Das Leuchten der Sehnsucht - Töchter der Freiheit
 - Noa C. Walker - Taschenbuch
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14,00

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Taschenbuch
Saga
492 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-404-19276-2
Ersterscheinung: 28.03.2024

Das Leuchten der Sehnsucht - Töchter der Freiheit

Band 1 der Reihe "Die große Südstaaten-Saga"

(28)

Amerika, 1859: Als die junge Lehrerin Annie ihren Dienst auf der Südstaaten-Plantage Birch Island antritt, ist sie zunächst überwältigt von dem luxuriösen und feudalen Lebensstil der Besitzer. Zugleich ist dieser für die junge Frau aus den Nordstaaten befremdlich und verstörend – so wie auch der Umgang mit den Sklaven. Aber sie bleibt sich treu und scheut sich nicht, ihre Meinung zu sagen. Das bringt nicht nur Konflikte mit sich, sondern weckt auch das Interesse des Sohnes des Plantagenbesitzers … Währenddessen versucht Annies jüngere Schwester Sophia im Mittleren Westen, die Farm und Familie zu beschützen. Doch die Gefahren des drohenden Bürgerkriegs rücken immer näher ...

Rezensionen aus der Lesejury (28)

Dreamworx Dreamworx

Veröffentlicht am 21.11.2021

Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst. (Abraham Lincoln)

1859 Amerika. Die junge Nordstaatlerin Annie Braun bekommt eine Anstellung als Lehrerin auf der Südstaaten-Plantage Birch Island, um dort die beiden Töchter zu unterrichten. Annie muss sich mit dem dort ... …mehr

1859 Amerika. Die junge Nordstaatlerin Annie Braun bekommt eine Anstellung als Lehrerin auf der Südstaaten-Plantage Birch Island, um dort die beiden Töchter zu unterrichten. Annie muss sich mit dem dort herrschenden Lebensstil auseinandersetzen, der nicht nur von Luxus geprägt ist, sondern in dem auch Sklaven eine Rolle spielen, was ihr gar nicht behagt und es ihr schwer macht, sich einzugewöhnen. Annie nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich auch nicht verbiegen, was schon bald die Aufmerksamkeit des Sohnes des Plantagenbesitzers weckt. Zur gleichen Zeit hat Annies Schwester Sophia in Kansas alle Hände voll zu tun, die Familie und die Farm zu beschützen, denn nächtliche Überfälle machen ihnen allen das Leben zur Hölle. Und Anwalt Marcus Tanner, Cousin von Annie und Sophia, ist in die Südstaatenschönheit Susanne verliebt. Leider ist die junge Frau schon einem anderen aus ihrer Gesellschaftsschicht versprochen, doch Marcus zieht alle Register, um Susanna für sich zu gewinnen…
Noa C. Walker hat mit „Das Leuchten der Sehnsucht“ den Auftakt für ihre neue historische Südstaatensaga vorgelegt, der nicht nur sehr fesselnd und spannend ist, sondern auch mit viel Gefühl zu bezaubern weiß. Der flüssige, farbenprächtige und anrührende Erzählstil nimmt den Leser mit ins Amerika des 19. Jahrhunderts kurz vor Beginn des Bürgerkrieges, wo er über wechselnde Handlungsorte mal an Annies Seite, mal der von Sophia und mal an der von Cousine Jennifer und Marcus Tanner in New York ist. Jeder der drei Handlungsstränge ist für sich schon sehr interessant und informativ. Annie kommt zum ersten Mal in Berührung mit Sklavenhaltung. Da sie im Norden aufgewachsen ist, kann sie sich nur schwer daran gewöhnen. Annie ist nicht auf den Mund gefallen und gerät deshalb auch immer wieder in Schwierigkeiten, was besonders dem Plantagensohn David gefällt, mit dem sie so manchen Schlagabtausch hat. Die Autorin hat die Sklavenhaltung wunderbar in ihre Geschichte eingewoben, so dass Annies widersprüchliche Gefühle für den Leser gut nachvollziehbar sind. Sophia lebt mit ihrem Ehemann auf einer Farm und hat mit Bandenüberfällen zu kämpfen. Ebenso fesselt die Lage um Marcus und die Südstaatenschönheit Susanna, die wie zwei Königskinder anscheinend aufgrund von Standesunterschieden nicht zueinander kommen können. Die Autorin versteht es auf sehr geschickte Weise, ihre Leser an sich zu binden und ihn an die Handlung zu fesseln. Neben ihrer Haupthandlung lässt sie viele Dinge aus der Vergangenheit ihrer Protagonisten einfließen, so dass man alle gut kennenlernt und ins Herz schließt. Obwohl der Roman nur die Zeitspanne von 8 Monaten umfasst, ist die Geschichte sehr facettenreich, tiefgründig und spannend, dass die Seiten dem Leser regelrecht an den Händen kleben und man sich gar nicht trennen mag.
Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und sprühen voller Leben. Der Leser hat das Gefühl, Teil des Ganzen zu sein, alles hautnah mitzuerleben und mit den Protagonisten mitzufiebern. Annie hat das Herz auf der Zunge und denkt gar nicht daran, sich zu verbiegen. Sie ist offen, ehrlich und manchmal auch etwas forsch, doch gerade das macht sie umso liebenswerter, lebt sie doch nach ihren eigenen Prinzipien. Sophia ist eine bodenständige und gefestigte Frau, die ihre Familie sowie ihr Hab und Gut bis aufs Blut verteidigt. Susanna hat ihren eigenen Kopf und will sich den Wünschen ihrer Familie nicht beugen. Zudem verleihen Jennifer, David, Marcus, Crystal, Melody, Bobby und Marianna der Geschichte weitere Glanzpunkte mit ihren Auftritten.
„Das Leuchten der Sehnsucht“ ist ein wunderbarer Auftakt auf eine historische Saga, die viele weitere Spannungsmomente mit der nötigen Prise Romantik verspricht. Alle, die süchtig sind nach Familiengeschichten, gern in alte Zeiten eintauchen und historische Details lieben, aber auch eine gewisse Spannung nicht missen möchten, werden diesen Pageturner lieben. Absolute Leseempfehlung!!!

