Eva Almstädt im Interview zu "Ostseekreuz"

OSTSEEKREUZ ist der inzwischen 17. Fall der erfolgreichen Serie um Kriminalkommissarin Pia Korittki. Was erwartet die Leser:innen in dem neuesten Krimi?

In Ostseekreuz will Pia sich während eines Kloster-Retreats von einer Entführung erholen, doch durch den Mord an einem der Mönche wird sie mit einem dramatischen und rätselhaften Fall konfrontiert und kann natürlich nicht die Finger davon lassen …

Der aktuelle Fall führt die Leser:innen hinter die düsteren Mauern eines Ostseeklosters. Sie sind für Ihre intensiven Recherchen bekannt. Wie sind Sie dieses Mal vorgegangen? In welches geheimnisvolle Kloster sind Sie eingezogen?

Ich habe im Kloster Cismar an einem Wochenend-Zeichenkurs teilgenommen, um in Ruhe die Gemäuer und die Gegend zu erkunden. Außerdem stand das Kloster Nütschau, wo auch Gäste aufgenommen werden, ein wenig Pate für mein Kloster Naumar. Und es gibt interessante – teils antiquarische – Bücher über das Klosterleben, die weiterhelfen.

Als Kulisse für Ihren Spannungsromane haben Sie bisher die Ostsee gewählt. Jetzt erscheint im Frühjahr 2022 mit AKTE NORDSEE – AM DUNKLEN WASSER das erste Buch einer neuen Reihe. Was macht die Küstenregionen zu einem so geeigneten Krimischauplatz?

Die Küstenregionen sind als Schauplatz so gut geeignet, weil sowohl die Ostsee- als auch die Nordseeküste Sehnsuchtsorte und damit beliebte Urlaubsziele sind. An den Küsten prallen die Elemente oft heftig aufeinander, die Natur kann noch ursprünglicher und auch gefährlicher erlebt werden als anderswo. Ein abwechslungsreiches und spannendes Setting für Kriminalromane.

Küstenkrimis, ob sie nun an der Nord- oder Ostsee spielen, erfreuen sich bei den Leser:innen großer Beliebtheit. Aber auch grundsätzliche zählen Krimis zu einem der erfolgreichsten Literaturgenres. Warum gruseln wir uns so gerne?

Die Spannung, oder der „Grusel“ üben einfach eine morbide Faszination aus. Entscheidend ist aber glaube ich, dass ein klassischer Krimi am Ende eine Lösung bietet. Das Leben ist chaotisch und schlimme Ereignisse ergeben meistens keinen Sinn. Im Krimi werden die Fäden zu einem logischen Ganzen zusammengeführt. (Beinahe) alles klärt sich auf. Und das ist ein gutes Gefühl.

Seit Ihr Debüt KALTER GRUND 2004 erschien, haben Sie sich dem Krimi verschrieben und geben dem Genre ein Gesicht. Unter anderem machen Sie sich als aktives Mitglied bei den MÖRDERISCHEN SCHWESTERN und im SYNDIKAT (Vereinen für deutschsprachige Kriminalliteratur) für das Genre stark. Was begeistert Sie nach wie vor an Kriminalliteratur?

Einmal ist da immer noch meine ursprüngliche Faszination für Spannung, menschliche Abgründe und Rätsel. Aber auch das Umfeld des Schreibens begeistert mich nach wie vor: Meine tollen Krimikolleg:innen und der inspirierende Kontakt zu Leuten, die Bücher lieben und sich für Literatur einsetzen.

Welche Krimiautor:innen lesen Sie privat gerne?

Das wechselt ständig und ich bin stets auf der Suche nach „neuen“ Krimireihen. Zurzeit lese ich Linda Castillo und tauche damit in die Welt der Amischen in den USA ein.