Worum es in diesem Roman geht? Um den Tod. Um die Endlichkeit unseres Seins. Und um das Wissen dieser eigenen Sterblichkeit. Aber vor allem geht es um das Leben. Um unser Leben im Jetzt und Hier. Und darum, ...
…mehr
Worum es in diesem Roman geht? Um den Tod. Um die Endlichkeit unseres Seins. Und um das Wissen dieser eigenen Sterblichkeit. Aber vor allem geht es um das Leben. Um unser Leben im Jetzt und Hier. Und darum, was wir aus unserem Leben machen (wollen).
Um nicht zu viel vom Inhalt vorweg zu nehmen, füge ich an dieser Stelle einfach mal den _Klappentext_ ein:
_Marie hat ein besonderes Talent: Sie organisiert Trauerfeiern, die trösten. Dabei hat sie selbst mit ihren jungen Jahren genug Tod und Trauer erlebt. Dann stürzt Ben buchstäblich in ihr Leben, mit dem Fallschirm in ihren Vorgarten. Auf seinem erfolgreichen Blog "Mein bester letzter Tag" lässt er seine Follower an einer ganz besonderen Challenge teilhaben: Ein Jahr lang lebt er jeden Tag, als wäre es sein letzter. Ben gelingt es, Marie aus ihrem Schneckenhaus zu locken - bis sie den wahren Grund für seinen Blog erfährt ... Aber wie kann sie einen Menschen lieben, vom dem sie weiß, dass er sie erneut verletzen wird?_
Puh, also ich bin mir gar nicht sicher, wie ich diese Rezension am besten ohne Spoiler schreibe. Ich fange einfach mal ganz simpel mit dem Cover an - das haben wir schließlich alle schon gesehen. Mir gefällt das Cover sehr, dieser Türkis-Ton in Kombination mit den roten Blüten hat bei mir sofort ein Wohlfühl-Gefühl ausgelöst, das ich auch mit ganz viel Wärme, Liebe und Glücklich-Sein verbunden habe. Diese Emotionen (und noch ein paar mehr) habe ich im Laufe des Lesens alle empfunden und finde somit meinen Eindruck des Covers bestätigt.
Den Erzählstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden. Er ist schön flüssig und lässt sich leicht lesen. Ich persönlich finde das ganz besonders bemerkenswert, da es doch um so schwere Themen wie Tod und Trauer geht. Aber es geht ja auch irgendwie um das Leben und das Leben darf leicht sein - genau wie der Schreibstil. Auch hier finde ich die Symbiose perfekt gelungen.
Die Charaktere sind der Wahnsinn. Marie, die vielleicht ein klein wenig zu gut für diese Welt, und Ben, der erst noch erkennen muss, wie gut diese Welt ist, sind wunderbare Protagonisten. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein - und sind doch teilweise so gleich.
Herr Gruber und seine Tante sind auch ein klein wenig speziell, aber ihr werdet beide mögen, versprochen! An Irmi Edel kann man sich schon mal die Zähne ausbeißen und man bekommt auch ungebeten Ratschläge - aber wenn sie jemanden in ihr Herz geschlossen hat, lässt sie nicht mehr los.
Wer einen gelungenen Liebesroman mit etwas mehr Tiefe und Ernsthaftigkeit sucht, wird hier bestens beraten sein. Denn obwohl es hier um den Tod und um Trauer geht, geht es doch auch in erster Linie um das Leben. Um das Leben, welches wir leben (dürfen) und welches tatsächlich endlich ist. Es ist eine lebensbejahende Erfahrung, diesen Roman zu lesen und ich kann es wirklich jeder und jedem empfehlen.
Irmi Edel, ihr wisst, die schrullige Tante, sagt in dem Buch auf Seite 240:
_„Wissen Sie, man muss das Ganze vom Ende her betrachten. Wenn man am Ende zurückschaut und sagen kann, es war gut so, dann hat man alles richtig gemacht. Und ich finde, daran sollte man sich jeden Tag erinnern: dass man irgendwann zurückschauen wird, ganz gleich, wann. Wenn man seine Entscheidungen danach trifft, dann ist man auch einem guten Weg, denke ich.“_
Und ich denke, dass ich euch mit diesem Zitat nun erlöse und hier aufhöre, diesen Roman weiter zu loben.
Lest ihn! (Tut es wirklich, vertraut mir.)
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury,
in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können.
Hier kannst du dich kostenlos registrieren.