütigt, müssen teilweise auf der Straße leben, werden ins Bordell verschleppt. Und durch Zufall kreuzen sich die Wege der drei Auswanderer und gemeinsam kämpfen sie um ihre Freiheit und ihr Recht. Ein faszinierender Roman, der noch lange Nachwirkungen zeigt. Das sepiafarbene Titelbild mit den drei Personen ist sehr gut zu dem Thema gewählt. Wie eingangs schon erwähnt ein Auswandererroman, der gelesen werden muß.
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Pressestimmen
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Björn Springorum, piranha, 01.10.2018