Meine Meinung
Bei Büchern von Emma Scott habe ich immer das Gefühl, das Buch zu einem richtigen Zeitpunkt lesen zu müssen, weil ich stets eine so emotionale Geschichte erwarte, die sehr vermutlich mein Herz brechen wird. Also lag "Be My Tomorrow" etwas zu lange auf meinem SuB, aber neulich hatte ich das Gefühl, es sei genau der richtige Moment, um mir das Herz brechen zu lassen, also habe ich es endlich gelesen.
Als Zelda nach New York kommt hat sie nur ein paar Kleidungsstücke, ihr Skizzenbuch und ganz viel Hoffnung dabei. Sie möchte ihre Graphic Novel endlich in einem Verlag veröffentlichen, doch leider wird sie von jedem Verlag abgelehnt und ihre Hoffnung zerplatzt. Gerade als sie aufgeben will, trifft sie auf Beckett und wird spontan seine Mitbewohnerin. Doch sie bleiben nicht lange nur Mitbewohner ...
Ich habe Zelda von Anfang an sehr bewundert und rückblickend kann ich auch ihre Entwicklung absolut bewundern. Ein schreckliches Erlebnis hat ihr Leben vor einigen Jahren auf den Kopf gestellt und seitdem befindet sie sich nur noch auf der Flucht vor ihren Gedanken. Sie verarbeitet ihre Geschichte in einer Graphic Novel, in der ihr ganzes Herzblut geflossen ist, weswegen ihr die Absagen der Verlagen noch mehr zusetzen. Eigentlich steht sie kurz vor dem Nichts, doch sie gibt nicht auf, was ich so bewundernswert finde.
Auch Becketts Leben hat sich vor einigen Jahren auf den Kopf gestellt und er trägt immer noch die Konsequenzen davon. Er hat nicht die besten Entscheidungen getroffen, bereut dies aber zutiefst und tut nun alles dafür, um sich selbst dafür zu bestrafen. Er lässt nicht zu, glücklich zu sein, wenn andere Menschen unter seinen Taten leiden mussten und zieht sich nun immer mehr zurück, bis Zelda auf einmal in seinem Leben auftaucht. Ich muss zugeben, dass ich Becket gegenüber zunächst ein wenig zwiegespalten war. (view spoiler) Letztendlich hat er sich doch in mein Herz schleichen können, auch wenn ich nie ganz über seine Vergangenheit hinweg sehen konnte.
Was mir aber vor allem richtig gut gefallen hat, war die Verbindung zwischen Zelda und Beckett. Es hat so sehr zwischen ihnen geknistert und ich habe es so geliebt, wie sie immer das beste aus dem jeweils anderen hervorholen konnten. Fand ich wirklich sehr schön.
Den Schreibstil der Autorin fand ich ebenfalls sehr schön. Ich habe ja schon einige Bücher von ihr gelesen und in jedem gefällt mir ihre Wortwahl und Ausdrucksweise wirklich sehr gut. Ich kann ihre Bücher so schnell lesen und gleichzeitig bleiben die Emotionen nicht auf der Strecke, was mir sehr gut gefällt.
Und auch die Handlung hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Idee ist mal etwas ganz anderes und ich fand es wirklich schön, mal etwas für mich ganz neues zu lesen.
Wie gesagt hat Zelda eigentlich nichts, als sie nach NY kommt und als sie auf Beckett trifft, der sehr sympathisch und zuvorkommend wirkt, zwingt sie sich quasi als zukünftige Mitbewohnerin auf. Beckett hat allerdings selbst nur ein kleines Ein-Zimmer-Apartment, das nicht mal eine vernünftige Heizung hat und er kommt selbst nur schwer über die Runden. Ich kenne mich zwar nicht so wahnsinnig gut aus, aber ich hatte das Gefühl, dass die Autorin hier eine ganz realistische Darstellung vom Leben in NY aufzeigt, wenn man wirklich nicht viel Geld hat. Fand ich alles ganz interessant, wie gesagt ist es echt mal etwas anderes. Dabei hat mir aber auch besonders gefallen, dass besonders Zelda immer das beste aus der Situation machen möchte und dass es nicht darum geht, das meiste Geld zu haben.
Ich muss auch noch sagen, dass mich Zeldas Geschichte wahnsinnig berührt hat und mir beim Lesen regelmäßig Tränen über die Wangen gelaufen sind. Emma Scott schafft es wirklich jedes Mal, mich mit ihren Themen absolut zu berühren und wie erwartet, wurde mein Herz absolut gebrochen. Dazu muss ich auch sagen, dass ich wirklich jedem empfehlen kann, die Trigger-Warnung zu lesen!
Und zu guter Letzt möchte ich noch einmal die Illustrationen loben, die immer mal wieder gezeigt wurden. Ich fand es wirklich schön, Zeldas Graphic Novel auch sehen zu können und mochte es sehr, wie intensiv wir auch am ihrem Entstehungsprozess teilhaben durften.
FAZIT
Wie erwartet mal wieder ein Buch von Emma Scott, das mich emotional absolut eingenommen und zerrissen hat. Die Geschichte ist sehr emotional und hat mich in der ein oder anderen Situation auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt.
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury,
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