Das Buch verspricht eine wohlschmeckende 28-Tage-Ernährungschallenge, um das Immunsystem auf Trab zu bringen.
Erstmal zum äußeren Eindruck: Das Format des Buches und die Art der Bindung gefallen mir sehr ...
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Das Buch verspricht eine wohlschmeckende 28-Tage-Ernährungschallenge, um das Immunsystem auf Trab zu bringen.
Erstmal zum äußeren Eindruck: Das Format des Buches und die Art der Bindung gefallen mir sehr gut. Die Bindung macht einen stabilen Eindruck, wodurch man die Hoffnung haben, dass sich alle Seiten auch nach längerem Gebrauch noch an ihrem Platz befinden. Durch seine Größe nicht es nicht so viel Platz auf der Küchenplatte weg. Dadurch kann es direkt an dem Arbeitsbereich liegen und man kann während des Kochens ohne viel Lauferei nachsehen, wie es weiter geht. Leider ist das verwendete Papier ist nicht feuchtigkeitsabweisend, sondern saugt sie auf. Daher kann es leicht passieren, dass im Eifer des Gefechts die Seiten mal etwas bekleckert werden und man dies nicht ohne Rückstände wegwischen kann. Zusätzlich neigen die Seiten zum Verkleben, wenn Flüssigkeit auf den Rand fällt, was man während des Kochens nicht gleich bemerkt. Dazu kommt, dass man die Seiten beim aufgeschlagenen Buch nicht fixieren kann --- es passiert immer wieder, dass das Buch ohne Zutun umblättert. Allerdings hilft das Leseband hier etwas.
Die Art des Inhaltsverzeichnisses passt zur Challenge, das Rezepte- und Zutatenregister geben einem einen guten Überblick. Das Titelbild ist sehr ansprechend, führte mich aber etwas auf's Glatteis, da dort nur Gemüse und Kräuter zu sehen sind --- auf den ersten Blick dachte ich, die Challenge bestünde komplett aus vegetarischer oder veganer Kost.
Die Einladung des Autors, ihm auf seinen Instagram-Kanal zu folgen, ist zwar sehr nett, aber für mich nicht machbar, eine eigene Webseite hätte mir besser gefallen.
Nun zum inneren Eindruck: In der Einleitung erklärt Christopher Crell, was ihn zum Kochen gebracht hat und seine Intention. Dann folgen eine Erläuterung der Challenge, die Angabe zu dem benötigten Equipment sowie eine kurze Einführung in das Küchenlatein. Obwohl ich alles andere als ein passionierter Hobbykoch bin, enthält meine Küche sehr viele Teile der aufgeführten Utensilien. Christopher Crell geht die ganze Sache also doch ziemlich Bodenständig an
Im Anschluss daran folgen die Rezepte für die nächsten 28 Tage. Der Aufbau dieser Rezepte ist übersichtlich und man kann sie relativ leicht nachkochen. Der Kontrast bei „Zeit“, „Zutaten“ und „Zubereitung“ erscheint mir etwas schwach, ich weiß nicht, ob ältere Leute damit klar kommen, aber die sind vermutlich auch nicht die Zielgruppe. Die Punkte „Gesund weil…“, „Tipp des Tages“ und „Blick über den Tellerrand" lockern das Ganze auch schön auf, so dass ich das Buch nicht nur zum Kochen in die Hand genommen habe.
Die Rezepte ergaben immer ein wohlschmeckendes Essen, die Menge ist auf eine Person bezogen und für mich auch mehr als ausreichend. Man muss bei der Challenge also keine Angst haben, dass man hungern muss. Manche Rezepte sehen etwas seltsam aus, wie z.B. für das Tomaten-Oliven-Brot, das Quark und Eier enthält, aber wie gesagt, die Ergebnisse haben mich positiv überrascht. Die Zeitangaben haben größtenteils gestimmt, wodurch sie sehr hilfreich bei der Zeitplanung sind, wenn man die Challenge nicht mit einem Urlaub koppelt.
Leider hat das Buch auch ein paar Schwächen: Die Tipps des Tages scheinen zumindest einmal an der falschen Stelle des Buches zu stehen; so wird beispielsweise beim Rezept für die Pancakes gesagt, dass diese im Fett schwimmen sollen, beim Tipp zum Wenden steht aber plötzlich etwas von Crepe-Masse, dem Ausreiben der Pfanne mit einem gefetteten Tuch und einem kurzen Impuls aus Handgelenk zum Wenden des Pancakes in der Luft --- spätestens da versagte meine Vorstellungskraft. Ferner sind einige Rezepte etwas ungenau bzw. fehlerhaft. So kommt im Rezept bei den Zutaten für die „Zucchini-Tomaten-Pasta mit Perlhuhnbrust“ keine Tomaten vor, obwohl diese auf dem Bild zu sehen sind. Wie man an der Zutat „Perlhuhnbrust“ sieht, erscheinen einige Rezepte auch etwas abgehoben und nicht unbedingt alltagstauglich. Teilweise fehlt auch die Mengenangabe, so dass man sich an Portionsgrößen auf der jeweiligen Verpackung orientieren muss oder die Größenangabe beim Würfeln klingen etwas seltsam, wie z.B. die ¼ Aubergine und die ½ Zucchini bei dem „Käse-Omelette an Zucchini-Auberginen-Paprika-Gemüse“ in 5cm große Würfel zu schneiden, um sie 10-15 Minuten im Ofen zu garen.
Aber trotz der Schwächen hat mir die Challenge großen Spaß gemacht und ich werde viele Rezepte in einer alltagstauglicheren Form in die Liste meine Stammgerichte mit aufnehmen und die neu kennengelernten Zutaten wie Flohsamenschalen, Chiasamen oder Mandelmehl auch weiterhin verwenden. Ich denke, dass Christopher Crell das Versprechen „Nie wieder Krank“ mit seinem Buch durchaus einhält. Ich hoffe sehr, dass die Fehler in der nächsten Auflage korrigiert werden, denn ich denke, das Buch ist eine Bereicherung für viele Leute, die sich bewusst ernähren wollen, aber bisher noch nicht den Einstieg geschafft haben.
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