Mit zitternden Händen
 - Malin Persson Giolito - Taschenbuch
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14,00

inkl. MwSt.

Lübbe Belletristik
Taschenbuch
Skandinavische Spannung
447 Seiten
ISBN: 978-3-404-19296-0
Ersterscheinung: 31.05.2024

Mit zitternden Händen

Ein packender Roman über Kinder- und Bandenkriminalität
Übersetzt von Thorsten Alms, Thorsten Alms

(38)

Ein Jugendlicher schießt in einem Stockholmer Vorort seinem besten Freund in den Hinterkopf. Wie konnte es dazu kommen? – Billy und Dogge sind seit Kindesbeinen eng befreundet. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Eltern­häusern kommen, hat sie nie gestört. Während Dogge von seinen wohlhabenden Eltern oft allein gelassen wurde, ist Billy, aus einer Einwandererfamilie stammend, liebevoll behütet aufgewachsen. Als kriminelle Banden Billys Wohnviertel mehr und mehr beherrschen, werden jedoch sowohl Dogge als auch Billy rekrutiert. Allzu gerne schließen sich die beiden an – angelockt durch schnelles Geld und leichten Zugang zu Drogen. Doch dann will Billy mit Hilfe seiner Mutter aussteigen …

Pressestimmen

„Doch eigentlich ist das Buch eine Gesellschaftsstudie, mit viel Sog und Nachhall.“
Sensibel und bewegend.

„Ungewöhnliche Stockholm-Spannung.“

Rezensionen aus der Lesejury (38)

kristall kristall

Veröffentlicht am 01.06.2024

Milieu

In dem Bestseller aus Schweden geht es um Billy und Dogge, die aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen und von Verbrechern angeworben werden. Beide wollen mit Begeisterung dabei sein, bis einer ... …mehr

In dem Bestseller aus Schweden geht es um Billy und Dogge, die aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen und von Verbrechern angeworben werden. Beide wollen mit Begeisterung dabei sein, bis einer von ihnen aussteigen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine spannende Milieustudie mit tollen Figuren und einem wunderbaren Schreibstil. Auch das Cover gefällt. mir sehr. Ich fand das Buch tiefgründig und besonders und empfehle es deshalb gerne weiter.

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Knorki Knorki

Veröffentlicht am 26.11.2023

Das schockierende Ende einer Freundschaft

Inhalt:

Dogge und Billys Herkunft könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Dogge aus einer wohlhabenden Familie kommt, aber nur wenig Liebe von seinen meist abwesenden Eltern erfahren hat, stammt Billy ... …mehr

Inhalt:

Dogge und Billys Herkunft könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Dogge aus einer wohlhabenden Familie kommt, aber nur wenig Liebe von seinen meist abwesenden Eltern erfahren hat, stammt Billy aus einer herzlichen Einwandererfamilie, bei der das Geld oft knapp ist. Trotzdem sind die beiden seit Jahren beste Freunde. So kommt es, dass sie sich gemeinsam einer kriminellen Bande anschließen. Doch als Billy dank der Unterstützung seiner Mutter den Absprung wagt, kommt es zur Tragödie. Dogge tötet ihn durch einen Schuss in den Kopf. Wie konnte es nur soweit kommen?

Meine Meinung:

Nachdem mich die schwedische Autorin Malin Persson Giolito bereits mit ihrem vorherigen Roman „Im Traum kannst du nicht lügen“ begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Standalone „Mit zitternden Händen“. Und wurde auch dieses Mal alles andere als enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin ist eher nüchtern und unaufgeregt, aber angenehm zu lesen. Im Zentrum der Geschichte stehen Dogge und Billy sowie ihre über Jahre andauernde Freundschaft, die ein brutales und schockierendes Ende findet. Die Geschehnisse in der Gegenwart werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, nicht nur Dogge, sondern auch andere Personen aus dem Umfeld der beiden Jungs sowie Polizisten, die an den Ermittlungen zur Tat beteiligt sind, kommen zu Wort. Darüber hinaus gibt es Rückblenden, in denen der Leser Dogge und Billy auf ihrem gemeinsamen Weg begleiten und so mehr über die Vorgeschichte der beiden erfährt. Dadurch bekommt der Leser einen wirklichen Einblick in das Leben der beiden Jungs und die Hintergründe der Tat.

Das Thema Banden- und Kinderkriminalität, das gerade in Schweden aktueller kaum sein könnte, spielt eine große Rolle im Buch. Die Schilderungen der Autorin wirken realistisch und sind gerade dadurch schockierend. Dogge und Billys Geschichte zeigt, wie schnell man auf die falsche Bahn geraten kann. Dass es unabhängig des sozialen Hintergrunds passieren kann. Dass es wie ein Strudel ist, in den man gerät, in den man immer tiefer hineingezogen wird und aus dem man nur mit viel Anstrengung und Hilfe wieder hinauszufinden vermag. Und dass Polizei, Jugendamt und Co. kaum Mittel und Wege haben und finden, einzugreifen. Ein wichtiges Thema von der Autorin gelungen adressiert. Mich hat das Buch, insbesondere das Ende, sehr erschüttert und berührt.

