Abschied von der Heimat
 - Gabriele Sonnberger - PB
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14,99

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Paperback
Saga
524 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7857-2757-7
Ersterscheinung: 23.12.2021

Abschied von der Heimat

Eine böhmische Familiensaga
Roman
Band 1 der Reihe "Böhmen-Saga"

(32)

Was es bedeutet, von heute auf morgen seine Heimat zu verlieren, erzählt Gabriele Sonnberger fesselnd und einfühlsam in ihrer von wahren Begebenheiten inspirierten Saga um eine böhmische Familie. Es ist das Jahr 1929, und im Rheinland herrscht Hungersnot. Die fünfjährige Erika wird von ihren Eltern schweren Herzens zu ihrer Tante Mimi ins südböhmische Hohenfurth geschickt, ohne zu wissen, wann sie ihre Familie wiedersehen wird. In der Obhut der strengen Tante wächst Erika zu einer selbstbewussten jungen Frau heran und findet in ihren Schulkameradinnen Emmi und Oli Freundinnen fürs Leben. Mit der Besetzung des Sudetenlandes 1938 ist die vertraute Idylle in Hohenfurth plötzlich bedroht. Und doch scheint Erikas Traum von einer glücklichen Zukunft zum Greifen nahe, als sie sich in den feschen Marineoffizier Heinz verliebt. Bis eines Tages sämtliche deutschen Bewohner Hohenfurths den amtlichen Befehl erhalten, sofort das Land zu verlassen. Doch dieses Mal ist Erika fest entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen …

Rezensionen aus der Lesejury (32)

ejtnaj ejtnaj

Veröffentlicht am 22.06.2022

Eine Familiensaga aus Böhmen

Im Jahr 1929 herrscht im Rheinland eine große Hungersnot. Schweren Herzens wird entschieden die fünfjährige Erika zur Schwester der Mutter nach Südböhmen zu schicken. Durch die strenge Hand der Tante wächst ... …mehr

Im Jahr 1929 herrscht im Rheinland eine große Hungersnot. Schweren Herzens wird entschieden die fünfjährige Erika zur Schwester der Mutter nach Südböhmen zu schicken. Durch die strenge Hand der Tante wächst Erika zu einer selbstbewussten jungen Frau heran die mit Emmi und Oli Freundinnen fürs Leben gefunden hat.
Als dann 1938 mit einem Schlag sich alles ändert ist es auch für Erika nicht leicht sich mit der neuen Situation auseinander zu setzen. Dann lernt Erika den Marineoffizier Heinz kennen in den sie sich auch verliebt.
Doch von heute auf morgen erhalten die deutschen Bewohner von Hohenfurth nach Ende des Krieges den Befehl das Land zu verlassen und Erika ist bereit ihr Schicksal von nun an selbst in die Hand zu nehmen.

