Der Porzellaner
 - Annick Klug - PB
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18,00

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Paperback
Historische Romane
461 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2869-7
Ersterscheinung: 25.08.2023

Der Porzellaner

Eine Geschichte aus Meißen
Roman

(21)

Als junger Bergmann bricht Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen auf, um bei dem berühmt berüchtigten Alchemisten Friedrich Böttger das Goldmachen zu erlernen – nicht zuletzt, um damit auch das Herz seiner geliebten Sophie zu gewinnen. Statt des ersehnten Goldes, das König August zur Finanzierung seiner Kriege braucht, gelingt die Erfindung des Porzellans. Enttäuscht muss Samuel jedoch zusehen, wie sich die nun entstehende Manufaktur in Machtkämpfen zwischen Böttger, dem kreativen Kopf, und Nehmitz, dem Beamten des Hofes, aufreibt. Samuel sieht sich gezwungen, mit dem Herstellungsgeheimnis nach Wien zu fliehen, wo er auf eine neue Chance für sich und das weiße Gold hofft ...

Rezensionen aus der Lesejury (21)

Gaensebluemlein Gaensebluemlein

Veröffentlicht am 24.09.2023

Das weiße Gold

Der Roman "Der Porzellaner" von Annick Klug verbindet die Liebesgeschichte zwischen dem einstigen Bergmann Samuel und der Kammerzofe Sophie mit der Erfindung des Porzellans in Meißen. Er verknüpft historische ... …mehr

Der Roman "Der Porzellaner" von Annick Klug verbindet die Liebesgeschichte zwischen dem einstigen Bergmann Samuel und der Kammerzofe Sophie mit der Erfindung des Porzellans in Meißen. Er verknüpft historische Ereignisse mit Fiktivem auf geschickte Weise.

Der Roman beginnt damit, dass Samuel aus der Porzellanmanufaktur in Meißen nach Wien flieht. 13 Jahre lang stand Samuel treu an der Seite des Alchemisten Friedrich Böttger, der anstelle des von König August gewünschten Goldes Porzellan erfand und stetig an Verbesserungen arbeitete, wie der Glasur und Farbenherstellung für die Bemalung des Porzellans. Auch die Beziehung zwischen König August und seiner Mätresse Gräfin von Cosel wird facettenreich ausgeleuchtet.
Als Leser ist man sich nicht mehr sicher, was im Roman auf historischer Überlieferung beruht oder auf Fantasie.

Die Charaktere sind sorgfältig und anschaulich herausgearbeitet, die Orte und die Zeit gut dargestellt. Die einfachen Leute meiden die Porzellaner von der Burg, dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen, da könne nur der Teufel am Werke sein.

Der Schreibstil von Annick Klug ist gekennzeichnet durch viele bildliche Vergleiche, Metaphern, Personalisierungen - eine poetische und sehr gut lesbare Sprache.

Ich empfand die Lektüre des Buches als kurzweilig, interessant und auch spannend, die Entwicklung der Personen, insbesondere von Samuel zu erleben.

Das Cover zeigt eine dekorative Bemalung in Blautönen, wie sie für feines Porzellan typisch ist. Der Buchtitel in Goldfarbe verweist auf das ursprüngliche Ziel, Gold herstellen zu können. Doch auch Porzellan, dünn und zart wirkend, hat seine Reize und ist im 18. Jahrhundert von den Herrschaften sehr gefragt.

Wer die Geschichte des Porzellans in Meißen gern leichtfüßig erleben möchte und zudem auch literarische Liebesgeschichten von einfachen Leuten mag, dem sei das Buch "Der Porzellaner" empfohlen.

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Lorixx Lorixx

Veröffentlicht am 24.09.2023

Ein Stück Zeitgeschichte!

