Gold und Ehre
 - Sabine Weiß - Taschenbuch
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14,90

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Taschenbuch
Historische Romane
685 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-404-18483-5
Ersterscheinung: 26.11.2021

Gold und Ehre

Historischer Roman

(39)

Ein großer Historischer Roman um den Bau des Hamburger Michels, Krieg und Frieden und die Freiheit, sein eigenes Glück zu suchen

Nach einem verunglückten Experiment wird Benjamin von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Anfangs tut sich der junge Architekt schwer so fern der Heimat. Er wird belogen und betrogen, doch bald lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann – allen voran Lucia, die stehlen muss, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Sie fasziniert ihn, auch weil sie blitzgescheit ist. Als Benjamin von seinem Vater zurück nach Amsterdam gerufen wird, bleibt sie zurück. Kann dennoch mehr aus ihrer Verbindung werden?

Folgen Sie Sabine Weiß’ Helden ins spannende 17. Jahrhundert, und erleben Sie Amsterdam und Hamburg von einer neuen Seite!

Rezensionen aus der Lesejury (39)

Erdhaftig Erdhaftig

Veröffentlicht am 08.12.2021

Geschichtlich sauber recherchiert

Benjamin lebt und werkelt in Amsterdam im Architekturbüro seines Vaters. Die Stadt befindet sich nach dem dreißigjährigen Krieg immer noch im Aufbau. Benjamin ist ein heller Kopf, der gerne experimentiert. ... …mehr

Benjamin lebt und werkelt in Amsterdam im Architekturbüro seines Vaters. Die Stadt befindet sich nach dem dreißigjährigen Krieg immer noch im Aufbau. Benjamin ist ein heller Kopf, der gerne experimentiert. Türme faszinieren ihn besonders. Lucia ist die Tochter einer Witwe, die zwar einen Steinhof in Hamburg besitzt und alleine handeln darf, aber eher zu den Armen gehört. Das Patriachat ist allgegenwärtig.

Primär dreht sich der hervorragend recherchierte Roman um die vor etwa dreißig Jahren gegründeten Niederlande, also, den Staat. Truppen des Bischofs von Münster ziehen gen Amsterdam und auch einige holländische Grafen sind mit den Oraniern nicht so ganz einverstanden. Die Ratsherren in Amsterdam kochen ihr eigenes Süppchen und die Familie von Benjamin ist zeitweise hautnah dabei. Letzterer gerät in Unbill und wird vom Vater nach Hamburg geschickt, damit Gras über die Sache wachsen kann. So bekommt man als Lesende auch mit, wie Hamburg sich nach dem Krieg entwickelte. Und zwar meist die architektonische Seite. Aber auch die Entwicklung des Handelskrieges zwischen England und den Niederlanden. So verzwickt sich mancher Zusammenhang anfangs anlässt: Der Roman ist für historisch und an Architektur Interessierte hochspannend. Und in locker-flüssigem Schreibstil verfasst.
Der Bau des Michels wird so am Rande mit verfolgt. Primär steht die aufkeimende Liebe zwischen Benjamin und Lucia sowie ihre Erfindung im Vordergrund. Letztere ziert(e) zahlreiche Häuser innen wie außen und ersetzte für manchen Bauherren das deutlich teurere Marmor aus Italien.

Geschichtliche Zusammenhänge stehen im Mittelpunkt. Drumherum rankt sich die fiktive Geschichte. Von Sabine Weiß werde ich noch mehr lesen :-)

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Venatrix Venatrix

Veröffentlicht am 08.12.2021

Ein gelungener hist. Roman

Sabine Weiß entführt ihre Leser in das Amsterdam von 1650, in das sogenannte „Goldene Zeitalter“ der Freien Niederlande. Die schönen Künste erleben ihre Blütezeit, doch auf der politischen Bühne ziehen ... …mehr