Durch puren Zufall wurde ich bei Instagram auf diesen Roman aufmerksam, der sich dazu auch noch als Auftakt einer Trilogie entpuppt hat. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte war ich mir Sicher, dass ich das Buch unbedingt Lesen möchte.
In diesem Roman wird die Geschichte von Erika erzählt die als fünfjährige nach Böhmen geschickt wurde und man begleitet sie als Leser auf ihrem Weg bis sie 1945 nach dem Ende des Krieges Böhmen und somit ihre Heimat verlassen muss.
Was ich gut finde ist das die Autorin nicht versucht hat einen autobiografischen Roman über das Leben ihrer Mutter zu schreiben. Mir gefällt die Mischung von Wahrheit und Fiktion wirklich sehr gut.
Der Einstieg ins Buch ist mir mehr als leicht gefallen und ja etwas Anpassungsschwierigkeiten hatte ich schon bis ich vollständig in der Geschichte drin war, aber ab da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Den Erzählstil den die Autorin gewählt hat empfand ich als sehr angenehm und auch wenn alles aus der Sicht von Erika erzählt wurde so war es nie zu einseitig da ja auch die anderen Figuren in Gesprächen zu Wort kamen und es so für mich als Leserin ein völlig rundes Bild wurde.
Mir ist es leicht gefallen dem Handlungsverlauf zu folgen und auch wenn es eine andere Zeit war konnte ich die Entscheidungen die getroffen wurden sehr gut nachvollziehen.
Auch wenn man weiß wie der 2. Weltkrieg abgelaufen ist so war doch der Spannungsbogen bis zum Schluss gespannt und es ist auch einiges passiert mit dem ich so gar nicht gerechnet hätte.
Für mich persönlich waren alle Figuren des Romans sehr anschaulich beschrieben und so konnte ich sie mir während des Lesens sehr gut vorstellen.
Erika hatte ich sofort in mein Leserherz geschlossen gehabt, ihre Tante Mimi mochte ich bis zum Schluss nicht genauso wie eine andere Figur im Buch.
Obwohl ich Böhmen nur aus Berichten und Romanen kenne waren doch alle Handlungsorte so bildlich beschrieben das ich sie mir völlig problemlos vor meinem inneren Auge entstehen lassen konnte.
Ich muss gestehen, dass mich manches im Roman wirklich aufgewühlt hat und ich deshalb auch ein paar Pausen mehr benötigt habe als normal, aber deshalb habe ich trotzdem schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und ich werde mir nun auch zeitnah die Fortsetzung die zum Glück schon erschienen ist in der Buchhandlung meines Vertrauens bestellen.
Sehr gerne vergebe ich für den Roman alle fünf Sterne.

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ArhReader ArhReader

Veröffentlicht am 07.04.2022

Familiengeschichte

Die wahre Begebenheit einer böhmischen Familie hat die Autorin zu dieser Geschichte inspiriert.
Es ist die Lebensgeschichte von Erika, die 1929 noch ein kleines Mädchen war.
Wegen der Hungersnot im Rheinland ... …mehr

Die wahre Begebenheit einer böhmischen Familie hat die Autorin zu dieser Geschichte inspiriert.
Es ist die Lebensgeschichte von Erika, die 1929 noch ein kleines Mädchen war.
Wegen der Hungersnot im Rheinland wird sie von ihrer Familie nach Südböhmen zu Tante Mimi geschickt.
Trotz der strengen Hand der Tante hat sie eine schöne Zeit mit ihren Freundinnen und wächst behütet heran.
Als das Sudetenland besetzt wird und der Zweite Weltkrieg die Welt ins Unglück stürzt, ändert sich alles...

Dieses Buch ist nicht nur eine Familiengeschichte, es ist auch ein Stück Zeitgeschichte. Man erfährt viel über die die damalige Zeit, die politischen und familiären Hintergründe.

Erikas Figur wirft manchmal Fragen auf, wegen ihres Verhaltens. Aber das macht sie so authentisch. Ein junges Leben hin- und hergerissen zwischen Liebe, Angst und Hoffnung.
Die anderen Personen sind sehr vielfältig angelegt. Alle spiegeln einerseits den Geist des Nationalsozialismus und andererseits ihren ganz persönlichen, manchmal eher negativen Charakter, wider.

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, wie es mit Erika weitergeht, nachdem der Krieg zu Ende ist.



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20Miglia 20Miglia

Veröffentlicht am 15.01.2022

Herzzerreisende geschichte einer starken jungen Frau, die nie aufgibt

"Abschied von der Heimat" hat mich ab der ersten Seite in seinen Bahn gezogen.

Das Buch ist sehr lebhaft und gut geschrieben, so dass man leicht in die Geschichte der anfangs kleinen Erika eintaucht und ... …mehr

"Abschied von der Heimat" hat mich ab der ersten Seite in seinen Bahn gezogen.

Das Buch ist sehr lebhaft und gut geschrieben, so dass man leicht in die Geschichte der anfangs kleinen Erika eintaucht und auch mitfühlt. Von Anfang an bekommt man vollsten Respekt vor der Kraft des 5-jährigen Mädchens, das das Beste aus der jeweiligen Situazion macht und nicht aufgibt, als es wirklich schlimmer als schlimm wird.Sie erlebt so viel Grausamkeit und steht trotzdem immer wieder auf.