Fazit:

Berührende und schockierende Geschichte zweier Jungs, die auf die schiefe Bahn geraten. Ein Buch, das gesellschaftliche Probleme und Missstände aufzeigt, Kritik übt und wachrüttelt. Ebenso lesenswert wie das vorherige Werk der Autorin.

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mimitatis_buecherkiste mimitatis_buecherkiste

Veröffentlicht am 26.06.2023

Schockierend aktuell

Nachts in einem Vorort in Stockholm. Kalt ist es, nass, ungemütlich, als bei der Notrufzentrale ein Anruf eingeht. Ein Kind ruft an und spricht von Schüssen, fordert einen Rettungswagen an und legt dann ... …mehr

Nachts in einem Vorort in Stockholm. Kalt ist es, nass, ungemütlich, als bei der Notrufzentrale ein Anruf eingeht. Ein Kind ruft an und spricht von Schüssen, fordert einen Rettungswagen an und legt dann auf. Kurz darauf wird das Opfer gefunden, es ist Billy Khalid Ali und schnell wird ermittelt, dass der Anrufer Douglas Arnfeldt, genannt Dogge, war, sein bester Freund seit über zehn Jahren. Der vierzehnjährige Dogge wird kurz darauf festgenommen unter dem dringenden Verdacht, auf seinen besten Freund geschossen zu haben. Bei einer ersten Vernehmung stellt sich heraus, dass die Dinge komplizierter sind, Beschuldigungen werden ausgesprochen, Aussagen widerrufen und die Mahlen der Justiz in den Gang gesetzt. Die Spuren führen zu einer Bande, der nichts nachzuweisen ist und die unschuldige Kinder für ihre Zwecke missbraucht. Da verschwindet Dogge aus dem Heim, in dem er untergebracht wurde.

Am Anfang steht die Tat, die unbegreiflich ist. Der Tag und das Datum stehen über den Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, die Überschrift ‚Die Jungen‘ kündigt dagegen Ereignisse aus der Vergangenheit an, sodass es keine Unklarheit darüber gibt, in welcher Zeit sich die Erzählung abspielt. Es bleibt vorerst aber unklar, was genau passiert ist und warum, durch die Zeitsprünge erfährt man zuerst, wie es dazu kommen konnte, dass die Situation dermaßen eskaliert, was dazu geführt hat, dass diese Tat geschehen ist. Erst langsam finde ich in das Buch hinein, der zurückhaltende Schreibstil erfordert meine volle Konzentration, die Spannung schleicht sich erst langsam hinein, dann aber bin ich in der Geschichte drin und sauge alles in mich hinein.

Die Geschehnisse könnten so oder so ähnlich überall passiert sein, zwei Kinder aus unterschiedlichsten Verhältnissen, fehlende Beaufsichtigung, abwesender Vater, Langeweile und ein charismatischer Typ. Wenn man einmal in den Fängen solcher Banden gelandet ist, gibt es kaum Entkommen, ein Ausstieg ist meistens nicht drin. Die Ohnmacht von Jugendamt, Sozialamt, den Eltern und dem Staat sowie die fehlenden Mittel auf der einen Seite, auf der anderen Einschüchterung, Aggression, Kriminalität, Wut, Hass und Unterdrückung. Die Autorin zeigt hier einige Probleme auf, die in den letzten Jahren immer öfter diskutiert worden sind, unter anderem die steigende Kinder- und Jugendkriminalität, die dazu führt, dass man das Alter für die Strafmündigkeit anpassen will.

Es ist kein reißerischer Roman, leise und zurückhaltend steuerten wir auf den Ausgang zu, ich fühlte die Bedrohung, kontinuierlich steigerte sich die Nervosität, die Nerven lagen blank. Ich hatte mir Begründungen zurechtgelegt und lag meilenweit daneben. Eine großartige Sozialstudie, ein Drama, eine Gesellschaftskritik und ein Buch über Freundschaft, vereint in einem Roman, der mich entsetzt und sprachlos zurücklässt. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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AnneLiest AnneLiest

Veröffentlicht am 16.06.2023

Spannend bis zim letzten Kapitel

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Beste Freunde seit Kindestages an und plötzlich wird alles anders! 👬

Dogge und Billy hätten nicht unterschiedlicher sein können ...

Billy stammt aus einer Migrantenfamilie ... …mehr

ℝ𝔼ℤ𝔼ℕ𝕊𝕀𝕆ℕ (Reziexemplar) 5/5 ⭐

Beste Freunde seit Kindestages an und plötzlich wird alles anders! 👬

Dogge und Billy hätten nicht unterschiedlicher sein können ...