Sabine Weiß entführt ihre Leser in das Amsterdam von 1650, in das sogenannte „Goldene Zeitalter“ der Freien Niederlande. Die schönen Künste erleben ihre Blütezeit, doch auf der politischen Bühne ziehen dunkle Wolken auf. Wilhelm II. von Oranien, der Statthalter, und die Regenten der Freien Provinzen sollten eigentlich zum Wohle der Bürger gemeinsam regieren. Doch die Adeligen und einige Bürgermeister sind einander nicht grün. Als Wilhelm II. jung stirbt und sein Sohn noch ein Säugling ist, wollen die Anhänger der Republik ihre Macht ausbauen. Doch sie haben ihre Rechnung ohne die mit dem Hause Oranien verbündeten Monarchien gemacht, die begehrlich auf den wohlhabenden Landstrich schielen. Soweit das historische Umfeld.

Benjamin Aard, Architekt und Sohn von Michiel Aard, ist vielseitig interessiert und gemeinsam mit seinem Cousin Theo, der gerne Medizin studieren möchte, führt er verschiedene Experimente durch. Als eines davon schief und eine Mühle in Flammen aufgeht, wird Benjamin von seinem Vater nach Hamburg geschickt, weil das Fehlverhalten seines Sohnes seiner Reputation und seinem Streben in den Stadtrat gewählt zu werden, schadet.

Hamburg ist zu jener Zeit eher provinziell. Fremde werden kritisch beäugt und so hat es der junge Niederländer nicht leicht, Fuß zu fassen. Er fällt auf falsche Freunde herein und trifft auf Lucia, die, um ihre Familie und den Steinehof zu retten, sich in Männerkleidung auf diverse krumme Geschäfte einlässt. Lucia ist klug und schleicht sich als Mann verkleidet in die, für Frauen verbotene Bibliothek. Sie ist auch geschäftstüchtig. Doch wie in dieser Zeit üblich, ist ihr das Führen eines Geschäftes verboten. Nur Männer sind dazu berechtigt.

Meine Meinung:

Sabine Weiß ist wieder ein opulenter historischer Roman gelungen. Er knüpft lose an „Krone der Welt“ an. So ist auch „Gold und Ehre“ in der Welt der Amsterdamer Architekten angesiedelt. Neben Michiel und Benjamin ist auch Daan, Michiels älterer Sohn Architekt. Doch der ist eher an Antje, der Dienstmagd, als an Bauprojekten interessiert. Michiel ist ein ungerechter Vater. Er hat nur seine Berufung in den Stadtrat im Auge und behandelt seine Söhne ungleich. Zudem gibt es ein Familiengeheimnis, dass erst im Laufe der Handlung gelöst wird.

Geschickt verknüpft Sabine Weiß Fakten und Fiktion. Neben den erfundenen Figuren dürfen wir Christina, der Ex-Königin von Schweden begegnen.

Die Story ist gespickt mit Intrigen, Schicksalsschlägen, Macht und Ohmacht sowohl in Hamburg und Amsterdam als auch in Nieuw Amsterdam, wohin es Theo verschlägt. Interessant auch der Einblick in die Medizin und die Seefahrt des 17. Jahrhunderts.

Der Schreibstil ist wie üblich opulent und bildhaft. Diesmal habe ich den Eindruck, dass der Verlag (?) darauf gedrängt hat, das Buch nicht allzu dick werden zu lassen. Die ersten zwei Drittel umfassen den Zeitraum von wenigen Jahren, während das verbleibende Drittel für rund zwanzig Jahre genügen muss. Das wirkt auf mich ein wenig ungleichgewichtig.

Für manche Leser, die sich für historische Romane und die Fakten, die dahinter stehen, interessieren, wird wohl der Griff zu weiterführender Literatur nötig sein. Denn, obwohl die Freien Niederlande (= „Republik der sieben vereinigten Provinzen“ (1579-1795) im Gegensatz zu den zuerst „Spanischen“ (1581-1713) und anschließend „Österreichischen Niederlanden“(1713-1795)) in Europa liegen, ist deren Geschichte nicht so geläufig wie die der Engländer, Schotten oder Burgunder. Da wäre ein kurzer Abriss der Geschichte mit Zeitstrahl hilfreich. Selbst ich, habe ein wenig nachlesen müssen, obwohl ich glaube, mich in europäischer Geschichte ganz gut auszukennen.