Die Autorin beschreibt mit Hilfe der Protagonistin eine historisch stark relevante Zeit, die voller Grausamkeit in einer Gegend, von der ich nicht so viel wusste, spielt.
Ich kannte einige Sudetendeutsche, die als Kinder vertrieben worden waren. Sie erzählten oft, wie unbeliebt sie waren, als sie hier in Hessen ankamen und ich war so froh, dass ich als 10-Jährige aus Polen kommend, so gut aufgenommen wurde. Von ihrer Vertreibung aus ihrer Heimat und der Schwere der vorherigen Zeit, haben diese Menschen geschwiegen...wie als wollten sie diese Erinnerung auslöschen. Jetzt verstehe ich warum.

Im Buch lernt man sehr viele unterschiedliche Charaktäre kennen, die alle mit ihrem Schicksal auf unterschiedliche Weise klarkommen. Manchmal war es etwas schwierig beim lesen den Überblick über alle Charaktäre zu behalten und mache Stellen sind etwas unklar beschrieben.
An einigen Stellen werden Handlungen nicht wirklich geschrieben. Trotzdem erkennt man was geschehen ist und kann es beim lesen mit Hilfe der Fantasie bildlich vor sich sehen.

Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung der Geschichte und Hoffe, dass manin dem Buch erfährt, was aus einigen Personen geworden ist...

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Venatrix Venatrix

Veröffentlicht am 15.01.2022

Fesselnder Auftakt einer Familiengeschichte

Der Schauplatz dieses historischen Romans, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet, ist der kleine idyllische Ort Hohenfurth nahe Bad Leonfelden an der Grenze zu Österreich. Einst hat es zu Böhmen und ... …mehr

Der Schauplatz dieses historischen Romans, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet, ist der kleine idyllische Ort Hohenfurth nahe Bad Leonfelden an der Grenze zu Österreich. Einst hat es zu Böhmen und damit zu Österreich-Ungarn gehört. Jetzt, nach Ende des Ersten Weltkriegs heißt die Stadt Vyšší Brod und ist Teil der neu entstandenen Tschechoslowakei. Die Mehrheit der Bevölkerung spricht deutsch und sieht auf die Tschechen herab. Soweit, der geschichtliche Hintergrund.

Zum Inhalt:

Weil die Bevölkerung im entfernten Rheinland wegen der Reparationszahlungen an Frankreich seit Jahren hungert, entschließt sich Olga 1929, ihre fünfjährige Tochter Erika von Köln nach Hohenfurth zu ihrer Schwester Maria „Mimi“ Minich zu schicken, um sie dort aufzupäppeln. Was als temporäre Maßnahme gedacht war, entpuppt sich als einschneidender Eingriff in Erikas Leben. Die unverheiratete Tante ist herrisch, unnachgiebig und hat ihr eigenes (geheimes) Schicksal zu tragen. Nach und nach lebt sich Erika ein. Eine Rückkehr nach Köln weiß die Tante geschickt zu verhindern. Erika lebt das beinahe unbeschwerte Leben eines Teenagers und findet Freundinnen.

Mit der Besetzung des Sudetenlandes 1938 durch das NS-Regime erweist sich die kleinstädtische Idylle als trügerisch. Jetzt werden offen alte Rechnungen beglichen. Erika verliebt sich in Heinz, einem Offizier der Marine, träumt von Hochzeit und eigener Familie und wacht aus ihren Träumen jäh auf, als es 1945, nach der Niederlage des NS-Regimes heißt, alle deutschsprachigen Bewohner werden ausgewiesen.

Meine Meinung:

Ein gelungener Auftakt zu einer dreiteiligen Familien-Saga, die sich so oder ähnlich sicherlich häufiger als vermutet abgespielt haben kann.