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

ann-marie ann-marie

Veröffentlicht am 15.11.2021

Am Vorabend des amerikanischen Bürgerkriegs

Die Autorin Noa C. Walker begeistert bereits mit dem ersten Band ihrer neuen Familiensaga über den amerikanischen Bürgerkrieg. Obwohl in diesem Band lediglich Ereignisse von April bis Dezember 1859 geschildert ... …mehr

Die Autorin Noa C. Walker begeistert bereits mit dem ersten Band ihrer neuen Familiensaga über den amerikanischen Bürgerkrieg. Obwohl in diesem Band lediglich Ereignisse von April bis Dezember 1859 geschildert werden, so vermögen die rund 480 Seiten von Beginn an zu fesseln.
Annie und Sophia, zwei Schwestern die bis zum Tod der Eltern auf einer kleinen Farm in Nebraska aufgewachsen sind, werden von ihrem Onkel Max in dessen Haus aufgenommen und ziehen nach New York. Annie erhält gemeinsam mit ihrer Cousine Jennifer eine Ausbildung zur Lehrerin, wobei der Roman mit der ersten Anstellung Annies als Lehrerin auf einer Südstaaten-Plantage beginnt.
Sophia verliebt sich in einen jungen Farmer, heiratet ihn bereits mit sechzehn Jahren und folgt ihm auf seine Farm nach Kansas.
Jennifer, ebenfalls verlobt, bleibt in New York. Aus diesen drei Handlungssträngen besteht der Roman und verleiht durch den unterschiedlichen Hintergrund dieser drei Personen dem bereits 1859 sich abzeichnenden Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten der letztendlich zu einem verheerenden Bürgerkrieg führte, ganz neue Perspektiven und Einblicke. Vor allem gelingt es der Autorin, gerade durch diese Charaktere und ihre unterschiedlichen Lebensbereiche eine wunderbare Transparenz und Authentizität zu erzeugen.
Annie, die auf Birch Island die beiden Töchter des Plantagenbesitzers Richard Williams unterrichten soll, wird bereits vom Eintreffen an mit der aufwendigen und verschwenderischen, aber auch befremdlichen und verstörenden Lebensweise der Südstaatler konfrontiert. Geprägt durch Elternhaus und später auch die Familie ihres Onkels verfügt sie über eine ganz andere Lebensphilosophie und -weise und auch ihre Einstellung zur Thematik Sklaverei unterscheidet sich deutlich von denen der meisten Familienangehörigen Williams und deren Nachbarn. Da bleibt es nicht aus, dass ihre wohlgemeinte Hilfsbereitschaft in Unkenntnis des von ihr erwarteten und angebrachten Verhaltens deutlich andere Folgen nach sich zieht als die erhofften.
Sophia, überglücklich mit dem zwar anstrengenden aber erfüllenden Betrieb einer Farm, sieht sich gemeinsam mit ihrem Ehemann und den umliegenden Farmern zunehmend mit der Zerstörung ihres Lebenstraums konfrontiert.
Und Jennifer, die im fernen New York vor die Entscheidung gestellt wird, ihre pro-aktive Haltung gegenüber Sklaverei oder ihren Verlobten aufzugeben.
Dieser Roman hat mich von Anfang an überzeugt. Selten sind mir Charaktere begegnet, die mit einer dermaßen großen Sorgfalt kreiert und ins Leben gerufen wurden. Gerade in der Person von Annie ist es der Autorin meisterhaft gelungen, einer aufrichtige, glaubwürdige und authentische Charakterbeschreibung Taten folgen zu lassen, deren Auswirkungen realistisch, verständlich und nachvollziehbar, jedoch für Annie erschreckend und verstörend sind. Und zu einer verzweifelten Selbstanklage führen, nachdem eine von ihr gut gemeinte Hilfestellung tödliche Folgen nach sich zog. Nach meiner Einschätzung mit die gelungenste Darstellung der Entwicklung einer fiktiven Romanfigur. Schmerzlich und ergreifend.
