Die Hungrigen und die Satten
 - Timur Vermes - Taschenbuch
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12,90

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Taschenbuch
Sonstige Belletristik
509 Seiten
ISBN: 978-3-404-17886-5
Ersterscheinung: 31.10.2019

Die Hungrigen und die Satten

Roman

(11)

Ein Bundesinnenminister aus Bayern, der menschenfreundlich und pragmatisch handelt. Ein karrieregeiler Staatssekretär, der Küchenkataloge lesen muss und am alljährlichen Sommerloch leidet. Ein Kanzler, der kein Merkel mehr ist. Nie war Deutschland hilfloser. Ausgerechnet in dieser prekären Lage entdeckt eine Trash-TV-Moderatorin ihr Herz für Arme und will die Welt zu einem besseren Ort machen. Und jetzt?

Rezensionen aus der Lesejury (11)

SonjaK78 SonjaK78

Veröffentlicht am 02.10.2018

Nach "Er ist wieder da" hat sich Timur Vermes an ein neues heikles und unbequemes Thema gemacht: Flüchtlinge

Nach "Er ist wieder da" hat sich Timur Vermes an ein neues heikles und unbequemes Thema gemacht: Flüchtlinge. Die Rezension ist genau wie das Buch nicht leicht, denn ich möchte es wertfrei von politischen ... …mehr

Nach "Er ist wieder da" hat sich Timur Vermes an ein neues heikles und unbequemes Thema gemacht: Flüchtlinge. Die Rezension ist genau wie das Buch nicht leicht, denn ich möchte es wertfrei von politischen Überzeugungen halten.

Der Autor selbst hat zu böser und auch morbider Satire gegriffen. Wer noch mit Kalauern à la "Hitlerjunge Ronaldo" aus "Er ist wieder da" rechnet, wird hier enttäuscht. Allerdings hat der alte Buchtitel einen kleinen Cameoauftritt.

Hier gibt es Spitzen zur momentanen Bildungsfrage, der medialen Unterhaltungsmaschinerie, der Quotenmacherei und der Scheinwelt, in der manche Menschen gerne leben, um nicht über den Tellerrand ihrer Wohlstandsgesellschaft hinausschauen zu müssen.

Als roten Faden führt Nadeche Hackenbusch, ein Möchtegern-TV-Sternchen mit Message eines Privatsenders, durch die Handlung. Sie will mit Glitzerschühchen live und Farbe aus Afrika berichten. Aufgrund hormoneller Manipulation durch ihren schwarzen Assistenten Lionel setzt sich ein Zug von 150.000 Flüchtlingen zu Fuß Richtung Deutschland in Bewegung.

Doch wer denkt, die schaffen das nicht, unterschätzt das durchaus existierende Netzwerk, der Leute, die an Flüchtlingen verdienen und das um jeden Preis.

Mit überzogenen Situationen und Seitenhieben an existierende Personen des öffentlichen Lebens aus Politik, TV und Literatur spitzt sich das Buch zum Ende dramatisch zu und lässt den Leser, sofern er sich durch 450 Seiten gekämpft hat, als Gaffer dastehen.

Das Buch stimmt nachdenklich und das soll es auch. Denn unsere politische Situation ist (vielleicht?) nicht weit von diesem überspitzen Szenario entfernt, in dem die Werte und Normen ins Wanken geraten und die deutsche Geschichte sich wiederholen könnte!?

Aufgrund der Längen vergebe ich 4 von 5 Punkten.

(Außerhalb der Wertung und eher ein Hinweis an den Verlag: Beim ebook ist als Abschluss ein Aufsatz als Bild dargestellt. Dadurch kann man leider die Ränder sehr schlecht und die letzten Zeilen teilweise gar nicht lesen.)

