Das Mädchen mit der lauternen Stimme
 - Abi Daré - Hardcover
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22,00

inkl. MwSt.

Eichborn Verlag
Hardcover
Gegenwartsliteratur
368 Seiten
ISBN: 978-3-8479-0091-7
Ersterscheinung: 27.08.2021

Das Mädchen mit der lauternen Stimme

Roman
Übersetzt von Simone Jakob

(36)

»Mutig, originell, unvergesslich« THE NEW YORK TIMES

Die vierzehnjährige Adunni weiß genau, was sie will: Bildung. Denn das ist der einzige Weg für ein nigerianisches Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, Unabhängigkeit zu erlangen und den eigenen Träumen ein Stück näherzukommen. 

Doch stattdessen verkauft ihr Vater sie als dritte Ehefrau an einen deutlich älteren Mann, damit sie ihm endlich den gewünschten Sohn schenkt. Adunni flieht in die Hauptstadt Lagos, in der Hoffnung, dort in die Schule gehen zu können. Doch auch hier muss sie zunächst viele Widerstände überwinden, bevor sie sich traut, ihre eigene Stimme zu erheben.

»Adunni steht für die Stärke der Schwachen, Ausgebeuteten und Benachteiligten« FAZ

»Einer der stärksten Kunstgriffe von Abi Daré ist Adunnis Sprache – von Simone Jakob wunderbar ins Deutsche übertragen« SZ

Pressestimmen

„Starker Tobak, dem Daré feinfühlig Aufmerksamkeit verschafft"
„Eine hinreißende Geschichte über Selbstermächtigung und Resilienz, über das Überwinden von Widerständen, erzählt von einer unvergesslichen Protagonistin."
Daré verpackt die brisanten Themen in eine mitreißende Geschichte voll lebendiger  Charaktere, die sich einer stereotypen Lesart entziehen."
Dieser Roman ist großartig. Genial geschrieben, spannend bis zum Ende ist er eine Entdeckung, die man sich nicht entgehen lassen sollte."
„Abi Daré ist ein mitreißendes Debüt gelungen, das Leser:innen ermutigen möchte, im Angesicht von Ungerechtigkeiten ebenfalls immer wieder den Mund auf zu machen."
Die außergewöhnliche, kindliche Sprache hat eine große Verspieltheit und Leichtigkeit, die einen immer weiter lesen lässt. Sie macht das Buch zu etwas sehr besonderem. Eine harte und berührende nigerianische Geschichte voller Kraft und Poesie."

Rezensionen aus der Lesejury (36)

PMelittaM PMelittaM

Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein Buch, das gelesen werden sollte

Adunnis Mutter ist es wichtig, dass Mädchen die Schule besuchen und damit eine Zukunft bekommen, doch nach deren Tod nimmt Adunnis Vater sie von der Schule, und nachdem das Geld immer knapper wird, verheiratet ... …mehr

Adunnis Mutter ist es wichtig, dass Mädchen die Schule besuchen und damit eine Zukunft bekommen, doch nach deren Tod nimmt Adunnis Vater sie von der Schule, und nachdem das Geld immer knapper wird, verheiratet er die Vierzehnjährige mit einem viel älteren Mann, der bereits zwei Frauen und vier Töchter hat. Für Adunni beginnt ein Leben, wie sie es sich nicht gewünscht hat. Trotz allem Leid, das ihr nun widerfährt, gibt sie die Hoffnung nicht auf, eines Tages doch wieder lernen zu können und eine Stimme zu erhalten, eine Stimme, die gehört wird.

Über Adunnis Schicksal zu lesen, ist nicht leicht, vor allem, da die Autorin ihre Protagonistin in Ich-Form selbst erzählen lässt. Adunni wirkt manchmal etwas naiv, in ihrem Dorf hat sie noch nicht viel erlebt, und bisher auch nur wenige Jahre Schulbildung gehabt, aber sie ist sehr wissbegierig, manchmal schon fast zu neugierig, was ihr immer wieder Probleme verschafft. Ihr Glück ist es, dass sie auf Menschen trifft, die versuchen ihr helfen und ihr Schicksal dadurch etwas verbessern, wie z. B. eine der Mitehefrauen, eine alte Freundin ihrer Mutter und ein ghanaischer Koch.

