Lena Kiefer - Autor
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Autorin

Lena Kiefer

Lena Kiefer hatte in ihrer Jugend nur ein Ziel: jedes Buch lesen, das ihr in die Hände fiel. Daher war es nur logisch, dass sie eines Tages selbst eins schreiben wollte. Mittlerweile hat sie mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht – und ein Ende ist nicht in Sicht. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen auf dem Land, wo sie zum Glück genug Platz für die vielen Whiteboards hat, um ihre Geschichten zu planen. Was dabei nie fehlen darf: Die ganz große Liebe, die richtige Menge an Drama und eine gute Portion Spannung. Weitere Informationen unter: www.lena-kiefer.de 

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Interview

„Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, und sollte zu beidem stehen.“ | 23.01.2024

Liebe Lena, nach „Westwell“ nimmst du uns in „Coldhart“ wieder mit in die New Yorker High Society. Im Zentrum steht diesmal Elijah Coldwell, den wir bereits als jüngsten Bruder aus „Westwell“ kennen. Wann war für dich klar, dass du Elijahs Geschichte in einer eigenen Reihe erzählen möchtest?Das war ...

Liebe Lena, nach „Westwell“ nimmst du uns in „Coldhart“ wieder mit in die New Yorker High Society. Im Zentrum steht diesmal Elijah Coldwell, den wir bereits als jüngsten Bruder aus „Westwell“ kennen. Wann war für dich klar, dass du Elijahs Geschichte in einer eigenen Reihe erzählen möchtest?
Das war schon ziemlich früh, als ich den ersten Band von „Westwell“ geschrieben habe. Ich wusste schnell, dass Elijah „größer“ ist als ein bloßer Nebencharakter, also habe ich seine Geschichte bereits im Kopf so angelegt, dass sie für eine eigene Reihe funktionieren kann. Allerdings musste ich mich dann ein wenig gedulden, bis klar war, dass „Westwell“ gut bei den Leser:innen ankommt und sie eine Folgereihe auch mögen könnten.
Der erste Band der Reihe trägt den Untertitel „Strong & Weak“. Wieso hast du diese beiden Begriffe gewählt?
Die Geschichte von Elijah und Felicity zeigt, dass Stärke und Schwäche manchmal offensichtlich erscheinen – obwohl das Gegenteil der Fall ist. Elijah wirkt stark und souverän, ist im Inneren aber verletzlich und weich, während Felicity erstmal weich erscheint, aber genau in dieser Weichheit so viel Stärke besitzt. Grundsätzlich sind das jedoch keine wertenden Begriffe für mich. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, und sollte zu beidem stehen.
Elijah wurde als Kind entführt und leidet seitdem unter starken Ängsten und einer posttraumatischen Belastungsstörung, die er unter anderem durch einen streng organisierten Alltag zu kontrollieren versucht. Was bedeutet es für dich, über diese Themen zu schreiben?
Tatsächlich ist es das erste Mal, dass in eines meiner Bücher ein Thema eingeflossen ist, das mich auch selbst betrifft – keine PTBS und auch keine Entführung, aber Ängste begleiten mich, seit ich klein bin. Immer zu versuchen, die Kontrolle über Situationen zu behalten, so wie Elijah es tut, das kenne ich selbst sehr gut. Es war mir wichtig, das Leben mit und den Kampf gegen die Angst so realistisch wie möglich darzustellen, und ich hoffe, es ist mir gelungen.
Felicity und Elijah unterscheiden sich in vielen Punkten voneinander und doch besteht von Beginn an eine starke Anziehungskraft zwischen ihnen. Wie würdest du die beiden und ihre besondere Verbindung charakterisieren?
Elijah ist ein sehr kontrollierter Mensch nach außen, wünscht sich aber eigentlich, ehrlich und offen sein zu können – etwas, das Felicity ist. Es fasziniert ihn, dass jemand ohne Hintergedanken oder Interesse an seinem Namen oder seinem Status auf ihn zukommt. Felicity erkennt in ihm etwas, das anderen verborgen bleibt, und sie begegnen sich auf Augenhöhe, obwohl das erst unmöglich erscheint. Beide verstellen sich beieinander nicht, das macht ihre Beziehung aus.
Eine wichtige Rolle spielt auch Elijahs Entführung, die bisher nicht aufgeklärt werden konnte. Was hat dich daran gereizt, dieser Storyline in der neuen Reihe mehr Raum zu geben?
Da ich es liebe, Romance mit Spannung zu verknüpfen, war die Suche nach dem Entführer von Elijah etwas, das mir schon in der Planung sehr viel Spaß gemacht hat. Vor allem steckt hinter dieser Sache viel mehr, als man in „Westwell“ ahnt, und die Leser:innen immer mehr hinter die Fassade blicken zu lassen, war toll. Und wer weiß – vielleicht ist am Ende alles doch anders, als man zu Beginn dachte.
Wir begegnen in „Coldhart“ auch Jess und Helena wieder, den Protagonist:innen aus „Westwell“. Welche Möglichkeiten oder auch Herausforderungen ergaben sich für dich aus diesem Wechsel der Perspektiven?
Es war vor allem die (total schöne!) Möglichkeit, den beiden wieder Raum zu geben. Ich kenne Helena und Jess in- und auswendig und könnte auch etwas über sie schreiben, wenn man mich nachts um drei weckt. Sie nochmal zu begleiten, aber auf eine Art, dass sie nicht nur durchs Bild huschen, sondern auch eine wichtige Rolle in Elijahs und Felicitys übernehmen, war mir eine große Freude.
Der zweite Band der Reihe erscheint am 28.05. In drei Worten – worauf dürfen wir uns in der Fortsetzung freuen?
In drei Worten kann ich es nicht, aber in sechs: Mehr Spannung, mehr Gefühle, mehr Enthüllungen.