Mich hat dieses schöne zarte Buchcover sofort angesprochen.
Die Geschichte des Meissner Porzellans in einem fiktiven Roman zu verarbeiten gefällt mir. Dabei kommt der reale geschichtliche Hintergrund ... …mehr

Mich hat dieses schöne zarte Buchcover sofort angesprochen.
Die Geschichte des Meissner Porzellans in einem fiktiven Roman zu verarbeiten gefällt mir. Dabei kommt der reale geschichtliche Hintergrund natürlich nicht zu kurz und wurde gut mit eingewoben.

Im Jahre 1706 macht sich der junge Bergmann Samuel Stöltzel 1706 nach Meissen auf, um bei dem berühmt berüchtigten Alchemisten Friedrich Böttger das Goldmachen zu erlernen.
Das es sich dabei nur um eine Täuschung handelt ahnt er nicht. Stattdessen gelingt es ihnen feinstes Meissner Porzellan herzustellen, dass noch heute einen großen Namen in aller Welt hat.

Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit. Dank ihres Schreibstils fühlt man sich direkt zurückversetzt in die damalige Zeit und erlebt alles hautnah mit. Eine Reise an die original Schauplätze lohnt sich auf jeden Fall! Auf den Spuren dieser Geschichte zu wandeln ist ein Erlebnis!

Neben den realen Figuren wie August dem Starken. König von Polen, Großherzog von Litauen und Kurfürst von Sachsen. seiner Mätresse Gräfin Gosel, Johann Friedrich Böttger und Samuel, gibt es noch einige andere sehr interessante Charaktere.

Samuel, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ist mein Favorit. Seine Figur wurde gut in Szene gesetzt und belebt die Geschichte ungemein.
Ich fand es aufregend ihm zu folgen, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten und die Beziehung zu Sophie zu verfolgen.

Dieser Roman ist nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, er ist auch sehr lehrreich und informativ.
Spannend, emotional und ungemein fesselnd!


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Honigmond Honigmond

Veröffentlicht am 24.09.2023

Die Geschichte des Meissner Porzellans

Das Buch dreht sich um die Erfindung des Porzellans und um den jungen Samuel Stöltzel, welcher bei dem berühmt berüchtigten Alchimisten Friedrich Böttger in die Lehre des Goldmachens gehen möchte. Der ... …mehr

Das Buch dreht sich um die Erfindung des Porzellans und um den jungen Samuel Stöltzel, welcher bei dem berühmt berüchtigten Alchimisten Friedrich Böttger in die Lehre des Goldmachens gehen möchte. Der Weg des jungen Samuel ist anfangs steinig und mit einigen Hürden verbunden, aber er gibt nicht auf und verfolgt weiter seinen Traum. Aber er möchte auch das Herz seiner geliebten Sophie gewinnen. Doch statt Gold entdeckt Böttger ein anderes kostbares Material. Fortan kommt es zu Machtkämpfen um die neue Entdeckung. Das Leben in der damaligen Zeit ist alles andere als einfach und umgeben von Intrigen und Machtspielen, aber auch politischen Einflüssen.
Die Autorin Annick Klug, welche ich bisher nicht kannte, hat einen wirklich ganz wunderbaren Schreibstil, welcher den Leser nahezu über die Seiten fliegen lässt. Gleich von der ersten Seite an, wird man von der Geschichte um den jungen Samuel in den Bann gezogen und mag das Buch kaum aus den Händen legen. Die historischen Hintergründe sind sehr gut recherchiert und man kann sich sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die einzelnen Charaktere sind sehr bildhaft dargestellt und dadurch kann man sie sich gut vorstellen. Die Handlung besteht aus unterschiedlichen Erzählsträngen und man erfährt viel aus der Sicht von Samuel sowie aus der Sicht von Sophie. Aber auch über August des Starken sowie seiner Mätresse Gräfin von Cosel erfährt man so einiges.
Für mich war das Buch eine wundervolle historische Reise in die Vergangenheit mit vielen interessanten Aspekten, welche ich sehr spannend fand. Besonders die sehr gute Beschreibung der Albrechtsburg und der angrenzenden kleinen Manufaktur hat mir sehr gut gefallen, da ich diese in Kindheitstagen besichtigt habe und mir dadurch den dortigen Handlungsort sehr gut vorstellen konnte. Ein wirklich sehr guter historischer Roman rund um die Geschichte des Meißner Porzellans. Da auch das Cover mit dem typischen Muster des Meißner Porzellans sehr stimmig zum Buchinhalt gewählt wurde, vergebe Ich für das gelungene Gesamtpaket 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Sheilo Sheilo