Im Laufe der Zeit kann man miterleben, wie Adunni sich entwickelt. Das schlägt sich auch auf den Sprachstil des Romans nieder, der Adunnis Sprache wiedergibt, und der sich mit ihr entwickelt. Adunnis Beschreibungen sind teilweise sehr bildhaft, auch wenn sie damit nicht immer Schönes erzählt. Das Nachwort der Übersetzerin zu Adunnis Sprache ist interessant zu lesen, auch, wie es ihr gelang, das adäquat ins Deutsche zu übertragen.

Im Laufe der Geschichte erhält Adunni Zugriff auf ein Buch ‚“Fakten über Nigeria“, ab da werden die einzelnen Kapitel mit jeweils einem Fakt überschrieben – und wenn man diese Fakten mit Adunnis Schicksal vergleicht, wird das eigene Entsetzen noch ein bisschen größer. Ich selbst war erstaunt über einige dieser Fakten (z. B. dass Nigeria das afrikanische Land mit dem höchsten Bruttosozialprodukt ist), die laut Autorin, die selbst Nigerianerin ist, authentisch sind.

Mich hat Adunnis Schicksal sehr berührt, vor allem auch, weil ihre Geschichte aktuell ist und daher auf Verhältnisse aufmerksam macht, die immer noch bestehen. Daher ist Abi Darés Debütroman auch ein wichtiges Buch, das gelesen werden sollte. Ich vergebe volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Man darf auf weitere Werke der Autorin gespannt sein.

Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

evaczyk evaczyk

Veröffentlicht am 21.10.2021

Kraftvolles Debüt mit einer inspirierenden Heldin

Was für ein kraftvolles, bewegendes Debüt! Mit "Das Mädchen mit der lauternen Stimme" hat die britisch-nigerianische Autorin Abi Daré auch all jenen afrikanischen Frauen eine Stimme gegeben, die in Stille, ... …mehr

Was für ein kraftvolles, bewegendes Debüt! Mit "Das Mädchen mit der lauternen Stimme" hat die britisch-nigerianische Autorin Abi Daré auch all jenen afrikanischen Frauen eine Stimme gegeben, die in Stille, harte Arbeit und Mehrfachbenachteiligung geboren wurden und wären. Dabei hat sie mit ihrer Hauptfigur Adunni einen Charakter geschaffen, über den ich beim Lesen manchmal schmunzeln muss und deren Leben beim Lesen einen Kloß im Hals verursacht. Kinderehe, moderne Sklaverei, Armut und Chancenlosigkeit, aber auch der Mut, die vorgegebenen Verhältnisse nicht hinzunehmen und mit Bildung auf den sozialen Aufstieg zu hoffen - hier steckt ganz viel drin. Gleichzeitig zeigt Daré den Unterschied von Stadt- und Landgesellschaft in Nigeria und die enormen sozialen Unterschiede auf, die nicht nur Nigeria, sondern auch viele andere der mehr als 50 Staaten des Kontinents prägen.

Für Adunni, die zu Beginn des Romans 14 Jahre alt ist, waren die Startbedingungen ins Leben von Anfang an nicht optimal: Sie ist ein Mädchen, und sie wurde in einem armen nigerianischen Dorf geboren. Ihr Leben wurde also von früh auf von Pflichten und Aufgaben bestimmt wie Wasser holen und Brennholz sammeln. Ihrer Mutter ist dennoch daran gelegen, dass Adunni zur Schule geht. Doch als die Mutter schwer erkrankt und stirbt, nutzen Adunni Bildungshunger und Fleiß nichts. Als die Mietschulden immer höher werden, beschließt ihr Vater, sie an einen wesentlich älteren Mann als dessen dritte Ehefrau zu verheiraten, denn der Brautpreis kann seine finanziellen Probleme fürs Erste lösen.

