Veröffentlicht am 29.05.2023
Was ist am West Coast Trail passiert?
November 2020: Laura, Anfang 40 und glücklich verheiratete Mutter von zwei kleinen Kindern, erschrickt, als sie hört, dass auf dem West Coast Trail in Kanada menschliche Überreste gefunden wurden. Sie fürchtet, von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, und tatsächlich mehren sich bald die Hinweise, dass es jemand auf sie und ihre Familie abgesehen hat.
Juli 1999: Die 19-jährige Maisie hofft, dass eine Wanderung am West Coast Trail ihr hilft, sich von ihrer Familie abzunabeln und erwachsener zu werden. Doch ihr Urlaub endet in einer Katastrophe, die ein gewaltiges Medienecho auslöst und Maisie zahlreichen Verdächtigungen aussetzt.
Die Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart werden abwechselnd erzählt. In beiden Fällen konnte ich mich gut in die Protagonistinnen hineinversetzen. Obwohl man von Anfang an ahnt, dass sie ihre Schattenseiten haben, wirken sie sympathisch, sodass es mir leicht fiel, mit ihnen mitzufiebern.
Der Erzählstil ist packend und es wird einige Spannung aufgebaut. Außerdem animiert der Aufbau des Romans zum Miträtseln darüber, was damals passiert ist und wie die Ereignisse zusammenhängen. Ein paar Dinge konnte ich dabei erraten, es gab jedoch auch überraschende Wendungen.
Die Auflösung wirkt dann zwar teilweise konstruiert und das Ende etwas unrealistisch. Der Gesamteindruck war aber nichtsdestotrotz sehr positiv.
Für einen Thriller gibt es hier wenig Blut und Gewalt. Stattdessen überzeugt die Geschichte mit interessanten Figuren, die in Ereignisse verstrickt sind, bei denen manches nicht so ist wie es zunächst scheint.
Der einzige Kritikpunkt geht an den Verlag: Der Klappentext passt nicht gut zum Inhalt.
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Pressestimmen
Karin Skrzypczak, Delmenhorster Kreisblatt, 24.10.2022
Wochenblatt Lichtenfels, 21.01.2023
Slash Magazin, 01.07.2023