Veröffentlicht am 22.09.2023

Wunderschöner Roman mit historischem Hintergrund

Samuel Stölzel lässt sich von der Verlockung leiten, dass es möglich sei Gold aus einfachen Materialien herzustellen. Er verlässt seine sichere Arbeitsstelle in Freiberg und macht sich auf den Weg nach ... …mehr

Samuel Stölzel lässt sich von der Verlockung leiten, dass es möglich sei Gold aus einfachen Materialien herzustellen. Er verlässt seine sichere Arbeitsstelle in Freiberg und macht sich auf den Weg nach Meißen, wo er Johann Friedrich Böttger kennenlernt, der dem Kurfürst - August dem Starken - versprochen hat, so viel Gold wie er benötige zu erschaffen. Doch schnell wird Samuel bewusst, dass Böttger leere Versprechungen von sich gegeben hat und er denkt immer wieder an Sophie, die sein Herz gefangen hat und der er mit der Goldherstellung ein tolles Leben bieten wollte. Doch dann entdecken die Männer in Meißen etwas ebenso besonderes - den Weg zur Herstellung von Porzellan.

Annick Klug gelingt es mir ihrem Roman "Der Porzellaner: Eine Geschichte aus Meißen" wunderbar, die Leser in die Vergangenheit zu entführen. Durch den angenehmen Schreibstil gleitet man nur so durch die Handlung, welche aus dem Blickwinkeln von verschiedenen Personen erfolgt, unter anderem August dem Stärken oder auch Gräfin Constantia von Cosel. Somit erhalten wir einen tollen Einblick in die Gefühlswelten der Charakter.
Die Erzählung spielt dabei an verschiedenen Orten, die auch heute teilweise noch mit der Geschichte rund um das Porzellan in Verbindung gebracht werden können, wie beispielsweise die Porzellanmanufaktur in Meißen, welche heute noch existiert. Trotz Kenntnis der zu Grunde liegenden Geschichte wurde es beim Lesen nie langweilig sondern ich war auch immer wieder gespannt, wie die Autorin die historischen Ereignisse umgesetzt hat und es blieb spannend bis zum Ende.
Die Handlung spiegelt sehr die damaligen Verhaltensweisen wider, welche oft geprägt waren von Eigennutz, Misstrauen und Intrigen. Aber auch die große Bedeutung von Freundschaft sowie Enttäuschung erleben wir mit und es wird stellenweise sehr emotional.

Für mich ist dies ein wirklich gelungener Roman über einen wichtigen Teil der sächsischen Geschichte und ein must-read Buch für alle, die sich bereits mit dieser auseinander gesetzt haben und in die Vergangenheit entführt werden möchten. Daher gibt es von mir eine ganz klare Empfehlung für diesen tollen Roman.

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Venatrix Venatrix

Veröffentlicht am 20.09.2023

Ein penibel recherchierter hist. Roman

Dieser interessante historische Roman entführt uns in das Kurfürstentum Sachsen, genauer nach Dresden. Es herrscht August der Starke (1670-1733). Doch zum Leidwesen zahlreicher Hofschranzen mischt sich ... …mehr

Dieser interessante historische Roman entführt uns in das Kurfürstentum Sachsen, genauer nach Dresden. Es herrscht August der Starke (1670-1733). Doch zum Leidwesen zahlreicher Hofschranzen mischt sich seine Mätresse Constantia von Cosel (1680-1765) in die Regierungsgeschäfte ein und beeinflusst den Kurfürsten nachhaltig. August führt zahlreiche Kriege und gibt Unsummen für seine Bauvorhaben sowie seine Sammelleidenschaften aus. Daher geht er den zahlreichen Scharlatanen, die ihm versprechen, Gold machen zu können auf den Leim. Damit ist er nicht der einzige. Auch der junge Bergarbeiter Samuel Stölzel aus Freiberg erliegt der Verlockung aus minderen Materialien das Edelmetall herzustellen. In Meißen trifft Stölzel auf Johann Friedrich Böttger, der dem Kurfürsten die Goldherstellung mit einem Taschenspielertrick vorgaukelt.

