Inhalt
Maya und Lenny sind beste Freunde und das seitdem sie sich in einer Partynacht vor 5 Jahren das erste Mal begegnet sind. Sie erzählen sich alles und können sich gar nicht vorstellen, den anderen nicht in ihrem Leben zu haben. Doch seit einiger Zeit ist etwas im Gange, Maya schaut ihren besten Freund an und da ist mehr als nur Freundschaft, eigentlich war doch immer mehr da, oder? Enge Tänze, Eifersuchtsgedanken und Verwirrung, das ist es was sie momentan miteinander teilen und nachdem Lenny kurzfristig bei Maya einzieht auch ein Zimmer. Und während die beiden tagtäglich miteinander zu tun haben und alles teilen verschwimmt die Grenze zwischen Freundschaft und anderen Gefühlen immer mehr. Ihre Gefühle sind echt und tief, aber während Mayas Vergangenheit sie einholt scheint auch ihre gemeinsame Zukunft eine große, alles entscheidende Hürde meistern zu müssen…
Meine Meinung:
Mounia Jayawanth hat mich bereits mit ihren Reihenauftakt Nightsky full of promise von ihrem Schreibstil überzeugen können. Sie schreibt sehr tiefgründig und voller Gefühl und bringt einen doch immer mal wieder zum Lachen.
Das Cover ist traumhaft. Es passt perfekt zu seinen Vorgängern und macht die Optik des langsam heller werdenden Himmel komplett. Genauso wie die Skyline Berlins.
Lenny und Maya sind nicht nur beste Freunde und Liebende, sondern vor allem eines: authentisch.
Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich Maya während des Lesens in mein Herz geschlossen habe und wie sehr ich mit ihr mitgefühlt habe. Sie ist eine so süße, herzensgute Frau die gleichzeitig so viel Power, Selbstbestimmung und Ehrgeiz mit sich bringt. Der Inbegriff einer starken Protagonistin. Denn wow, die Fülle an Gefühlen die man durch Maya mitbekommt ist nichts für schwache Nerven. Genauso ihre eigene Geschichte, ihre Probleme und ihre Gedanken. Maya hat ein kleines, großes Geheimnis, dass sie seit ihrer Kindheit prägt und sie zu der jungen Frau werden ließ, die wir jetzt kennenlernen. Das Reich aus Selbstbestimmung in allen Lebenslagen und der Wunsch nach Freiheit sind ihr deswegen besonders wichtig. Trotz dem Gefühl, dass Maya vielleicht ein bisschen gebrochen und zerrissen scheint, war sie das gleichzeitig auch überhaupt nicht denn sie war auch stark, selbstbewusst und ihre Gedanken waren mutig und in gewisser Weise auch sehr inspirierend für einen selbst. Alle ihre Gedanken waren ungefiltert und einprägsam. Und dann ist sie mir fast noch stärker ans Herz gewachsen als der wirklich unvorhergesehene „Plottwist“ kam. Ganz ehrlich, ihre Gedanken und Gefühle waren trotz ihrer Wechselhaftigkeit oder vielleicht genau deswegen so, so, so gut geschrieben. Sie waren so roh und voller Emotionen. Maya hat mich vollkommen von sich überzeugt, ihre Persönlichkeit war echt und sie war durch ihre Anhänglichkeit und ihre Echtheit sehr liebenswert.
Auch Lenny ist ein Charakter für sich, den man nur lieben kann. Er erinnert mich an einen kleinen, treuen Hund, auch wenn er das eigentlich durch seine Vergangenheit nicht möchte. Wie Maya prägt ihn seine Vergangenheit sehr und der Wunsch, nach einer eigenen Familie und Freunden die ihn nicht verspotten ist groß. Mit Maya hat er da einen perfekten Gegenpart bekommen, denn er schafft es immer wieder sie zur Ruhe zu bringen. Lenny ist lustig, großherzig und treu. Gott, ich hab glaube ich noch keinen Bookboy gesehen, der seine Gefühle so klar und deutlich kommuniziert und sich die Anziehung eingesteht. Es war so herrlich, einen untoxischen Kerl da zu haben dem man die Gefühle ganz klar anmerkt und der seine Love Interest als beste Freundin, Seelenverwandte und Geliebte ansieht. Ich bin selbst nicht besonders gläubig, aber irgendwie fand ich es sogar ganz schön zu sehen, dass Lenny so viel halt und Ruhe in der Kirche findet. Ich habe nur ein ganz großes Problem: ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich ihn auf den letzten 100 Seiten einschätzen soll. Ich kann seine Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen, kann mir seinen Schmerz und das Gefühl der Ohnmacht das er aufgrund von Mayas Entscheidungen verspürt wirklich verstehen und auch seine Reaktion. Aber ich finde es auch sehr schwierig, weil man nun mal auch Mayas Gefühle und Gedanken versteht und ich oftmals das Gefühl hatte, Lenny kann oder will sie gar nicht verstehen. Oder eher akzeptieren. Mein Herz hat ein bisschen gebrannt und doch war es am Ende ganz. Einfach weil man einen weiteren Ausblick gesehen hat und merken konnte, dass Lenny dann doch da war.