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Lola_Pistola Lola_Pistola

Veröffentlicht am 14.07.2020

Alles hat zwei Seiten

*Worum geht’s?*
In einer Zeit, in der "der Kanzler kein Merkel mehr ist", wird ein deutsches Medien(trash)sternchen für eine neue Sendung nach Afrika geschickt, wo sie von einem Flüchtlingslager hautnah ... …mehr

*Worum geht’s?*
In einer Zeit, in der "der Kanzler kein Merkel mehr ist", wird ein deutsches Medien(trash)sternchen für eine neue Sendung nach Afrika geschickt, wo sie von einem Flüchtlingslager hautnah berichten soll. Die Sendung „Engel im Elend“ entwickelt sich schnell zu einem ganz großen Coup für den Sender, jedoch bringt Nadeche Hackenbusch, der Star der Sendung, plötzlich das ganze Skript durcheinander als sie beschließt, einen Marsch mit den Flüchtlingen nach Europa zu bestreiten. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund Lionel und seinen geschäftstüchtigen Freunden entwickelt sie eine Strategie die so simple wie unaufhaltbar ist. Immer mehr weitet sich das Ganze bis zur Staatskrise aus. Kann Europa eine weitere Flüchtlingswelle bewältigen?

*Meine Meinung:*
Timur Vermes ist Vielen – und war mir – ein Begriff von seinem Buch „Er ist wieder da“. Dementsprechend griff ich dann in der Buchhandlung nach „Die Hungrigen und die Satten“, als ich auf der Suche nach neuem Lesestoff war und es mir beim Schmökern ins Auge gefallen ist. Der Klappentext ist zwar nicht besonders aussagekräftig, war aber doch detailliert genug, um mein Interesse an der Geschichte zu wecken.
Zunächst einmal fand ich es höchst amüsant, wie überspitzt Vermes seine Charaktere darstellte: Die naive, etwas weltfremde Nadeche Hackenbusch und ihre nicht minder unterbemittelte Begleitung, die Journalistin Astrid von Roëll, die durch ihre sehr selbstbewussten Aussagen durchblicken lassen, dass sie in einigen Dingen sehr einfach gestrickt sind. Dann der homosexuelle Staatssekretär, dessen Beziehung durch seinen Job gehörig auf die Probe gestellt wird und schließlich ein durchaus unterhaltsamer Lionel, der eine Möglichkeit sucht, aus seiner Heimat auszuwandern. Soweit, so gut.
Auch die Wortwahl und im Allgemeinen die Sprache, mit der Vermes arbeitet, hat mich zutiefst beeindruckt, begeistert und amüsiert. Der Schreibstil ist wirklich genial und unterstreicht die Charaktere wunderbar. Wie sehr müssen sich beim Autor alle Nackenhaare aufgestellt haben, als er Nadeches grottiges Englisch fabrizierte? Auch wenn das manchmal ganz schön nervtötend war, so verstand ich trotzdem den Witz dahinter noch gut.
Zur Buchmitte hin änderte sich meine Begeisterung dann aber immer mehr in totale Langeweile und das Buch schien sich ab da extrem in die Länge zu ziehen. Die schier endlosen Beschreibungen der Logistik hinter dem ganzen Unternehmen gingen mir dann nach einiger Zeit gehörig auf die Nerven und ich legte das Buch erst mal ein paar Tage auf die Seite und begann mit einem anderen, weil ich überhaupt kein Interesse mehr daran hatte, wie die Geschichte weitergeht. Letzten Endes plagte ich mich dann doch durch die nächsten Kapitel hindurch, weil ich dem Ganzen noch eine Chance geben wollte. Zum Glück!
Auf den letzten 150 bis 200 Seiten wurde die Geschichte dann doch wieder interessant. Sie nahm Fahrt auf, es baute sich Spannung auf und ich wollte dann doch wissen, wie diese Reise jetzt ausgeht. Für mich und für die Charaktere im Buch. Und hier schaffte es Timur Vermes tatsächlich, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte, bis ich damit fertig war. Und dann kam der Schluss. Ein sehr fulminantes Ende zugegebenermaßen, aber auch eines, das mich sehr unbefriedigt zurückließ. Nicht, dass ich mit unbeantworteten Fragen nicht umgehen könnte, aber für mich fühlte sich das an wie bei manchen Filmen, wo man sich am Ende denkt: „Im Ernst? War’s das jetzt?“. Und so hinterlässt das Buch bei mir doch sehr gemischte Gefühle.