Interview

»Ich liebe Geschichten, in denen die Charaktere unbedingt zusammen sein wollen, aber durch äußere Umstände nicht zusammen sein dürfen. Daraus ergibt sich für mich immer eine große, epische Dynamik.« | 20.06.2022

„Westwell – Heavy & Light“ ist der Auftakt deiner neuen „Westwell“-Trilogie. Wie würdest du die Atmosphäre in deinem Roman in drei Worten beschreiben?Dramatisch, gefühlvoll, intensiv.Dein Roman spielt in den gehobenen Kreisen der New Yorker Upper Class. Wieso hast du dieses besondere Setting für...

„Westwell – Heavy & Light“ ist der Auftakt deiner neuen „Westwell“-Trilogie. Wie würdest du die Atmosphäre in deinem Roman in drei Worten beschreiben?
Dramatisch, gefühlvoll, intensiv.
Dein Roman spielt in den gehobenen Kreisen der New Yorker Upper Class. Wieso hast du dieses besondere Setting für dein Buch ausgewählt?
Mir war es wichtig, die Liebesgeschichte von Helena und Jess so glaubhaft wie möglich zu erzählen – und dafür brauchte es ein Setting, das dieses Machtgefüge der beiden Familien unterstreicht. New York hat außerdem eine sehr beeindruckende Architektur, mit einem Mix aus alten und neuen Gebäuden. Da sowohl die Westons als auch die Coldwells in der Immobilienbranche arbeiten, passte das sehr gut. Außerdem gibt es kaum eine aufregendere, vielfältigere Stadt.
Hinter der glänzenden Fassade der High Society haben deine beiden Protagonist:innen Helena und Jess jedoch mit großen Problemen zu kämpfen. Was verbindet die beiden – und worin unterscheiden sie sich?
Beide verbindet ihr Schmerz – Helena hat ihre Schwester verloren, Jess seinen Bruder – und die daraus entstandene Wut, denn sie sind am Anfang mehr als wütend auf ihr jeweiliges Schicksal. Was sie vor allem unterscheidet, ist ihre Haltung zu New York: Helena liebt die Stadt, Jess hasst sie.
Du schreibst abwechselnd aus den Perspektiven von Helena und Jess. Mit welchem der beiden Charaktere kannst du dich besser identifizieren?
Die Frage nach Identifikation stellt sich für mich gar nicht so sehr – eher die, ob ich meine Figuren verstehe und nachvollziehen kann, warum sie so fühlen und handeln. Helena und Jess haben es mir aber zum Glück von Anfang an sehr leicht gemacht, sie zu verstehen, und ich liebe sie beide sehr.
In deinem Roman vereinst du eine große Liebesgeschichte mit Spannung und ernsten Themen wie Trauerbewältigung und familiären Konflikten. Worauf achtest du besonders, wenn du den Plot für deine Romane entwickelst?
Vor allem darauf, dass die Leser:innen sich keinen Moment langweilen. Ich bin selbst eine sehr unleidige Leserin, wenn sich Szenen in die Länge ziehen, deswegen ist es mir wichtig, dass der Plot nicht nur emotional berührt, sondern auch spannend ist.
Helena und Jess verlieben sich ineinander, doch ihre Familien erlauben ihnen aufgrund vergangener Ereignisse keine Beziehung. Was macht für dich den besonderen Reiz dieser Thematik aus?
Ich liebe Geschichten, in denen die Charaktere unbedingt zusammen sein wollen, aber durch äußere Umstände nicht zusammen sein dürfen. Daraus ergibt sich für mich immer eine große, epische Dynamik, gerade wenn man ein Paar über mehrere Bände begleitet.
Was war für dich der schönste Moment im Schreibprozess deines Romans?
Am meisten mag ich es, zu planen – das war bei Westwell nicht anders als bei meinen vorherigen Romanen. Aber ich hatte eigentlich in jedem Moment Freude am Schreibprozess, weil diese Reihe alles vereint, was ich schon immer einmal schreiben wollte.
Am 26.10.2022 erscheint der zweite Band, „Westwell – Bright & Dark“. Worauf können sich deine Leser:innen in der Fortsetzung besonders freuen?
Ich möchte niemandem das Leseerlebnis verderben, deswegen darf ich nicht zu viel verraten, aber es geht auf jeden Fall sehr dramatisch weiter und Sehnsucht spielt eine große Rolle im zweiten Band. Außerdem kommen wir der Lösung des Falls um die Geschwister von Helena und Jess ein Stück näher.
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