Die Ehe ist für die vollkommen unaufgeklärte Adunni ein Alptraum. Die erste Ehefrau ist eifersüchtig und macht ihr das Leben schwer, der Ehemann vergewaltigt sie regelmäßig. Nur bei der zweiten, nur wenige Jahre älteren Ehefrau findet sie Trost und Ermutigung. Adunni flieht und landet bei einem "Vermittler", der ihr Arbeit bei einer wohlhabenden Geschäftsfrau in Lagos. Die Mega-Metropole ist für das Mädchen vom Dorf eine völlig andere Welt. Doch die Hoffnung, dass die neue Chefin sie nach der Arbeit in die Schule gehen lässt, erfüllt sich nicht, im Gegenteil. Adunni wird regelmäßig geschlagen, muss von früh bis spät arbeiten und der Chefin abends auch noch die Füße massieren, essen darf sie nur einmal am Tag.

Es ist Kofi, der Koch der Familie, den Adunni an seine eigene Tochter erinnert. der dem Mädchen Trost zuspricht und ihr von einem Schulstipendium für Dienstmädchen erzählt. Doch Adunni hinkt bei Englischkenntnissen und Leistungsanforderungen weit zurück. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und arbeitet hart, um ihren Traum doch noch Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit Adunni hat Daré eine authentische und realistische Figur geschaffen. Adunni ist keine Superheldin und Durchstarterin, sie muss kämpfen und beharrlich sein, jeden kleinen Erfolg ertrotzen oder durch Schlauheit erreichen. Dass sie trotz aller Widrigkeiten nicht aufgibt, dass sie in ihrer schnoddrigen und mitunter vorlauten Art die Härten ihres Alltags kommentiert und sich nicht unterkriegen lässt, macht sie zu einer sympathischen Heldin. Die bildhafte und prägnante Sprache macht das Buch zusätzlich zum Lesevergnügen. Ich hoffe, bald wieder etwas von Abi Daré lesen zu können.

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wanderer-of-words wanderer-of-words

Veröffentlicht am 28.09.2021

Es lohnt sich für seine Träume zu kämpfen

Die Geschichte von Adunni konnte mich von der ersten Seite an fesseln. An vielen Stellen mag man kaum glauben, dass das Buch im 21. Jahrhundert spielt. Daré schreibt ihren Roman aus der Sicht von Adunni ... …mehr

Die Geschichte von Adunni konnte mich von der ersten Seite an fesseln. An vielen Stellen mag man kaum glauben, dass das Buch im 21. Jahrhundert spielt. Daré schreibt ihren Roman aus der Sicht von Adunni und passt das verwendete Vokabular dem des Mädchens an, dessen Sprache sehr einfach und auch mal recht grob ist. Zu Beginn habe ich teils noch gestutzt, aber es passt einfach und macht die Geschichte authentisch. Der Leser kann so auch Adunnis sprachliche Weiterentwicklung miterleben, etwa wenn sie mit der Zeit lernt, dass es „Mobiltelefon“ und nicht „Telefonmobil“ heißt.

Überhaupt ist Adunni eine großartige Protagonistin die man schnell ins Herz schließt. Sie ist aufgeweckt und mutig und trotz ihrer schlimmen Erfahrungen, sowie der Unterdrückung und Ausbeutung die sie schon in ihren jungen Jahren erlebt hat, versinkt sie nie in Selbstmitleid. Stattdessen hat sie immer ihr Ziel vor Augen und glaubt fest daran. Sie möchte ein freies, selbstbestimmtes Leben führen und sie will, dass auch andere Mädchen diese Möglichkeit haben. Für sich und für andere ist sie bereit zu kämpfen.

Die Autorin erzählt die Geschichte ohne übertriebene Dramatik oder Kitsch und genau deshalb ist sie so eindringlich. Es gibt viele Höhen und Tiefen. An manchen Stellen ist es schwer, ja fast unerträglich, zu lesen wie furchtbar und ungerecht das Mädchen behandelt wird. Daneben gibt es aber auch frohe und hoffnungsvolle Passagen, so dass das Buch insgesamt Mut macht.

