"Der Mondmann - Blutiges Eis" von Fynn Haskin ist ein Thriller der ruhigen Art, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jens Lerby, ein Kopenhagener Profiler, wird nach Grönland geschickt, ...
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"Der Mondmann - Blutiges Eis" von Fynn Haskin ist ein Thriller der ruhigen Art, der im August 2022 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jens Lerby, ein Kopenhagener Profiler, wird nach Grönland geschickt, denn in einer abgelegenen Gemeinde der Inuit wurden drei Leichen gefunden, von denen mindestens eine von Walrosszähnen durchbohrt worden ist. Alle drei sind grausam zugerichtet und es geht das Gerücht, dass der Mörder ein Amarök sei, ein Mischwesen aus Walross und Wolf. Die Angst geht um bei der Bevölkerung. Lerby hasst Kälte, hasst sein Leben und glaubt nicht an alte Legenden, dennoch beginnt er zu ermitteln. Bei diesen Ermittlungen bekommt er Unterstützung durch die Inuk Pally und er findet mehr als er eigentlich gesucht hat.
Der Profiler Jens Lerby ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, der gerade an einem Scheideweg in seinem Leben angekommen ist. Er ertränkt seinen Frust und ist alles andere als ein Sympathieträger. Seine Frau hat Erfolg in ihrem Beruf, die Kinder sind aus dem Haus, er kommt mit sich selber gerade nicht wirklich klar und in dieser Situation wird er nach Grönland, nach Illokarfiq, geschickt. Dass er ein guter Profiler und Ermittler ist, wird schnell klar, aber ebenso auch, dass er ein Grandler geworden ist. Er hasst die Kälte und er will nicht hier sein. Erst langsam gewöhnt er sich und mit diesem Einlassen auf die Menschen, auf die Gegebenheiten und auch auf die Legenden und die Ängste, erst da spürt man Lerbys Menschlichkeit und sein ganzes Können. Er kann mehr als man ihm zutraut. Er benimmt sich wie die buchstäbliche Axt im Walde und ich gebe zu, ich hätte nie gedacht, dass das jemals zu einem guten Ende führen kann, doch überraschenderweise tut es das. Jens Lerby löst den Fall, und zwar, indem er akzeptiert, was er vorher so vehement in Frage stellt und die Hilfe der Bevölkerung annimmt. Mit diesem Thriller ist Fynn Haskin ein Grönlandthriller gelungen, der die Geschichten der Inuit und ihre Kultur perfekt mit der Moderne verbindet. Es ist faszinierend zu lesen und am Ende war ich restlos begeistert. Die Figuren sind glaubwürding und passen in die Geschichte - sowohl Pally, die es schafft, dass Dickschädel Lerby überhaupt erst einmal zuhört, als auch ihr Großvater, der ebenso ein Dickschädel ist. Lerby hat in diesem Fall viel gelernt und zu sich selbst gefunden. Müssig zu erwähnen, dass der Killer alles andere als altmodisch ist und seine Motive sind äußerst modern.
Der Ehrenname "Mondmann" passt zu ihm und ich bin auf weitere Fälle von ihm gespannt.
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Pressestimmen
Ute Krebs, Freie Presse, 04.02.2023
Cornelia Hoppe, News – Das Magazin, 02.2023
Kölner Stadtanzeiger, 25.11.2023