Recht bald wird Samuel klar, dass Böttger nur leere Versprechen von sich gibt. Bei ihren Versuchen entdecken sie allerdings etwas anderes: Den Weg zum Porzellan. Auf der Meißener Albrechtsburg wird geforscht und letztlich, nach Jahren der zahlreichen Fehlversuche und allerlei Unwägbarkeiten sowie Streitereien um Geld und Einfluss gelingt es, ähnlich feines und durchscheinendes Porzellan herzustellen, wie jenes aus China, das in der adeligen Welt zahlreiche besessen Sammler findet.

Letztlich hat Samuel Stölzel die Allüren von Böttger satt, bricht seinen Arbeitsvertrag und flieht 1720 nach Wien. Dort hat Claudius du Paquier 1718 die Wiener Porzellanmanufaktur als zweite in Europa gegründet. In den wenigen Monaten, die er in Wien verbringt, beschäftigt er sich mit der Aufglasurmalerei, die dann nach seiner Rückkehr in Meißen zum bekannten blau-weißen Muster führt, das das Cover ziert.

Meine Meinung:

Ich habe diesen historischen Roman sehr gerne gelesen. Zum einen, weil ich 2022 die Porzellanmanufaktur in Meißen sowie die Albrechtsburg besichtigt habe und zum anderen, weil ich als Wienerin die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten kenne.

Annick Klug verpackt die Geschichte der Meißner Manufaktur in eine durchaus spannende Geschichte rund um die beiden historisch belegten Porzellaner Johann Friedrich Böttger (1682-1719) und Samuel Stölzel (1685-1737).

Sehr geschickt sind die historischen Hintergründe eingeflochten. Wir dürfen an den Intrigen am Hof des Kurfürsten sowie seiner langjährigen Liebe mit der Cosel teilhaben. Dieser Part ist für mein Dafürhalten ein wenig zu ausführlich geraten, zumal ich die Cosel aus anderen Büchern kenne. Aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Der Schauplatzwechsel nach Wechsel hat mir sehr gut gefallen, bin ich doch in der Nähe des ehemaligen Standortes der Porzellanmanufaktur du Paquiers in der Rossau (heute Teil des 9. Bezirks Alsergrund), die übrigens pleite ging und von Maria Theresia verstaatlicht worden ist, aufgewachsen.

Gut herausgearbeitet ist auch die Gier nach Gold zur Befriedigung der Ausgaben der Herrschenden. Die Untertanen haben wenig davon. Die Porzellanarbeiter werden zwar besser bezahlt als die übrigen Arbeitnehmer, müssen aber regelmäßig auf ihr Geld warten, weil der Kurfürst ständig in Geldnöten ist.

Die große Blüte des europäischen Porzellans aus Meißen, Wien und Sévres bei Paris wird noch kommen. Dann spült das „Weiße Gold“ Geld in die Kassen.

Fazit:

Ein penibel recherchierter historischer Roman, dem ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Autorin

Annick Klug

Annick Klug - Autor
© Jens Roth

Annick Klug, geboren 1967, ist Schauspielerin, Sängerin und Drehbuchautorin. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. das NÜRNBERGER AUTORENSTIPENDIUM. Als Drehbuchautorin arbeitete sie u. a. für die UFA und STUDIO HAMBURG. Für DER PORZELLANER erhielt sie das Stipendium des Landes Brandenburg mit Aufenthalt auf Schloss Wiepersdorf.

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