Als weiteres schriftstellerisches highlight die alles andere als leichte Aufgabe, unterschiedliche Standpunkte zur Sklaverei zu vermitteln. Auch dies hervorragend gelöst, indem die Autorin auf eine sehr einfühlsame und leise, aber überzeugende Weise die unterschiedliche Einstellung der erwachsenen Familienmitglieder teilweise erahnen, teilweise aber auch erkennen lässt. Dabei aber auch die Selbstverständlichkeit einer Freundschaft zwischen Menschen verschiedener Hautfarben in den Personen der beiden jüngsten Familienmitglieder Marianna und Bobby. Marianna, die klare und deutliche Worte gegenüber ihrer älteren Schwester findet, als diese mehr als unpassende Bemerkungen über den Tod der dunkelhäutigen Freundin ihrer Schwester findet. Und Bobby, dem nichts lieber ist, als mit seinem gleichaltrigen dunkelhäutigen Freund die Gegend unsicher zu machen. Kindliche Unbekümmertheit mit einer unzerstörbaren Herzenswärme – wunderbar von der Autorin dargestellt.
Dass es bereits einige Jahre vor Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs in den Südstaaten alles andere als ungefährlich war, eine von der Mehrheit abweichende Meinung zu haben, ist verständlich. Aber wieviel Kraft es kostet, dieses Versteckspiel zu leben – mir bisher noch nie begegnet und auch nicht bekannt. Und auch dies von der Autorin sehr einfühlsam, aber auch lebensecht, überzeugend und berührend dargestellt. Auf einzelne Szenen möchte ich nicht eingehen, aber so manches mal war ich sehr ergriffen von dem Verhalten, das an den Tag gelegt werden musste, damit die Tarnung nicht aufflog. Auch wenn dies bedeutete, Freunde frag- und ratlos, aber auch sehr enttäuscht stehen zu lassen. Szenen und Charaktere die im Gedächtnis bleiben, ob ihres Mutes und ihrer Selbstbeherrschung.
Und auch die Beschreibung der Verhaltensweisen der Sklaven, vor allem im Umgang mit ihren "Besitzern" und ihre Interaktionen – stimmig, passend, überzeugend und … herzerweichend. Allerdings auch sehr berührend, wenn in der jetzt alten und ehemaligen Nanny Orlean all die Lebensweisheit zum Vorschein kommt, von der auch Annie mehr als einmal profitiert und letztendlich einen festen Halt in all dem Durcheinander, das zum Teil auch von Annie selbst initiiert wurde, darstellt.
Zum Schluss sollte aber auch die phantasievolle und gelungene Darstellung der "entschleunigten" und überaus "entspannten" Lebensweise der Südstaatler gewürdigt werden. Gerade die Beschreibung der rauschenden Feste lassen die insbesondere aus Filmen bereits bekannten Bilder wieder in Erinnerung kommen und man fühlt sich förmlich als weiteren Gast lesend dort eingeladen und teilnehmend. Und eine sehr gekonnte Beschreibung von Umgebung, Pflanzen und Bäume trägt zu einem stimmigen und überzeugenden Gesamtbild bei.
Ein sehr gelungener Einstieg und ich bin auf die Fortsetzung schon sehr gespannt.

