
Veröffentlicht am 08.09.2023
Schwarze Glühwürmchen
Es ist bereits der 6. Band und trotzdem vermag Leo Born es die Charaktere weiterzuentwickeln und für Abwechslung zu sorgen. Denn die Gefahr bei Serien ist, dass die Personen zu Beginn noch neu und frisch daherkommen, sie aber mit jedem Band auch ein wenig ihren Reiz verlieren.
Es mag einige stören, dass wir auf die Interaktion von Klimmt und Mara verzichten müssen. Denn Mara findet sich in einer ungewohnten Position wieder. Aber auf ihre große Schnauze und Unnachgiebigkeit müssen wir nicht verzichten.
Den Start in das Buch und das Verbrechen fand ich in wenig konstruiert. Denn eigentlich gab es nur wage Hinweise auf eine neue Bande die sich im Bahnhofsviertel zu etablieren versucht. Ein wirkliches Verbrechen oder konkrete Hinweise lagen bisher nicht vor. Mara wollte aber trotzdem versuchen mehr über diese Bande und die Hintermänner zu erfahren. Zu diesem Zweck macht sie sich nach Sizilien auf und hofft auf mehr Informationen.
Bis zu Maras Rückkehr aus Sizilien muss sich Jan Rosen in Frankfurt allein durch die Ermittlungen kämpfen. Ohne Mara an seiner Seite eine echte Herausforderung für ihn. Manchmal erwischt man ihn dabei, wie er überlegt, was Mara nun gemacht hätte; wie sie in dieser Situation vorgegangen wäre.
Mara, ist und bleibt Mara. Verbissen, ausdauernd, eisern, eigensinnig. Ob nun in Sizilien mit dem italienischen Kollegen unterwegs oder in Frankfurt, sie verbiegt sich nicht um anderen zu gefallen. Ihr Dickschädel und Voranpreschen sind äußerst ausgeprägt. Manchmal ist dies zielführend, manchmal muss sie aber auch zurückrudern, wenn sie sich auf zu dünnes Eis gewagt hat.
Die Kapitel sind kurzgehalten. Der Fall um organisierte Kriminalität ist stimmig und passt gut nach Frankfurt. Und auch die Protagonisten, allen voran Jan Rosen und Mara Billinsky, sind glaubwürdige Charaktere.
Fazit: für mich auch mit Band 6 noch eine spannende, düstere und sehr gern gelesene Reihe, deren Charaktere nicht „abgenutzt“ sind.
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