Folgen Sie Christina Rey in die bewegte Vergangenheit Afrikas
Leseprobe "Ein kleines Stück von Afrika – Aufbruch"
Hörprobe von "Ein kleines Stück von Afrika – Aufbruch"
Leseprobe "Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung"
Hörprobe von "Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung"
Entdecken Sie die schönsten Zitate aus dem ersten Band
Die Autorin auf Fotosafari
Christina Rey erzählt ...
"Meine erste Fotosafari war eine Pauschalreise, in deren Rahmen wir zwei private Game Resorts, also Wildreservate, besuchten. Alternativ ist eine Reise in einen der vielen Nationalparks Afrikas möglich, wobei die Serengeti und der Kruger-Nationalpark wohl die bekanntesten sind. Hier gibt es verschiedene Lodges, in denen man mehr oder weniger luxuriös übernachten kann und von denen aus morgens und abends Safarifahrten organisiert werden. Durch die Parks kann man mitunter auch auf eigene Faust fahren, sollte dann jedoch auf den ausgebauten Straßen bleiben. Das Aufspüren der Tiere erledigen nach wie vor spezialisierte Fährtenleser – vor allem Raubtiere und Elefanten machen sich auch in Game Resorts rar. Beim ziellosen Herumfahren oder von Hauptwegen aus wird man sie kaum zu Gesicht bekommen. Aus Sicherheitsgründen ist professionelle Begleitung ohnehin zu empfehlen. Schließlich hat man es mit wilden Tieren zu tun, die sehr gefährlich werden können, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Wir waren bei unseren Safaris sehr vom Glück begünstigt und kamen sogar den „Big Five“, den „großen Fünf“ – Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel – außerordentlich nahe. Das Gefühl dabei ist unbeschreiblich: Für ein paar Augenblicke wird man Teil von Afrika. Pakamisa und Thanda werden für mich immer Sehnsuchtsorte bleiben."
Christina Rey im Interview zum ersten Band ihrer Afrika-Saga
Afrika war in meiner Familie immer sehr präsent. Zwei meiner Großtanten waren dort als Missionsschwestern tätig, eine in Kenia und eine in Tansania. An beide schickten wir Pakete mit Leckereien, Kleidung und Kriminalromanen – von denen meine Tante Ziska nicht genug bekommen konnte. Als Dankeschön kamen Päckchen mit Schnitzarbeiten der Einheimischen: Antilopen, Giraffen und eine Madonna aus Ebenholz. Auf jeder unserer Anrichten stand also ein kleines Kunstwerk aus Afrika, und natürlich konnte ich es kaum erwarten, die Tiere und Menschen dort persönlich kennenzulernen. Meine erste Fotosafari führte mich nach Südafrika, später ging es nach Kenia. Den Roman habe ich in Kenia angesiedelt, weil der historische Hintergrund dort einfach besser zur Handlung passte.
Ihre Hauptfigur Ivy begibt sich mit ihrem Vater auf Safari nach Kenia. Während Edward Parkland Rowe sich auf die Großwildjagd freut, geht es Ivy darum die Natur und die Tierwelt Kenias kennen zu lernen.Die Tierwelt in Afrika ist einfach großartig! Es ist etwas völlig anderes, einem Nashorn oder einer Giraffe in freier Wildbahn zu erleben, als ihnen nur im Zoo zu begegnen. Faszinierend sind auch die großen Herden, in denen Büffel und Elefanten leben – und ihre Furchtlosigkeit in den Wildreservaten, den Game Resorts, in denen nicht auf sie geschossen wird.
Können Sie uns etwas zur Großwildjagd im frühen 20. Jahrhundert erzählen?Safaris im frühen 20. Jahrhundert waren große Unternehmungen – und ungeheuer kostspielig. Pro Teilnehmer rechneten Veranstalter wie Newland, Tarlton & Company allein 30 Träger, die das Gepäck der Gäste sowie Zelte, Küchengerät und Waffen transportieren. Warum man dazu keine Tragtiere einsetzte, wird mit dem damals grassierenden Dengue-Fieber erklärt, das Eseln, Pferden und Ochsen gefährlich werden konnte. Ob das wissenschaftlich haltbar ist, ist allerdings zu bezweifeln, vielleicht waren Einheimische als Träger einfach billiger. Weiteres Personal waren professionelle Großwildjäger und Tierpräparatoren. Es ging schließlich um Trophäen, mit denen pro Teilnehmer bis zu vierzig Kisten gefüllt wurden. Die Abschüsse wurden den Gästen mehr oder weniger garantiert – gut geschulte Fährtensucher und Jäger trieben die Tiere für sie auf und ihnen schließlich zu.
Teilweise wurden die Gäste auf den Safaris mit Luxus umgeben wie die Parkland Rowes in meinem Buch, teilweise fielen die Unterkünfte spartanischer aus – ein Hemingway hätte Seidenkissen wohl eher abgelehnt. Viel Alkohol war jedoch immer im Spiel – und Skrupel gegenüber dem massenhaften Abschuss majestätischer Tiere wie Elefanten, die nur wegen ihrer Stoßzähne getötet wurden, kannten die Jäger nicht.
Die Tierwelt in Kenia ist vielfältig, in den Savannen und Wäldern leben Giraffen und Zebras, alle möglichen Antilopen, Elefanten, Büffel, Nashörner, Leoparden, Löwen und Warzenschweine. Dazu gibt es je nach Gegend unterschiedliche Affenarten und in den Flüssen Nilpferde. Nicht vergessen werden sollten aber auch die kleinen Tiere, wie die vielen Termiten und Reptilien sowie die bunten Echsen und Schildkröten. Die Vogelwelt ist ebenfalls farbenprächtig und artenreich, manche Game Resorts veranstalten spezielle Wochenenden für Vogelfreunde. Wer nicht so spezialisiert ist, freut sich zumindest an den häufig vorkommenden Straußen. Eine Straußenfamilie mit Küken ist einfach hinreißend!
Den Platz welcher Figur würden Sie gern einmal für drei Tage einnehmen und weshalb?Ich hätte gern mal mit Ivy und Sanele Tiere beobachtet. Heute macht man das ja meist vom Safarifahrzeug aus, aber damals mussten die zwei sich mit Herzklopfen anschleichen – und diese Erfahrung dürfte noch intensiver gewesen sein.
Welche (Neben-)Figur ist Ihnen besonders oder überraschenderweise ans Herz gewachsen?Sowohl Fiona – Schwester Margaret – als auch das Massai-Mädchen Naeku. Beide sind für die Geschichte letztlich wichtiger geworden als geplant, und vor allem Naeku wird auch im zweiten Band noch eine Rolle spielen.
Über die Autorin
Christina Rey wuchs in einer westfälischen Großstadt auf. Sie studierte Geschichte und Soziologie und engagierte sich anschließend in sozialen Projekten im In- und Ausland. Unter anderem unterstützt sie in Ostafrika eine Schule für Straßenkinder. Besondere Freude findet sie daran, andere Länder und andere Kulturen kennenzulernen. Sie verliebte sich bei einer Fotosafari durch Kenia unsterblich in die Tiere und Landschaften dieses besonderen Kontinents. Christina Rey ist außerdem eine begeisterte Fotografin.