Es ist allerdings gut möglich, diese historischen Details auszublenden und sich auf die Liebesgeschichte von Benjamin und Lucia sowie auf den Bau des Michels in Hamburg, zu konzentrieren.

Fazit:

Ein gut gelungener historischer Roman, der auch die komplexe politische Situation des 17. Jahrhunderts beleuchtet. Gerne gebe ich 5 Sterne.

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SunshineSaar SunshineSaar

Veröffentlicht am 06.12.2021

Gold und Ehre

Ich lese sehr gerne historische Romane, die mich auch noch dazulernen lassen. Als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war ich gleich sehr interessiert an dem Thema. Ich muss auch sagen, dass ... …mehr

Ich lese sehr gerne historische Romane, die mich auch noch dazulernen lassen. Als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, war ich gleich sehr interessiert an dem Thema. Ich muss auch sagen, dass ich wirklich gut von diesem gut recherchierten Buch unterhalten wurde und mich nun weiter über das Thema informieren werde.

Die Geschichte dreht sich um Benjamin, der nach einem verunglückten Experiment von seinem Vater nach Hamburg geschickt wird. Anfangs tut sich der junge Architekt schwer so fern der Heimat. Er wird belogen und betrogen, doch bald lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann - allen voran Lucia, die stehlen muss, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Sie fasziniert ihn, auch weil sie blitzgescheit ist. Als Benjamin von seinem Vater zurück nach Amsterdam gerufen wird, bleibt sie zurück. Kann dennoch mehr aus ihrer Verbindung werden?

In die Geschichte habe ich sehr gut hineingefunden. Der Schreibstil sagt mir dabei sehr zu. Er ist wirklich sehr bildlich und passt wunderbar zu dem Genre. „Gold und Ehre“ ist das Nachfolgeband von „Krone der Welt“, das ich leider bisher aber nicht gelesen habe. Das werde ich aber nun tun, da ich von dem Schreibstil und von diesem Buch so gut unterhalten wurde, dass ich Nachschub benötige.

Benjamin war mir von Anfang an sehr sympathisch, aber vor allem Lucias Geschichte hat mich richtig aufgewühlt. Sie ist mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen und ich musste von Anfang bis zum Ende mit ihr mitfiebern. Die weiteren Charaktere wurden ebenfalls interessant gezeichnet, so dass man sich diese Personen gut vorstellen konnte.

Die Zustände in der damaligen Zeit – gerade für Frauen – waren sehr aufwühlend für mich zu lesen. Am Ende wurde der Michel fertiggestellt und ich habe auf jeden Fall auch sehr viel dazugelernt und werde nun noch weiter dazu recherchieren, denn das Thema interessiert mich sehr. Auch eine Reise dorthin, um alles mal live zu erleben ist geplant.

Überhaupt handelt es sich hier um ein richtig gut geschriebenes Buch und man merkt, wieviel Recherche und Herzblut die Autorin in die Storyline gelegt hat. Ich vergebe ganz klar 5 von 5 Sternen!

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Magnolia Magnolia

Veröffentlicht am 04.12.2021

Historie - gekonnt verpackt

In Amsterdam des Jahres 1650 begegnen wir Benjamin Aard, der einen Beinaheabsturz riskiert, als er zu nachtschlafender Zeit in luftiger Höhe am Stadtwall seine Studien betreibt. Stets neugierig will der ... …mehr

