Veröffentlicht am 28.01.2023
Absolutes Sommer- und Urlaubsfeeling mit kriminellem Einschlag
Wenn man das Cover so anschaut, kann man schon auf den Gedanken kommen, dass es sich hier um einen recht witzigen Cosy Krimi handeln könnte. Doch weit gefehlt. Gut, dass ich mich auch diesmal davon nicht habe ablenken lassen.
Nachdem ich vor 2 Jahren den Fall am „Mordseestrand“ gelesen habe, der mir sehr gut gefallen hat, habe ich nun den dritten Band der Mordsee-Reihe „Mordseefest“ gelesen.
Auf der vorderen und hinteren Coverinnenseite bekomme ich eine Skizze von der Nordseeinsel Borkum mit den wichtigsten Schauplätzen, die mir hier im Buch begegnen werden.
Es ist Sommer, es sind Ferien und auf Borkum herrscht Hochbetrieb. Ich sehe die Kite-Buggys fahren und den Holzturm, den die Inseljungs fürs Strandfest aufschichten, wachsen.
Ich kann fast nicht glauben, was auf so einer Insel alles unter den Teppich gekehrt wird. Einen kleinen Teil davon decken Caro Falk und Jan Akkermann bei ihren Nachforschungen auf. Und da sehe ich mal wieder, wie ein Rädchen ins andere greift und was daraus entstehen kann.
Gleich auf der ersten Seite stellt sich mir schon die erste Frage: Wer ist der junge Mann, der zu den Inseljungs gehört, und der niemals zulassen würde, dass das schönste Mädchen der Insel ein anderer bekommt? Die Frage klärt sich zwar recht bald, aber was sich daraus alles erwächst, hätte ich nie vermutet.
Die warmherzige und so liebenswerte Caro Falk und den bodenständigen Jan Akkermann kenne ich ja schon aus dem 2. Band der Reihe. Auch hier „ermitteln“ sie Hand in Hand neben Kommissar Bachmann, der allerdings sehr wenig in Erscheinung tritt. Auch die meisten der anderen Mitwirkenden haben das Herz am rechten Fleck und sich schnell meine Sympathien erworben. Aber wie überall gibt es auch hier einige Menschen, die ich gerade wegen ihrer Empathielosigkeit absolut nicht mag.
Autorin Emmi Johannsen führt mich langsam an den Fall eines beim Strandfest abgestürzten Fallschirmspringers heran, schickt mich auf falsche Fährten und spart auch nicht an unerwarteten Wendungen. Von den Inselbewohnern, die auf Solidarität und Zusammenhalt schwören, hört man nicht viel Gutes über den toten Roland Fehrmann. Mit der Zeit komme ich auch dahinter, warum das so ist.
Ich liebe die lebensnahen Dialoge, die mich direkt am Geschehen teilhaben lassen. Der eingängige Erzählstil lässt die Buchseiten nur so durch meine Hände fliegen. Und ich liebe die Beschreibungen der Insel und ihrer Menschen, die meinen Wunsch, diese ostfriesische Insel auch einmal zu besuchen, immer größer werden lassen.
Wieder ein packender, spannender Borkum-Krimi mit grandiosem Inselfeeling und einem Fall, der mir doch zu denken gegeben hat. Sehr gute Unterhaltung!
Diese Rezension stammt aus unserer Community Lesejury, in der lesebegeisterte Menschen Bücher vor allen anderen lesen und rezensieren können. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.