Glaubst du an das Schicksal?
Um tanzen zu dürfen, erbringt ihr Vater jedes Opfer, das er kann. Nun ist es an Clara ihren Weg auch zu gehen. Sie zieht allein nach New Orleans – der Stadt des Voodoo, der Mythen, Legenden und alten Gebräuche. Die junge Ballerina findet nur schwer Anschluss an ihre Kollegen und unterhält sich lieber mit einer liebevollen Nachbarin, die Clara anfangs unter die Arme greift, bis sich die junge Frau zurecht findet. Als diese Clara die tragische Geschichte von der weinenden Mauer, Angelina und ihrer verlorenen Liebe erzählt, spürt sie diesen Druck das Rätsel lösen zu wollen und findet sich prompt in Windisle wieder. Was hat es mit den Geistern der Vergangenheit auf sich und welche Rolle nimmt Jonah Chamberlain ein? Der Mann hinter der Mauer…
Mia Sheridan hat eine unglaublich tragische und wunderschöne Geschichte zugleich erschaffen. Die Handlung spielt nämlich nicht nur in der heutigen Zeit, sondern bringt den Verlauf mit der damaligen Sklavin Angelina Loreaux und dem Soldaten John Whitman in Verbindung. Die Autorin hat ein paar Einblendungen in die Vergangenheit mit eingeflochten und eine magische Geschichte voller Schicksal, Mystik mit einer Portion heutiger Erkenntnis und Realität erschaffen, die ihresgleichen sucht. Ich war unglaublich gefesselt und konnte mich sehr gut rein versetzen. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht des Erzählers und gleichzeitig aus mehreren Sichtweisen. Allerdings überwiegend aus der Sicht der Hauptcharaktere. Die anderen sind immer relativ kurze Einschübe, sodass man der Handlung flüssig folgen konnte.
Ich liebe die Charaktere und ihre Vergangenheit. Sowohl Clara als auch Jonah sind richtig starke Persönlichkeiten und sie haben mich sehr fasziniert. Clara wirkt so sanft und liebevoll, empathisch und dennoch verdammt willensstark. Sie ist intelligent und ich bewundere ihre Art mit ihren Mitmenschen umzugehen. Natürlich hat sie ihre ein zwei Fehlerchen, aber das macht sie nur umso authentischer.
Jonah hat etwas erlebt, das mir quasi den Boden unter den Füßen weg gezogen hat und ich kann seine Reaktionen so gut verstehen. So gut! Er ist wie ein verletztes Tier, das in die Ecke gedrängt wird und um sich beißt, wenn es ihm zu viel wird. Ich fand es hier aber vor allem toll, das Clara bis zu einem gewissen Grad drängt und helfen möchte, sie aber eine Protagonistin ist, die auch für sich selbst einsteht und weiß, wann der andere am Zug ist. Sie lässt Jonah nicht alles durch gehen und da gibt es einiges zu verarbeiten bevor er den Schritt gehen könnte, der am Ende fehlt.
Ich liebe dieses Buch. Es ist voller Gefühl, mit Drama, Tragik, aber auch mit leichtem Humor, Romantik, Familie, Vergebung, Magie und vor allem einem Wahnsinnssetting erschaffen worden. Ich liebe die Details, die ausgeklügelten, in sich greifenden Handlungsstränge, die Dialoge und diese Liebesgeschichte. Vor allem diese Liebesgeschichte! Ich bin total begeistert.
Man muss sich auf die Magie New Orleans einlassen können, etwas über den Rand gucken und auch ein wenig Voodoo akzeptieren, dann ist dieses Buch einfach nur der Wahnsinn!
Von mir gibt es ein Musthave!
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