In Amsterdam des Jahres 1650 begegnen wir Benjamin Aard, der einen Beinaheabsturz riskiert, als er zu nachtschlafender Zeit in luftiger Höhe am Stadtwall seine Studien betreibt. Stets neugierig will der talentierte junge Architekt den Dingen auf den Grund gehen und mit dabei ist sein Freund und Cousin Theo, dessen ganze Leidenschaft der ärztlichen Kunst gilt. Sie erlauschen, dass die Stadt in Gefahr ist - Prinz Wilhelm von Oranien lässt 12000 Mann gen Amsterdam ziehen. Dieses Wissen können sie natürlich nicht für sich behalten, bei ihrem überstürzten Aufbruch vergisst Benjamin die Öl-Uhr und gerät kurz darauf in Verdacht, für den Brand der Mühle am Stadtwall verantwortlich zu sein. Michiel, sein Vater, schickt ihn daraufhin nach Hamburg. Dort begegnet ihm Lucia, die für das karge Auskommen ihrer Familie sorgen muss.

„Gold und Ehre“ von Sabine Weiß ist der Nachfolgeband von „Krone der Welt“ und gewährt neben dem geschichtlichen Hintergrund tiefe Einblicke in das damalige gutbürgerliche Leben. Nach den Befreiungskriegen spaltete sich das Land in die katholisch geprägten Spanischen Niederlande im Süden und die reformierte Republik der sieben Provinzen im Norden auf. Das Schicksal der fiktiven Personen verknüpft die Autorin mit dem Leben und Wirken der historischen Persönlichkeiten wie das des Politikers Johan de Witt, des Architekten Jacob van Campen oder Christina, der Königin von Schweden, um nur einige zu nennen.

Geschichtsunterricht, gut verpackt im Leben der so unterschiedlichen Charaktere, weckt ganz viel Neugier auf mehr. Mit Theo, dessen Lebenstraum auf Druck seines Vaters ihn über die Meere führt, begegnen wir der grausamen Wirklichkeit des Sklavenhandels und landen in der neuen Welt, in Nieuw Amsterdam, heute als New York wohlbekannt.

Während Benjamin versucht, in Hamburg Fuß zu fassen, wird der Michel gebaut - in nur 25 Jahren ist der erste Bau dieses Wahrzeichens der Stadt fertiggestellt. In seinen Hamburger Jahren reift er zum Mann, begegnet in Lucia einer Frau, die ihn mit allen Sinnen fesselt. Hier nimmt Sabine Weiß ihre Leser mit in die aus heutiger Sicht unzumutbaren gesellschaftlichen Normen und Regeln, der sich eine Frau, noch dazu alleinstehend, zu unterwerfen hatte. Auch das enge Familienkorsett, in dem Benjamins Vater Michiel ein strenges, unerbittliches Regiment führt, er von seinen Söhnen auch in späteren Jahren Gehorsam einfordert, zeichnet ein Bild der Gesellschaft des 17. Jahrhunderts.

Samuel ist eher derjenige, dessen Existenz sich speist aus dem unbedingten Willen, in der Welt der Adeligen aufgenommen zu werden, er sich mit seinem Geld die Gunst des englischen König Charles erkaufen will. Um Benjamin, Theo und Samuel rankt sich der fiktive Teil, der mit den gut recherchierten historischen Daten ein harmonisches Ganzes bildet.

Gut gefällt mir auch neben dem stilvollen Cover der Stadtplan von Hamburg um 1650 sowie das Verzeichnis der wichtigsten Personen, was für mich anfangs immer enorm nützlich ist. Später dann kenne ich sie alle, kann sie und ihre Charaktereigenschaften gut einschätzen. Und im Glossar werden viele Begriffe nochmal dargestellt, einiges erklärt sich von selbst, aber bei weitem nicht alles.

Amsterdam erleben wir hier in seiner Blütezeit, während Hamburg eher provinziell war - ein spannendes Stück Zeitgeschichte, anhand der fiktiven Personen anschaulich dargestellt und geschickt verwoben mit dem historischen Hintergrund.

