_Manche Träume erfüllten sich, manche nicht. Für manche Träume musste man kämpfen, und manche musste man loslassen. (S. 523)_
Was willst du von Leben? Als Lily in Faerfax ankommt, weiß sie das nicht. ...
…mehr
_Manche Träume erfüllten sich, manche nicht. Für manche Träume musste man kämpfen, und manche musste man loslassen. (S. 523)_
Was willst du von Leben? Als Lily in Faerfax ankommt, weiß sie das nicht. Sie weiß nicht, was sie will – aber sie weiß, was sie NICHT will. Lily will keine Freunde, keine Beziehung, nicht Tanzen. Vor allem will sie nie wieder wagen zu träumen. Denn das alles hatte sie schon einmal. In ihrem alten Leben. Doch dieses ist ebenso geplatzt wie all ihre Träume.
Lily beschließt daher sich zurückzuziehen und das sollte doch eigentlich gar nicht schwer sein, oder? Tja, da hat sie wohl die Rechnung ohne Faerfax gemacht. Ein Musical-Projekt, der herzensgute Freundeskreis rund um Cassidy, Jamie und Tessa und vor allem ihr Mitbewohner Julian durchkreuzen ihre Pläne von Anfang an. Wobei Lily das letzte Problem – ihren männlichen Mitbewohner – recht schnell löst. Julian und Lily können sich von der ersten Sekunde an nicht leiden. Ständig geraten die beiden aneinander und jeder Streit artet stärker aus als der vorangegangene. Doch was passiert, wenn den beiden irgendwann die Energie zum Streiten fehlt?
Keeping Dreams ist der zweite Band der Reihe rund um die Faerfax-University und die Clique von Cole und Tessa, Ella, Jamie, Julian, Cassidy und Steve. Ich persönlich habe bereits den ersten Band der Reihe, KEEPING SECRETS gelesen und geliebt. Doch wen der Inhalt von Band eins nicht anspricht, kann KEEPING DREAMS auch unabhängig davon lesen und ohne Probleme verstehen. Dennoch würde ich empfehlen, die Reihe von Anfang an chronologisch zu lesen, denn das Feeling ist dann einfach noch mehr da.
Der Einstieg in KEEPING DREAMS gelang mir sehr schnell und völlig problemlos. Der Schreibstil liest sich unglaublich flüssig und wirkt enorm authentisch. Er benötigt keine übertrieben poetische Formulierungen oder enorm farbenfrohe Beschreibungen um wunderschön zu sein. Denn das ist Anna Savas‘ Stil zweifelsohne – wunderschön. Man verliert sich beim Lesen so in den Worten und der Geschichte, dass gar nicht auffällt, wie schnell die Kapitel verfliegen. Das Buch hat über 500 Seiten. Ich habe jede einzelne davon genossen und hätte auch 500 weitere Seiten mit derselben Begeisterung gelesen.
Die Handlung ist sehr vielseitig und meine Inhaltsbeschreibung von oben umfasst eigentlich nur einen Bruchteil der gesamten Geschichte. 99.9 Prozent der Bücher enden beim Happy End. Doch KEEPING DREAMS ist dieses 0,1 Prozent, das genauer hinschaut. Denn im Leben gibt es kein Happy End, es geht immer weiter. Anna Savas beweist mit diesem Roman eine beeindruckende Liebe zum Detail, ohne dass das Buch auch nur in einem einzigen Wort langweilig oder langatmig wird.
Über das Wiedersehen mit all den aus Band eins bekannten Figuren habe ich mich riesig gefreut. Obwohl es schon zwei Jahre her ist, sei ich den ersten Band gelesen habe, waren mir die Charaktere allesamt direkt wieder vertraut. Der Platz in meinem Leseherz ist ihnen eindeutig sicher. Besonders gefallen hat mir an KEEPING DREAMS auch, dass diese Nebenfiguren sehr viele Auftritte und großen Einfluss auf die Geschichte hatten. Ein paar Handlungsstränge haben schon Hinweise auf den dritten Band geliefert, auf den ich mich nun ganz besonders freue.
Aber bleiben wir noch kurz bei Band zwei. Denn einen Aspekt habe ich noch gar nicht angesprochen, dabei darf er auf keinen Fall außenvor gelassen werden: Die beiden Protagonisten. Lily und Julian. Ich kann wohl kaum in Worte fassen, wie gern ich die beiden hatte. Lily lernt man am Anfang als eine gebrochene junge Frau kennen. Sie glaubt, alles verloren zu haben. Ihr Leben besteht nur noch aus schlechten Tagen. Aber dann beginnt sie sich langsam und vorsichtig zu öffnen. Lily dabei begleiten zu dürfen ist ein Geschenk. Ihre Entwicklung ist so echt, so berührend, so inspirierend. Aber versteht mich nicht falsch – auch die grummelige Lily hatte ich direkt gern. Ihre Schlagfertigkeit schenkt sehr viele Lachmomente und beschert einem beim Lesen ein fettes Grinsen.
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt – und das ist auch definitiv notwendig. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Julian ansonsten missverstanden werden würde. Es lässt sich nicht anders sagen – auf den ersten Blick ist er der absolute Bad-Boy. Mit seinem Charme wickelt er jede Frau um den Finger, jeden Abend schleppt er eine andere ab. Er liebt es, andere zu provozieren und ist oft auf Streit aus. Aber vom ersten Kapitel an merkt man, dass das alles nur ein Bruchteil von Julian ausmacht. Denn wer würde schon alles stehen und liegen lassen und einen Filmabend mit Unmengen von Süßigkeiten veranstalten, wenn die Mitbewohnerin ihre Tage hat? Eben. Julian ist unbestritten einer von den Guten. Er hat ein riesengroßes Herz. Er tut alles, um andere nicht zu verletzen und ist der erste, welcher zum Trösten bereitsteht. Julian ist einer der wundervollsten Bookboyfriends, die ich je kennenlernen durfte.
*Mein Fazit:*
KEEPING DREAMS ist eine Geschichte, wie es nur ganz wenige gibt. Es gibt praktisch nichts, was man meiner Meinung nach an der Geschichte kritisieren könnte. Der Roman ist quasi überirdisch schön und genial – aber ohne den Leser mit dieser Perfektion zu erschlagen. Nein, vielmehr bleibt die Geschichte total am Boden und überzeugt mit einer Realitätsnähe, die unverbesserlich ist.
Keeping Dreams hat mich berührt und beeindruckt. Es ist Herzensbuch, Lieblingsbuch und Highlight in einem. Vor allem aber ist es ein Buch, an das man auch Jahre später noch mit einem Lächeln zurückdenkt. Wer KEEPING SECRETS bereits gerne gelesen hat, darf sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Eigentlich sollte sich niemand dieses Buch entgehen lassen. Die fünf Sterne sind mehr als verdient!
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury,
in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können.
Hier kannst du dich kostenlos registrieren.