Die Charaktere sind vielschichtig gestaltet. Maria Minich, die, so scheint es, ihre Nichte so selbstlos bei sich aufnimmt, ist einerseits eine egoistische intrigante Frau, der es in erster Linie um sich selbst, und nicht um das Wohl ihrer Nichte geht, und andererseits eine durch ihre (angedeutete) Andersartigkeit, vom Leben gezeichnete Person.

Erika hingegen ist durch die Trennung von Eltern und Geschwistern zu Beginn verunsichert, mausert sich dann zu einer starken Persönlichkeit, an der die Tante einen großen Anteil hat und sei es nur, dass Erika sich der einen oder anderen Anordnung der Tante widersetzt. Sie reift zu einer wachen Persönlichkeit, die Unrecht erkennt und dieses mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Diese Kämpfernatur wird ihr vermutlich im nächsten Band sher nützlich sein.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bildhaft. Er lässt die Zeit in Hohenfurth während der Jahre lebendig auferstehen. Die kleinen oder größeren Intrigen der Tante bzw. Das Zusammenleben im Ortsverband können sich die Leser gut vorstellen. Ich bin in diese Geschichte, die Elemente aus der Familiengeschichte der Autorin enthält, hineingekippt.

Fazit:

Ein fesselnder Auftakt einer Familien-Saga, der ich gerne 5 Sterne gebe und ungeduldig auf die Fortsetzung, die in Wien spielt, warte.

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Didi2256 Didi2256

Veröffentlicht am 13.01.2022

Die Geschichte der Heimatvertriebenen sehr gut in einen Roman verpackt

Da ich selbst ein Nachkommen Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland bin, hat mich der Roman sehr interessiert.
Ich setzte große Erwartungen in den Roman von Gabriele Sonnberger und wurde nicht enttäuscht.
Wir ... …mehr

Da ich selbst ein Nachkommen Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland bin, hat mich der Roman sehr interessiert.
Ich setzte große Erwartungen in den Roman von Gabriele Sonnberger und wurde nicht enttäuscht.
Wir gleiten in das Jahr 1929, wo im Rheinland, der Heimat Erikas großes Hungersnot herrscht. Schweren Herzen schicken die Eltern ihre damals 5 jährige Tochter zu Tante Mimi nach Südböhmen. Tante Mimi erzieht mit strenger Hand, doch Erika erduldet alles gehorsam. Als Jugendliche schließt sie sich dem Widerstand an und erlebt die Kriegswirren am Rande, bis sie selbst mittendrin ist.

Die Autorin beschreibt die damalige Situation bildlich und bringt dem Leser hautnah die Thematik näher. Zum Teil fühlt man sich selbst im Geschehen. Die Protagonisten sind glaubhaft und besonders Erika wird als kämpferische Person dargestellt. Durch die umfangreiche Recherchenarbeiten bekommt man einen Eindruck wie grausam der Krieg war und Jeder ums Überleben kämpfen musste. Ich habe viel über den Verlauf erfahren und mein Respekt vor den Goßeltern wurde noch mehr vertieft.
Ein Roman voller Tragik verpackt in einen fliessenden Schreibstil haben mich durch das Buch gleiten lassen. Mit Spannung erwarte ich den 2.Teil, der das eigentliche Thema der Vertreibung behandelt.

Volle Punktzahl und eine klare Weiterempfehlung.

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Autorin

Gabriele Sonnberger

Gabriele Sonnberger - Autor
© Franziska Liehl Photography

Gabriele Sonnberger, geboren in Wien, ist studierte Lehrerin und Grafikdesignerin. Schon früh entdeckte sie ihr Talent fürs Schreiben, ABSCHIED VON DER HEIMAT ist nun ihr Debüt als Romanautorin. Die als Trilogie angelegte Saga um das Schicksal zweier Familien aus Hohenfurth ist inspiriert von der bewegenden Geschichte ihrer Mutter, die 1945 aus ihrer böhmischen Heimat vertrieben wurde. Gabriele Sonnberger ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie lebt als freie …

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