*Fazit: *
Ich bereue nicht, „Die Hungrigen und die Satten“ gelesen zu haben, es war durchaus an vielen Stellen unterhaltsam und ich mochte, wie hier aktuelle Themen verarbeitet und auf die Spitze getrieben wurden, die Flüchtlingsthematik, die Parteistrukturen und die Medienlandschaft. Dennoch war mir dann der Mittelteil zu eintönig und ermüdend, als dass ich jetzt völlig begeistert davon wäre. Da konnte dann auch der wirklich brillante Schreibstil von Timur Vermes nichts mehr retten. Für mich ist es insgesamt ein gutes, aber kein außergewöhnliches Buch, das man gelesen haben kann, aber nicht muss.

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streifi streifi

Veröffentlicht am 28.09.2018

Willkommen in Absurdistan

Deutschland zu heutigen Zeiten, Frau Merkel ist abgewählt, hat aber einen solchen Eindruck hinterlassen, dass es nicht mehr der Bundeskanzler, sondern der Merkel heißt, egal, wie der Name nun wirklich ... …mehr

Deutschland zu heutigen Zeiten, Frau Merkel ist abgewählt, hat aber einen solchen Eindruck hinterlassen, dass es nicht mehr der Bundeskanzler, sondern der Merkel heißt, egal, wie der Name nun wirklich lautet.
Im Fernsehen hat sich eine Show als Renner etabliert, in der Nadeche Hackenbusch in Flüchtlingsunterkünften mit Hilfe von Sponsoren das Elend lindert. Sie ist der Engel im Elend.
Um die Quoten zu steigern wir dein Special in einem von Afrikas größten Flüchtlingscamps geplant, die sich gebildet haben, als Europa die Grenzen immer weiter dicht gemacht hat.

Und doch hat keiner der Produzenten damit gerechnet, dass sie die Kontrolle über das Unternehmen verlieren könnten. Nadeche merkt, dass sie gerne bleiben möchte um weiter zu helfen und Lionel, der einst Namenlose Flüchtling, der es in einem Casting zu ihrem persönlichen Assistenten gebracht hat, nutzt die Gelegenheit um doch noch nach Europa zu kommen.
Und so bricht ein Flüchtlingszug von 150.000 Flüchtlingen zu Fuß nach Europa auf. In der deutschen Regierung ist man erst einmal nur wenig beunruhigt, bis klar wird, dass das Unternehmen wohl nicht an der Logistik oder den zu durchquerenden Ländern scheitern wird.
Daraufhin bricht in Deutschland Hektik aus und es wird alles getan um das Unternehmen scheitern zu lassen.

Ich fand das Thema an sich interessant. Was passiert, wenn sich Flüchtlinge selbst organisieren und nicht einzeln versuchen nach Europa zu kommen. Das Szenario, das Timur Vermes skizziert ist in sich schlüssig und kann überzeugen. Man fragt sich dann schon, warum in Afrika tatsächlich noch niemand auf Lionels geniale Idee gekommen ist.
Das Personal des Buches ist teilweise nur schwer ertragbar. Nadeche Hackenbusch ist einfach unsagbar dumm. Der Aufenthalt in Afrika verändert sie sicherlich, aber trotzdem ist ihr ganzes Verhalten einfach unglaublich naiv und ferngesteuert. Und wenn man ihr Englisch mit dem von Lothar Matthäus vergleicht, spricht Lothar reinstes Oxford Englisch ?
Aber auch ihre Begleitung, die Autorin Astrid von Roell, ist auf Dauer nur schwer erträglich. Besonders als klar wird, dass ihr Chef von ihr erwartet tatsächlich jeden Tag ihrer journalistischen Tätigkeit nachzugehen.
Auch der Sender in Deutschland ist eigentlich nur von Ich-bezogenen Menschen besetzt, denen die Quote über alles geht.

