André F. Nebe - Autor
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André F. Nebe

André F. Nebe, geboren in Berlin, absolvierte ein Jura-Studium an der Humboldt-Universität und ein Regiestudium unter Hark Bohm an der Universität Hamburg. Seit 1997 ist er als Regisseur und Autor in der Filmbranche tätig. Sein int. Kinodebüt „Das große Rennen“ mit Colm Meaney und Susan Lynch in den Hauptrollen kam 2009 in die Kinos. Seit 2010 ist er auch als Autor für die erfolgreiche ZDF-Serie Löwenzahn tätig.

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Interview

Interview | 30.07.2013

Im Juli ist die Abenteuer-Buchreihe Die Geisterreiter erschienen. André F. Nebe verrät uns in seinem Interview alles über die Idee zu den vier coolen Schatzsuchern und warum Reiten auch etwas für Jungs ist.Herr Nebe, Ihre große Leidenschaft gilt dem Film und dem Schreiben von Drehbüchern – wie kommt...

Im Juli ist die Abenteuer-Buchreihe Die Geisterreiter erschienen. André F. Nebe verrät uns in seinem Interview alles über die Idee zu den vier coolen Schatzsuchern und warum Reiten auch etwas für Jungs ist.
Herr Nebe, Ihre große Leidenschaft gilt dem Film und dem Schreiben von Drehbüchern – wie kommt es, dass Sie jetzt die Abenteuer-Buchreihe »Die Geisterreiter« schreiben?
Schon in der Schule war ich einer der wenigen, die gerne Aufsätze geschrieben haben. Ich habe mit den Jahren so viele eigene Ideen für spannende Geschichten gesammelt, dass ich einfach mal anfangen musste, eine niederzuschreiben und da habe ich mit meiner Lieblingsabenteuergeschichte angefangen.
Worauf dürfen sich die Leser der »Geisterreiter« freuen?
Auf eine Abenteuergeschichte, die es so noch nicht gegeben hat: mit reitenden Jungs, einer Bande, die sich immer wieder zusammenraufen muss, aber sich von keinem Erwachsenen aufhalten lässt und jeder Menge Action und Spaß. Alles zu Pferd und alles in der Wildnis. Ach ja, und ein leckeres Rezept gibt es auch noch in jedem Buch.
Wie kamen Sie auf die Idee zu dieser ungewöhnlichen Buchreihe?
Die Idee zu den Geisterreitern entstand, weil ich als Junge gerne Western- und Ritterfilme geguckt habe. Da wird ja bekanntlich viel geritten. Bücher mit Pferden gab es aber bisher für Jungs nicht - mal abgesehen von Karl May vielleicht. Das hat mich immer gewundert. Und so hab ich dann über das geschrieben, was ich gerne mal lesen würde: Über eine Bande aus Mädchen und Jungs, die auf Schatzsuche gehen, auf eine alte Ritterlegende stoßen, sich zoffen, aber auch wieder vertragen, Abenteuer bestehen und sich gegen Erwachsene und eine andere Bande durchsetzen müssen. Dabei machen sie, was einem als Kind oft verboten wird: selbst entscheiden!
Wie lange schreiben Sie an einem Band der Reihe?
Eine erste Rohfassung habe ich etwa in vier Wochen fertig. Vorher muss ich aber noch recherchieren, was je nach Plot schon mal vier Wochen in Anspruch nehmen kann. Ich bin zum Beispiel ein paar Tage auf Usedom gewesen, unter anderem für den dritten Band der Geisterreiter. Für einen Jugendthriller war ich im Astronautenausbildungscenter der ESA in Köln. Ich muss immer genau wissen, worüber ich schreibe. Zum Schluss kommen die unvermeidlichen Korrekturfassungen und Lektorate. Ich würde sagen, das braucht auch noch mal 4-6 Wochen.
Haben die »Geisterreiter« reale Vorbilder?