!Kurze Vorwarnung: Es wird einen großen, entscheidenden Spoiler geben, der den gesamten Inhalt der letzten Seiten aufdeckt. Der „Twist“ ist wirklich sehr unvorhersehbar und könnte triggern, also bitte lest den markierten Absatz nicht, wenn ihr es nicht wissen wollt. !
Friends to Lovers ist ja ehrlich gesagt nicht meine liebste Trope, aber für ein paar Geschichten und Paare springe ich gerne über meinen Schatten. So vor allem für Lenny und Maya, auf deren Geschichte ich mich gefreut habe seitdem ich Band 1 gelesen habe. Denn die Bindung und Beziehung der beiden ist irgendwie ganz besonders für mich. Maya und Lenny ergänzen sich. Auf diese kitschige, perfekte und herzensfüllende Weise. Ohne Streit, ohne Drama, aber mit vielen Emotionen. Und vor allem vielen gesunden Gefühlen. Es war fast schon erfrischend leicht den beiden dabei zuzusehen wie sie zueinander finden und auf welch unkomplizierten Wegen. Ach ich kann gar nicht sagen wie toll ich es finde, dass es nicht den typischen New Adult Verlauf genommen hat, sondern fast eine reifere, reale Entwicklung. Dafür Hut ab. Und natürlich für eine gefühlvolle romantische Beziehung, die Mounia Jayawanth mit ihnen geschaffen hat. Man merkt einfach auf jeder Seite wie gut sie zueinander passen, wie wichtig sie sich sind und dass man bei den beiden nur von Seelenverwandtschaft sprechen kann.
Die Handlung hat mich sehr unterhalten. Ich habe ein bisschen gelacht, sehr mitgefiebert wie die beiden sich näherkommen und die Glückseeligkeit gespürt. Auch die WG Szenen, die Vicky und Sydney mit ins Spiel gebracht haben waren super. Ich mochte vor allem Mayas Geburtstag einfach megamäßig, weil damit alles begonnen hat. Und vor allem eigentlich wie sehr dieses Buch mich durch verschiedene Emotionen gespült hat.
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Als ich das Buch begonnen habe, habe ich nicht damit gerechnet in welche Richtung es sich begeben würde. Das Buch war lustig, locker und verspielt. Die Romantik und die tiefgründigen Gefühle von Lenny und Maya haben alles eingenommen und sich das Buch wirklich zu Eigen gemacht. Der „Twist“ (in dieser Hinsicht eigentlich wirklich kein schönes Wort) war dunkler, unvorhergesehen aber fast noch emotionaler. Und ich kann noch gar nicht ganz fassen, wie gut die Autorin dieses Thema behandelt hat. Ich habe ehrlich gesagt noch kein Buch gelesen, das dieses Thema behandelt und finde es deswegen noch wichtiger. Ich habe das Gefühl, das Thema ist immer noch ein Tabuthema, obwohl es das auf keinen Fall sein sollte. Vorurteile und Negativität schreien immer noch so laut und es spaltet doch extrem. Aber Mounia hat das Thema gepackt und so gut behandelt. Es geht um Abtreibungen. Maya wird ungeplant schwanger und hadert sehr damit und ihrer Zukunft. Ihre Zerrissenheit und Gedankenkarussell ist präsent und voller verschiedener Emotionen, die mich als Leser wirklich sehr mitgenommen haben. Nicht nur die Entscheidung, was sie schlussendlich tun soll, sondern vor allem ihre Gedanken zu dem ganzen Thema waren so unglaublich roh und emotionsgeladen. Es ist nicht nur schwarz oder weiß, nicht richtig oder falsch. Ich bin wirklich ein bisschen mitgenommen, ich hab fast geweint weil mich Mayas Gedanken und Ängste so mitgenommen haben. Ein Leben zu führen, mit dem man nicht glücklich ist sollte niemals das Ergebnis sein.
Ich muss sagen, mit dem Werdegang hat mich Mounia Jayawanth einfach 100%ig überzeugen können. New Adult hat immer dieses typische Happy End mit Schwangerschaft und Familie und ist in der Hinsicht sehr einseitig. Als wären alle Traumata vergessen und die Heilung abgeschlossen wenn man ein Kind bekommt. Ein typisches Vater-Mutter-Kind Happy End, obwohl es manchmal vielleicht nicht zu den Figuren passt. Maya und Lenny haben genau das Happy End bekommen, das zu ihnen passt.
Fazit
Ich kann euch Sunrise full of wonder nur ans Herz legen, denn der finale Band überzeugt nicht nur mit tiefgründigen Charakteren, einer romantischen Beziehung und wichtigen Themen, sondern vor allem wegen seiner Fähigkeit einen vollkommen einzunehmen, glücklich und traurig zugleich zu machen und einen im Herzen zu berühren. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken bringt, zum Lachen und vielleicht auch ein bisschen zum Weinen.
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury,
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