Fazit
Eine große Leseempfehlung für diesen tollen Roman, der zeigt, dass es sich lohnt für die eigenen Träume zu kämpfen.

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Wonnemaus Wonnemaus

Veröffentlicht am 12.09.2021

Mädchen - moderne Sklaven?

„Das Mädchen mit der lauternen Stimme“ von Abi Daré hat mich schon beim Lesen des Vorwortes sehr berührt. Auch in meiner Familie war Bildung neben Freiheit das höchste Gut, aber ich habe nie erfahren müssen, ... …mehr

„Das Mädchen mit der lauternen Stimme“ von Abi Daré hat mich schon beim Lesen des Vorwortes sehr berührt. Auch in meiner Familie war Bildung neben Freiheit das höchste Gut, aber ich habe nie erfahren müssen, ohne beides zu leben, ich nahm es immer als selbstverständlich, eine freie Frau mit Schulbildung zu sein.
Zunächst muss ich sagen, dass der Einband unglaublich schön aussieht. Auch wenn das nebensächlich ist, das Auge liest schließlich doch immer mit. Den Titel finde ich allerdings nicht so gut gewählt.
Das Mädchen Adunni wird von ihrem Vater an den Taxifahrer Morufu „verkauft“ und dadurch zu dessen dritter Frau. Adunnis Vater hat kein Geld und bekommt von Morufu so viel Geld, dass er genug für Miete und Essen für sich und seine zwei Söhne hat. Morufu fühlt sich selbst als Wohltäter, da er die Familien seiner Frauen unterhält. Er möchte unbedingt schnell einen Sohn und so vergewaltigt er die 14-jährige Adunni schon in der ersten Nacht.
Adunni wird von Morufus ersten Frau, Labake, schlecht behandelt. Die zweite Frau, Khadija, ist mit dem vierten Kind schwanger. Sie hat drei Mädchen von Morufu. Dieses Kind muss ein Junge werden, sonst muss sie gehen. Der Druck auf Khadija ist enorm hoch, und so versucht sie alles, um einen Jungen in sich heranwachsen zu lassen. Khadija hilft Adunni in vielen Dingen. Als Khadija Hilfe braucht, steht Adunni ihr zur Seite. Sie bittet Adunni, sie bei einem Ausflug zu begleiten. Khadija überlebt den Ausflug nicht, Adunni wird verdächtigt, für ihren Tod verantwortlich zu sein und flieht.
Bei ihrem Vater ist sie nicht in Sicherheit, er verrät sie. Sie flüchtet zu einer alten Frau, die ihr aus Dankbarkeit gegenüber Adunnis Mutter hilft. Sie wird durch den Sohn der Alten nach Lagos gebracht und darf dort als Hausmädchen arbeiten. Ihre Chefin, Big Mama, erweist sich allerdings als Tyrannin, sie lässt ihre Wut an ihr aus, beschimpft und schlägt sie. Big Daddy sieht in ihr sein neues Lustobjekt. Adunnis großer Traum, zur Schule gehen zu dürfen um Lehrerin zu werden, rückt wieder in unerreichbare Ferne.
Das Buch hat mich fertig gemacht. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, mein Herz trage ein Korsett, das sehr eng geschnürt wurde und nur noch gerade so funktioniert. Die Wortwahl ist nicht so brutal, es ist mehr die Stimmung, die Abi Daré zaubert. Man möchte Adunni retten, aber man weiß nicht wie, und dass ihr Leben kein Einzelfall ist. Man fühlt sich hilflos.
Ich bin sehr froh, dass es auch positive Männerfiguren im Buch gibt, auch wenn es sehr wenige sind. Ich kenne mich zu wenig mit dem Land Nigeria aus, aber als Westeuropäerin erscheint mir das Bild von Frau und Mann völlig schräg. Wobei ich auch das Bild der Frauen, die es in der Gesellschaft zu etwas gebracht haben, sehr traurig finde.
Das Buch ist in seiner Sprache einem 14 – 15 jährigen Mädchen angepasst. Schön ist auch, dass es wirklich aus der Perspektive einer jungen Frau geschrieben wurde. Dinge, die Adunni das erste Mal sieht, sind auch so beschrieben. Sie fragt z. B. eine Frau, warum sie einen Metallzaun im Mund hätte, als sie ihre Zahnspange sieht.
Das Buch gibt mir viel zum Denken auf. Es hat mein Gefühlsleben sehr aufgewühlt. Ich bin sehr froh es gelesen zu haben. Es ist ein unglaublich gutes Buch, das den Horizont erweitert – ohne moralischen Zeigefinger.