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Jacqi12 Jacqi12

Veröffentlicht am 13.11.2021

Fesselnd und Spannend

Anfangs war es etwas schwer sich in die Geschichte einzufühlen und die Schreibweise zu verstehen doch je mehr ich las desto mehr fesselte mich die Geschichte rund um Annie und Sophie und ich "verliebte" ... …mehr

Anfangs war es etwas schwer sich in die Geschichte einzufühlen und die Schreibweise zu verstehen doch je mehr ich las desto mehr fesselte mich die Geschichte rund um Annie und Sophie und ich "verliebte" mich in den Schreibstil. Kaum dachte man spannender kann es nicht mehr werden,wurde eine neue Erkenntnis eingeworfen durch das switchen in das andere Geschehen. Umso trauriger war ich,als das Buch sein Ende nahm. Ich bannte auf das Ereignis, dass Annie und David endlich zueinander fanden doch es blieb mir leider noch verwehrt. Ich freue mich auf den 2. Teil!

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GabrieleMarina GabrieleMarina

Veröffentlicht am 12.11.2021

wunderbarer Auftakt

Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der ... …mehr

Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der Umgang mit den Sklaven, die für die Familie arbeiten und die Einstellung ihrer Schülerinnen ihr gegenüber machen Annie das Leben schwer. Sie bleibt sich trotz aller Schwierigkeiten selbst treu und erntet dafür die Freundschaft ihres schwarzen Mädchens Crystal und die Aufmerksamkeit des Sohns des Hauses. Annies Schwester Sophie kämpft derweil in Kansas gegen die Übergriffe und die Gefahr des drohenden Bürgerkriegs.

Dieser Roman von Noa C. Walker spielt in Amerika in den 1850ger Jahren. Die Autorin hat sowohl die Zeit als auch die besonderen Lebensumstände und die unterschiedliche Lebenseinstellung der Nord- und Südstaaten faszinierend in Szene gesetzt. Annie Braun ist so lebendig und ihre besondere Art, mit Schwierigkeiten umzugehen oder sich selbst in solche zu bringen, belebt die ganze Erzählung. Der Roman entwickelt sich an den Orten Kansas, South Carolina und New York City - das macht die Lektüre spannend. Das Leben der Sklaven auf einer Plantage im Süden Amerikas und die Widersprüche, die Annie empfindet, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Insbesondere Crystal, die für Annie zuständig ist und die ihr wertvolle Hilfestellung leistet ist sehr lebendig beschrieben. Annies eigene Einstellung, die mit der ihrer Arbeitgeber nicht konform geht, zeigt die besondere Rolle der Sklaven auf. Diese Menschen, die ausgebeutet wurden und dennoch ihren Glauben nie verlieren, beeindrucken die Protagonistin ebenso wie den Leser.

Der Schreibstil von Noa C. Walker ist sehr angenehm und gut zu lesen. Der Wechsel der Handlungsorte und der Einblick in die verstrickten Umstände von Annies Leben hat mir sehr gefallen. Die Autorin verwebt die Fäden der Geschichte auf faszinierende Weise, der Leser erfährt am Beispiel der Plantagenbesitzer über das Leben im Süden Amerikas und die Erfahrungen von Annies Schwester Annie über die Gefahren des Bürgerkriegs und dessen Beginn. Die gute Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt und das Personenregister zu Beginn sind wichtige Bausteine. Natürlich geht es in diesem Roman auch um die Liebe, Noa C. Walker versteht es, die zarten Gefühle, die sich machtvoll einen Weg suchen, so darzustellen, dass es den Leser berührt. Mir hat dieses erste Buch der Serie sehr gut gefallen, ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe 5 Sterne.

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bookishpoetry bookishpoetry

Veröffentlicht am 11.11.2021

Auf dem Weg in die Freiheit

INHALT:
Den äusseren zeitgeschichtlichen Rahmen für dieses Buch bilden die Konflikte zwischen den Nord- und Südstaaten Amerikas kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs, welcher von 1861 bis 1865 dauerte). Dreh- ... …mehr