Schon „Krone der Welt“ hat mich ganz tief hineingezogen in die damalige Zeit. In „Gold und Ehre“ begegnete ich der Architektenfamilie Aard wieder, Sabine Weiß hat eine Generation übersprungen, die historischen Fakten mit ihren erdachten Figuren mit dem Alltagsleben anno dazumal vermengt und einen unterhaltsamen Roman aufgelegt, der in allen Belangen überzeugt.

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AngiFr AngiFr

Veröffentlicht am 03.12.2021

Hamburger Michel

Benjamin Michielsz Aard ist ein junger Architekt und Maler aus Amsterdam, er betreibt gefährliche Forschungen, um in seinem Fach noch besser zu werden. Unterstützt wird er von seinem Cousin Theo, einem ... …mehr

Benjamin Michielsz Aard ist ein junger Architekt und Maler aus Amsterdam, er betreibt gefährliche Forschungen, um in seinem Fach noch besser zu werden. Unterstützt wird er von seinem Cousin Theo, einem Schiffschirurgen. Da die beiden Familienstränge verfeindet sind, hält Benjamin seine Forschungen vor seinem Vater geheim. Als der Statthalter von Amsterdam, Prinz Wilhelm II., einen Putsch plant und Amsterdam angreift, überschlagen sich die Ereignisse. Der Coup misslingt zwar, doch es ändert sich so einiges gerade für Benjamin. Sein Vater schickt den jungen Architekten nach Hamburg, hier soll er beim Bau einer Kirche helfen. Benjamin muss nun auf eigenen Beinen stehen, findet Freunde und auch Neider, so wie Betrüger, gleichwohl entdeckt er die Liebe ...




Die Autorin Sabine Weiß verfügt über ein enormes, geschichtliches Wissen und kann uns Lesern und Leserinnen dieses auch grandios weiter vermitteln. Die Geschichte ist wunderbar geschrieben, so dass das Lesen hervorragend fließend funktioniert. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, sie verbindet fiktive Figuren in einzigartiger Weise mit tatsächlich realen, historischen Personen. Die Sprache, die Sabine Weiß verwendet, ist der Historie angepasst und trotzdem sehr gut verständlich. Der Plot selbst ist intensiv und spannend aufgebaut. Die Charaktere haben eine enorme Tiefe und Glaubwürdigkeit. Gerade der Protagonist Benjamin ist absolut liebenswert und ich folge ihm nur zu gern durch die Geschichte und habe ihn sogleich in mein Leserherz geschlossen, ein junger gerechter Mann mit eigenem Kopf und großem Wissensdrang. Seine Interaktion mit den anderen Akteuren ist fabelhaft komponiert von der Autorin. Der Zeitgeist des Lebens um 1650 in Amsterdam und Hamburg ist ausgezeichnet verfasst, die einzelnen Gesellschaftsschichten werden meisterhaft deutlich dargestellt, in ihren Schwierigkeiten und ebenso ihren Vorteilen. Durch Twists und Wendungen hält die Autorin den Spannungsbogen stets enorm hoch und ich mag das Buch gar nicht aus den Händen legen. Mit seinen knapp 700 Seiten ist das Buch sicher kein Leichtgewicht, aber ich lese das E-Book-Format, was sich hier als riesengroßer Vorteil erweist!


Von Herzen gerne vergebe ich diesem historischen Roman seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Die Geschichte des Hamburger Wahrzeichens, der Sankt Michaelis Kirche zu Hamburg, erzählt die Autorin Sabine Weiß auf höchstem Niveau. Hier bekommen wir Historie glänzend verpackt mit vortrefflicher Unterhaltung. Ein Must-Read für Hamburg Fans und/oder Liebhaber des historischen Romans!

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Autorin

Sabine Weiß

Sabine Weiß - Autor
© André Poling

Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2016 zusätzlich Krimis um Kommissarin Liv Lammers und ihr Team. Mit deren Fall DÜSTERES WATT gelang ihr 2022 der lang verdiente Sprung auf die Bestsellerliste. Wenn Sabine Weiß nicht auf Recherchereise für ihre Bücher ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn bei Hamburg. 

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