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Lena_liest_ Lena_liest_

Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine Stimme, die gehört werden muss

Adunni wächst in einem kleinen Dörfchen in Nigeria auf. Als sie 14 Jahre alt ist, verheiratet ihr Vater sie mit dem viel älteren Morufu. Adunni versucht dies zu verhindern – ihr Traum ist es Bildung zu ... …mehr

Adunni wächst in einem kleinen Dörfchen in Nigeria auf. Als sie 14 Jahre alt ist, verheiratet ihr Vater sie mit dem viel älteren Morufu. Adunni versucht dies zu verhindern – ihr Traum ist es Bildung zu erlangen, um ein besseres und unabhängiges Leben führen zu können, so wie ihre verstorbene Mutter es gewollt hätte. Als sie Morufu trotzdem heiraten muss und seine dritte Frau wird, beginnt ein schwer zu ertragender Lebensabschnitt für sie. Nach einigen Komplikationen flieht Adunni und landet in Lagos, wo sie weiterhin versucht Zugang zu Bildung zu erlangen und für diesen Traum kämpft, denn sie möchte das Mädchen mit der lauternen Stimme werden.

Das Buch hat mir einen Einblick in eine mir fremde Kultur gewährt und mir aufgezeigt, wie schwer es Mädchen und junge Frauen in anderen Teilen der Welt haben.
Adunni wirkt dabei insbesondere durch den Sprachstil sehr authentisch. Etwas naiv und unwissend klingt sie, doch keinesfalls unintelligent. Mit ihrer naiven Art bringt sie Sachen oft treffender und einfacher auf den Punkt, als manch scheinbar gebildeter Mensch.
Sie vertritt mit ihrem Verlangen nach Bildung und Selbstständigkeit ein modernes Weltbild. Dieses wird mit den Einstellungen von anderen Figuren kontrastiert und führt einem deutlich vor Augen, was wir hier in Deutschland als Selbstverständlichkeit hinnehmen: den Zugang zu Bildung und die Bedeutung für die Eigenständigkeit.
Gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches, die Kapitellängen waren perfekt und auch die teilweise eingebauten Fakten über Nigeria zu Beginn der Kapitel dienten als Übersicht zu dem Kapitelthema aber auch als faktische Hintergrundinfo.

„Das Mädchen mit der lauternen Stimme“ hat mir sehr gut gefallen. Es erlaubt einen Einblick in die nigerianische Kultur und die unterschiedlichen Lebens- und Wertevorstellungen. Neben diesem kulturellen Background fiebert man aber auch immer mit Adunni mit und drückt ihr unentwegt die Daumen, dass sie ihr Lebensziel erreicht.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch, das einen zum Nachdenken bringt.

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Autorin

Abi Daré

Abi Daré - Autor
© AMP 2018

Abi Daré ist in Lagos, Nigeria, aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren in Großbritannien. Sie hat in Wolverhampton und Glasgow sowie Kreatives Schreiben an der Birkbeck University of London studiert. Ihr Debütroman DAS MÄDCHEN MIT DER LAUTERNEN STIMME war für den Desmond Elliott Prize sowie die Literary Consultancy Pen Factor Competition nominiert und gewann 2018 den Bath Novel Award. Abi Daré lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Essex.

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