Lustigerweise ist der einzige Lichtblick unter den Protagonisten der Innenminister der CSU Leubl. Als altgedienter Politiker erkennt er schnell die Zeichen und steht dann auch hinter unbequemen Entscheidungen. Sein Staatssekretär bemüht sich da sichtlich nicht nachzustehen, kann aber die Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Trotzdem bleibt auch er al seine der positiveren Figuren in Erinnerung.

Lionel hingegen ist noch der Vernünftigste unter den Protagonisten. Oder vielleicht auch der pragmatischste. Eigentlich organisiert er sich und später seinen Zug von Tag zu Tag. Leider erliegt auch er dem Irrglauben zu meinen, dass er genau weiß was die Gegenseite tun wird.

An sich hat mir das Buch gut gefallen. Zwischenzeitlich fiel es mir auf Grund der Dummheit doch nicht weniger Protagonisten schwer, weiter zu lesen. Glücklicherweise gab es immer wieder Abschnitte wo man das Gefühl hatte nicht von grassierender Blödheit gefressen zu werden.
Ab der Mitte etwa entspann sich dann auch ein Sog einfach weiter zu lesen um herauszufinden, wie es denn nun enden wird. Denn mir ist tatsächlich kein Szenario eingefallen, dass zu einem Happy End oder auch nur einer halbwegs sinnvollen Lösung hätte führen können.
Und so klappt man das Buch am Ende auch mit dem Gefühl zu, dass es wirklich keine vernünftige Lösung des Themas geben kann, bei dem am Ende alle glücklich sind.

Ich tue mir etwas schwer das Buch in ein Genre einzusortieren. Als Gesellschaftssatire wird es beworben, allerdings ist mir das Lachen eher in Halse stecken geblieben. Die Darstellung der Medien mag sehr überspitzt dargestellt sein, aber ich habe die Befürchtung, dass da mehr Wahrheit dahintersteckt, als man sich wünschen mag. Und auch das politische Geschehen entspricht wohl eher der Realität.

Insgesamt hat mich das Buch nachdenklich zurück gelassen. Was würden wir tun, wenn das, was hier beschrieben wird tatsächlich wahr würde? Würden wir andere Lösungen finden?
Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung, auch wenn mich das Ganze nicht total begeistert hat.

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Caro_ Caro_

Veröffentlicht am 23.12.2018

Rezension zu "Die Hungrigen und die Satten"

Erster Satz:
"Der Flüchtling versucht betont normal zu gehen, was nicht leicht ist, weil es sich nicht normal anfühlt."

Meine Rezension:
Bekannterweise bin ich in diesem Genre nicht zuhause, aber dennoch ... …mehr

Erster Satz:
"Der Flüchtling versucht betont normal zu gehen, was nicht leicht ist, weil es sich nicht normal anfühlt."

Meine Rezension:
Bekannterweise bin ich in diesem Genre nicht zuhause, aber dennoch greife ich ganz selten mal dazu. Bekannt ist der Autor durch sein Debütroman "Er ist wieder da", deshalb wollte ich sein zweites Werk auch lesen.
Die Gestaltung des Covers hat mir sehr zugesagt, es gibt einen Einblick auf den Inhalt des Buches. Hervorzuheben ist, dass man, wenn man über das Cover streicht, das Muster erfühlen kann.

Thematisch befasst sich das Buch mit der Flüchtlingspolitik, ein Thema, was heutzutage in aller Munde ist. Wir haben es hier mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun, jeder auf seine Art gut ausgearbeitet, manche mit Namen, manche gänzlich ohne Namen wie der Staatssektretär oder der Flüchtling. Zunächst ist unklar, wie die einzelnen Charaktere zusammengehören und was ihre genaue Rolle ist, doch mit dem Voranschreiten der Geschichte erfährt man mehr.