INHALT:
Den äusseren zeitgeschichtlichen Rahmen für dieses Buch bilden die Konflikte zwischen den Nord- und Südstaaten Amerikas kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs, welcher von 1861 bis 1865 dauerte). Dreh- und Angelpunkt der damaligen Konflikte und darum auch des Buchs sind die gesellschaftlichen und sozialen Spannungen innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, welche sich vor allen Dingen an der Sklavereifrage entzündeten. Grob vereinfacht gesagt waren der neu gewählte US-Präsident Abraham Lincoln und Unionstruppen auf seiner Seite in den Nordstaaten gegen die Sklaverei, während die Südstaaten an ihr festhielten und sich deswegen auch aus der Staatenunion austrat.
Die Protagonistin Annie, welche deutsche Vorfahren hat, kommt im Jahr 1859 in den Süden nach South Carolina. Sie stammt aus dem mittleren Westen und ist der Sklaverei gegenüber kritisch eingestellt. Auf der Plantage des reichen Plantagenbesitzers Williams, dessen Kinder sie fortan als Lehrerin unterrichten soll, kommt sie hautnah mit den Nöten der dort (und auch auf anderen Farmen) beschäftigten Sklaven in Berührung. Als Annie sich mit den Bediensteten anfreundet und auch deren verborgene und unterdrückte Talente erkennt, gerät sie in tiefe innere Konflikte in Hinblick auf ihren neuen Arbeitgeber und die reiche Gesellschaft, deren Teil sie sein soll. Ein Lichtblick in dieser für Annie ungewohnten und unerfreulichen neuen Welt ist der älteste Sohn der Williams, der David heisst, und in den sie sich verliebt. Ob aus den beiden ein Paar wird, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Die Kinder der Familie William indes haben ihrerseits sehr unterschiedliche Haltungen zur Sklaverei.
Parallel zu Annies Erleben wird die Geschichte ihrer Cousine Jennifer in New York erzählt, welche sich gegen die Sklaverei engagiert, indem sie als Unterstützerin für entflohene Sklaven tätig ist, um ihnen den Weg ins sichere Canada zu ermöglichen. Ihr Verlobter Danny ist ganz und gar nicht mit ihrem Handeln einverstanden und beginnt, sie deswegen zu bedrohen und unter Druck zu setzen.
Annies Cousin Marcus hat sich derweil in eine Südstaatlerin verliebt, deren Eltern mit dieser Verbindung aber ganz und gar nicht einverstanden sind.
Einen dritten Handlungsstrang bildet schliesslich das Leben von Annies Schwester Sophia, welche ein Kind erwartet und mit ihrem Mann Philipp in Kansas eine Farm betreibt. Als wir Sophia kennenlernen, wird gerade ihre Farm angezündet, und ihr Mann kann nur mit Mühe das Schlimmste verhindern und die Tiere retten. Immer wieder zünden Banden die Höfe von Lincoln-Anhängern an, und man erfährt, dass auch hier der Kampf von Sklavengegnern und Sklavenbefürwortern die Ursache ist.
MEINE MEINUNG:
Während uns Noa C. Walker die innere Entwicklung und Liebesgeschichte der jungen Annie erzählt, erfahren wir eine Menge über die Epoche des amerikanischen Bürgerkriegs. Dabei gelingt es der Autorin sehr überzeugend, die unterschiedlichsten Haltungen der Protagonisten zur Sklavenfrage (einschliesslich der versklavten Menschen selbst) darzulegen.
Durch den steten Wechsel zwischen den Handlungsorten bleibt die Lektüre unterhaltsam, spannend und abwechslungsreich. Die drei weiblichen Hauptfiguren werden glaubhaft geschildert und sind mir von Anfang an sympathisch gewesen. Ihr Schicksal, ihre Gedanken und Gefühle haben mich bewegt und mitfiebern lassen.
Weitere Pluspunkte dieses Romans sind die vielen anschaulichen und detaillierten Beschreibungen etwa der Natur, der Wohnungseinrichtungen, Kleider und Gepflogenheiten der damaligen Zeit, so dass man sich alles sehr gut vorstellen und sich als Teilhaberin des Geschehens fühlen kann.
FAZIT:
Wer historische Liebesromane mag, in welchen man auch eine Menge über die damalige Gesellschaft und Politik erfährt, dem kann ich «Das Leuchten der Sehnsucht» empfehlen. Eine Fortsetzung soll es im nächsten Jahr geben.

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Autorin

Noa C. Walker

Noa C. Walker - Autor
© Fischer-Trefzer

Hinter dem Namen Noa C. Walker verbirgt sich das Autorenehepaar Elisabeth und Christoph Büchle. Elisabeth ist das „Gesicht“ des Autorenduos und brachte bereits als Kind unzählig viele kleine Geschichten zu Papier. Sie erlernte den Beruf einer Bürokauffrau im Groß- und Außenhandel und wurde anschließend noch examinierte Altenpflegerin. Im Jahr 2005 schickte sie ihr erstes Manuskript an einen Verlag, aus dem ihr Debütroman wurde. Christoph ist Pädagoge und begeisterter Sportler. Von …

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