Ich sage, die Geisterreiter sind ein Original, auch wenn viel aus meiner eigenen Kindheit in ihnen steckt – vor allem der Blödsinn, den ich verzapft habe.
Mit »Die Geisterreiter« schreiben Sie Reiterhofgeschichten vorwiegend für Jungen. Wie genau möchten Sie die Jungs für das Geschehen auf einem Reiterhof begeistern?
Das Erstaunliche für mich ist ja, dass es bisher keine Pferdebuchreihe gibt, die auch Jungs anspricht. Meistens sind die Reihen schon von ihrer pinkfarbenen Aufmachung her für Jungs eher abschreckend. Dabei bietet das Reiten alles, was Jungs cool finden. Cowboys, Indianer, Ritter und sogar Indiana Jones reiten. Wenn dann noch ein spannender Abenteuer-Plot mit Action dazukommt, ergibt das eine tolle Geschichte, die auch Jungs gerne lesen. Aber die Geisterreiter sind nicht nur für Jungs gedacht. Mit Mia und Lara sind ja auch zwei Mädels am Start, die den Jungs manchmal ganz schön Feuer unterm Hintern machen und die Geschichte gleichberechtigt vorantreiben. Die Hauptfiguren sind ja auch Tommy und Mia.
Sind Sie selbst Reiter? Was fasziniert Sie an Pferden und am Reiten?
Ich wäre gern so ein mutiger Reiter wie Tommy in den Geisterreitern. In Wirklichkeit bin ich aber wohl eher mit Ben zu vergleichen, der sich den Tieren respektvoll nähert. Ich hoffe, ich lerne das Reiten so schnell wie er.
Was entgegnen Sie einem jungen Leser, der sagt: „Pferde sind doch nur was für Mädchen!“?
Dann sag ich: Lies die Geisterreiter! Und warum? Ganz einfach: Hast du schon mal einen Ritter, einen Cowboy oder einen Indianer ohne Pferd gesehen? Nein! Na also. Und Indiana Jones ist bestimmt nicht nur für Mädchen und der reitet auch. Und deswegen reiten in den Geisterreitern auch Jungs, weil es nämlich ziemlich cool ist, wenn man es sich traut. Aber wer mit dem Reiten nicht so viel anfangen kann, hat trotzdem Spaß, denn vor allem geht es um ein großes Abenteuer, Freundschaft und eine gefährliche Schatzsuche. Und darum, sich nicht alles von Erwachsenen verbieten zu lassen.
Welcher »Geisterreiter« ist Ihnen am ähnlichsten und warum?
Das sollen lieber andere sagen. Natürlich denke ich, dass ich so temperamentvoll wie Mia oder Tommy bin und dann zusätzlich auch noch so klug wie Ben und so begabt wie Lara. Dabei bin ich nicht mal halb so mutig wie die. Wahrscheinlich habe ich letztendlich nur genauso viel Unsinn im Kopf wie Tommy.
Wenn Sie in Ihre Geschichten eintauchen könnten, welches Abenteuer würden Sie mit den Geisterreitern zusammen erleben wollen?
Zum einen sind da die spannenden Momente, wenn die vier eine Höhle entdecken und sich dann auch noch da hineintrauen. Da wär ich gerne dabei. Dann sind da aber auch die ruhigen Momente am Lagerfeuer oder wenn sie irgendwo in der Wildnis in Zelten heimlich auf der Lauer liegen. Da wär ich auch gerne an ihrer Seite. Das ist wie die Quintessenz des Lebens: mit Freunden etwas Spannendes oder Schönes in der Natur erleben, das ein Geheimnis hat.
Dürfen wir uns auf weitere Abenteuer der Geisterreiter-Bande freuen?
Der Dritte Band ist schon fertig. Darin haben die Geisterreiter eine besonders schwere Aufgabe: Sie müssen fern der Heimat am Meer mit ihren ärgsten Feinden zusammenarbeiten, um dem Geheimnis eines versunkenen Schiffes auf die Spur zu kommen und auch noch ein Ungeheuer besiegen. Da ist richtig was los zwischen den Banden und Tommy hat mir gesagt, er hat immer noch Ostsee-Sand in den Schuhen.

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