Die Handlung behandelt ein ernstes Thema, aber auf satirische Weise. Das Geschehen und die Charaktere sind auf ihre Weise eigentartig und verdreht.
Dass man eine Satire nicht wirklich ernst nehmen kann, versteht sich von selbst. Dennoch bleibt immer ein gewisser wahrer Kern zurück, der zum Nachdenken anregen kann.

Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere, sodass man einen Überblick über die verschiedenen Handlungsstränge bekommt. Anfangs recht verwirrend, mit der Zeit konnte man sich besser einfinden.

Fazit:
Auch wenn die Geschichte thematisch aktuell ist, konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es hat lange gedauert, bis man einen Zusammenhang erkennt. Und selbst dann viel es mir immer noch schwer, einen richtigen Lesefluss zu bekommen.
Thematisch aktuelle Lektüre, satirisch dargestellt, dennoch ist man des Themas gesättigt.

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Buecherkueken Buecherkueken

Veröffentlicht am 11.11.2018

Verrückte Welt

In einer Welt, in der Europa seine Flüchtlingsgrenzen hinter die Sahara verlegt hat um einen weiteren Zustrom zu verhindern, entsteht ein riesiges Flüchtlingscamp. Und genau da soll eine TV-Doku gedreht ... …mehr

In einer Welt, in der Europa seine Flüchtlingsgrenzen hinter die Sahara verlegt hat um einen weiteren Zustrom zu verhindern, entsteht ein riesiges Flüchtlingscamp. Und genau da soll eine TV-Doku gedreht werden.

Timur Vermes' Erstling hatte ich seinerzeit innerhalb kürzester Zeit verschlungen und war begeistert. Dementsprechend hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung an sein neues Buch, auch wenn ich versucht habe es vollkommen unvoreingenommen zu lesen – sofern es mir möglich war jedenfalls.
Das man eine Satire nicht wirklich ernst nehmen kann, versteht sich von selbst, aber doch bleibt doch immer ein gewisser wahrer Kern zurück, der zum Nachdenken anregen kann.

Um jetzt aber zur eigentlich vorliegenden Geschichte zu kommen, präsentiert uns der Autor hier ein Sammelsurium an unterschiedlichen Charakteren, die alle auf ihre ganz eigne Art sehr gut gezeichnet sind. Dabei haben nicht mal alle Namen. So gibt es sowohl quasi Namenlose Charaktere wie den Flüchtling oder den Staatssekretär als auch welche mit Namen, wie Nadeche Hackenbusch oder Astrid von Roell zum Beispiel. Manche der vorkommenden Charaktere entwickeln sich positiv weiter, andere eher negativ. Wer welche Richtung einschlägt wird aber nicht verraten. Was ich aber verrate, ist, dass das Englisch, welches der Autor der Hackenbusch in den Mund legte, mir die Nackenhaare zu berge stehen ließ.

Auch die Darstellung der Gegebenheiten ist dem Autor gut gelungen und er zeigt dem Leser eine Welt in der die Gegensätze des Flüchtlingscamp und der westlichen Wohlstandsgesellschaft deutlich zu Tage treten. Politik vs. Menschlichkeit. Oberflächlichkeit vs. Hoffnungslosigkeit.

Aber trotz der guten Präsentation des Stoffes, konnte das Buch mich nicht von sich überzeugen, dafür war es im Gesamten einfach zu schwerfällig und ließ keinen flüssigen Lesefluss aufkommen.
War nicht so ganz meins.

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Autor

Timur Vermes

Timur Vermes - Autor
© Regina Recht

Timur Vermes wurde 1967 in Nürnberg als Sohn einer Deutschen und eines Ungarn geboren. Er studierte in Erlangen Geschichte und Politik und arbeitete anschließend als Journalist und Ghostwriter. Er schrieb bis 2001 für die Abendzeitung und den Kölner Express und später für mehrere Magazine.Sein 2012 erschienener Roman ER IST WIEDER DA ist eines der erfolgreichsten deutschen Debüts der letzten Jahrzehnte. Es verkaufte sich mehrere Millionen Mal, wurde fürs Kino verfilmt und in Dutzende …

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