Veröffentlicht am 12.08.2020
Hat mich mehr mitgenommen als der erste Band
Mit "Flying High" erschien der Abschlussband der Dilogie von Bianca Iosivoni.
Klappentext:
Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten Chase, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Hailee war klar, dass sie Chase verlieren würde. Sie wusste es von der ersten Sekunde an, als sie ihm gegenüberstand. Und doch hat er ihr Herz mit jedem Lächeln und jeder Berührung ein bisschen mehr erobert. Aber gibt es für sie beide überhaupt eine Chance? Oder müssen sie einsehen, dass manchmal nicht einmal die Liebe ausreicht, um zwei Menschen zusammenzuhalten?
Zu der Entwicklung der Protagonisten:
Hailee wurde so unglaublich facettenreich dargestellt und ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich sie zum ersten Mal von ihrer "unperfekten Seite" kennenlernen durfte. Sie zeigte ihren Schmerz; ihren Scham, welcher sie wie ein unsichtbares Tuch umhüllt und sie zeigte auch, dass sie trauert. Hailee offenbarte ihre Schwächen und Ängste und hat Schritt für Schritt gelernt mit diesen umzugehen. Für mich macht sie das zu einer unglaublich starken jungen Frau. Ihre Entwicklung ist beachtlich, aber auch sehr emotional zu verfolgen.
Auch Chase hat dazugelernt und beginnt sich durchzusetzen. Er ist immer der Selbstlose gewesen. Und nach so langer Zeit hat er endlich damit begonnen, so manche Entscheidungen für sein eigenes Wohlbefinden zu treffen. Ich bin stolz auf ihn und irgendwo bin ich ihm auch ein wenig dankbar dafür. Denn ich kann mich mit seiner Persönlichkeit und seinem Handeln gut identifizieren: Seine Entwicklung hat mich dazu ermutigt, in manchen Situationen auch an mich selbst zu denken. Ich selber stecke noch in diesem Prozess, aber ich lerne, größere Dinge für mich zu tun und eigene Entscheidungen zu treffen.
Zur Geschichte:
Der weitere Verlauf hat mir persönlich sehr gut gefallen und die Handlung wirkte durchaus realistisch.
Es gab viele Auseinandersetzungen, sowie wie viele "Abschiede" und dementsprechend auch viele Emotionen.
Vor allem die Nebenhandlung mit Hailees familiärer Situation hat mich tief in meinem Herzen getroffen.
Ich habe einfach so viele Emotionen gespürt und irgendwo konnte ich mich auch mit der Trauerbewältigung von Hailee und ihren Eltern identifizieren.
Aber auch die Liebesgeschichte der beiden kam mir viel intensiver vor als zuvor. Vielleicht liegt das auch daran, dass Hailee und Chase trotz so vieler Hindernisse und Ereignisse immer wieder zueinander fanden.
Außerdem ist es immer wieder spannend und emotional geworden. Im Vergleich zum ersten Band passiert hier auch wirklich einiges in den einzelnen Nebenhandlungen. Die Beziehungen der Nebencharaktere verändern bzw. entwickeln sich und auf einmal wirkt alles so nah; so unvollkommen und doch genau richtig.
"Flying High" ist für mich der spannendere und auch der tiefgründigere Teil der beiden Bände.
Zur Authentizität der Charaktere:
Im Vergleich zu "Falling Fast" gibt es grundlegend keine Veränderungen bei der Darstellung der Charaktere. Einige von ihnen haben sich weiterentwickelt und sich auch einmal von ihrer "verletzlichen" Seite gezeigt. Die Charaktere haben bei mir nach wie vor einen sehr echten und menschlichen Eindruck hinterlassen. Viele Charaktere haben individuell auf signifikante Charakterzüge hingewiesen, was sie individuell als fiktiver Charakter besonders herausstechen ließ.
Zum Thema und dessen Umsetzung:
Natürlich sind die Themen aus Band 1 weiterhin präsent gewesen. In "Flying High" lag der Fokus auf der Trauerbewältigung mit all den dazugehörigen Konsequenzen. Ich finde es angemessen, dass Bianca Iosivoni das Leiden von Hailee nicht kleingemacht oder verschönert hat. Die Umsetzung verlief echt; intensiv und sehr emotional.
Schreibstil und Cover:
Der Schreibstil war schön flüssig und sehr gut zu lesen. Auch, wenn bei mir die Emotionen in diesem Band besser angekommen sind, gab es hier und da eine Stelle, die sich wieder einmal sehr lange und irgendwo dann auch zu ausführlich angefühlt hat.
Das Cover passt natürlich perfekt zu dem Cover des ersten Teils. Es wurde außerordentlich schön und elegant gestaltet
Mein Fazit:
Ich bin mir natürlich darüber bewusst, dass die Geschichte nicht jedem gefallen wird bzw. gefallen kann.
Trotzdem spreche ich eine Empfehlung aus, da ich denke, dass das Buch bzw. die Dilogie mehr als nur eine NA/ YA - Erzählung mit sich bringt.
Seid mutig und lasst Euch einfach darauf ein!
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