Billy stammt aus einer Migrantenfamilie und wächst in einem Brennpunktviertel auf > Vater kriminell, doch seine Mutter beschützt ihn mit allen mitteln, während Dogge im wohlhabenden Viertel aufwächst ... wo aber das Verhältnis zu seinen Eltern das komplette gegenteil ist.

Eines Abend wird der 14 Jährige Billy auf dem Spielplatz erschossen und Dogge gerät durch Zeugen unter Verdacht!
Nur was ist da wirklich dran? Ist Dogge wirklich in der Lage seinen besten Freund zu erschießen?

Puuuh dieses Buch brauchte echt viele Pausen , gerade weil man ja durch die Medien dieses Jahr viel gehört hat zu was 13 / 14 Jährige mitlerweile in Stande sind. Den Schreibstil fand ich super , außer die Norwegischen Namen musste ich überspringen. 🙈

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Buchreisender Buchreisender

Veröffentlicht am 14.06.2023

Top Aktuell, bedrückend und die Chronik ungeheuerlichen Vergehen bis hin zum Tod um ein trügerisches Stück der Befreiung zu erlangen.

Zwei Jungen treffen sich heimlich an dem Ort an dem sie sich vor Jahren anfreundeten und zu Beste Freunde wurden. Es ist 22:55 Uhr am Donnerstag den 6. Dezember. Es fallen Schüsse auf einem Spielplatz ... …mehr

Zwei Jungen treffen sich heimlich an dem Ort an dem sie sich vor Jahren anfreundeten und zu Beste Freunde wurden. Es ist 22:55 Uhr am Donnerstag den 6. Dezember. Es fallen Schüsse auf einem Spielplatz in einem Stockholmer Vorort. Ein Junge läuft weg. Kurze Zeit später erfolgt ein telefonischer verwirrter Notruf.

Es ist das Ende der Freundschaft von Billy und Douglas, nur Dogge genannt, zweier Jugendlicher die nicht unterschiedlicher nicht sein könnte. Der eine aus reichem aber lieblosen Zu Hause, der andere wohlbehütet aus ärmlicheren Verhältnissen stammend und Immigrant. Beide begaben sich mit kleinen Laufarbeiten in die Fänge des Kleinkriminellen Mehdi. Schon in der zweiten Klasse begannen sie ihn förmlich anzuhimmeln und wollten unbedingt Teil seiner Gang sein. Sie beginnen Drogen zu nehmen und sich teilweise sinnlose zu betrinken. Immer wieder muss der Polizist Farid sie nach Hause bringen und doch begehen sie immer wieder, immer schlimmere Taten. Irgendwie scheint es wie ein Hobby zu sein in dem kleinen Laden des Einwanderers Sudden zu randalieren, zu klauen bis zu einem schrecklichen Übergriff von Dogge auf die kleine Tochter von Sudden. Denn auch Dogge will dieses „Glück“ bei den Mädchen haben, so wie es Billy hat.

Eigentlich sollen Dogge und Billy einen Auftrag von Mehdi ausführen, doch Billy erscheint nicht! Aus gutem Grund, denn er will aus der Gang aussteigen und entfernt sich immer mehr von Dogge.

Das Ende des Buches ist ein wenig überraschend aber dennoch unausweichlich! Es stellt sich die Frage wieviel von den Ereignissen haben dazu geführt, dass es so kommen musste und vor allem WARUM ist Niemand vorher eingeschritten?

Mit zitternden Händen ist Top Aktuell, bedrückend und die Chronik ungeheuerlichen Vergehen bis hin zum Tod um ein trügerisches Stück der Befreiung zu erlangen.
Der Autorin Malin Persson Giolito ist es gelungen gefühlvoll Aufzurütteln und auf die Unzulänglichkeiten der Gesellschaft hin zu weisen. Ihren Protagonisten verleiht sie Fülle und lässt doch dem Leser den nötigen Platz mögliche Sympathien zu entwickeln, mit ihnen zu leiden und doch beschreibt sie das Geschehene aus dem nötigen Abstand.

Billy, Dogge, Mehdi, Farid und Sudden haben in dem Buch ihren nötigen und zwingend erforderlich Platz für ihre ganz eigene Geschichten.
Ich bin der Meinung, wir alle -die Gesellschaft allgemein- sollte mehr die Augen öffnen und nicht immer zur Seite schauen!

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Autor

Malin Persson Giolito

Malin Persson Giolito - Autor
© Anna Lena Ahlström

Malin Persson Giolito, 1969 geboren, wuchs in Stockholms Vorort Danderyd auf, dem Schauplatz des vorliegende Romans. Sie hat in Uppsala Jura studiert und arbeitet seit einigen Jahren bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Sie lebt dort mit ihrem Mann und ihren Kindern. Wegen des großen internationalen Erfolgs von IM TRAUM KANNST DU NICHT LÜGEN will sie sich nun komplett dem Schreiben von Romanen widmen. Sie erntete in Schweden durchweg begeisterte …

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