Titel: Berühre mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX Bastei Lübbe AG
Erscheinung: 2018
Preis: 12,90€
Link: https://www.luebbe.de/lyx/buecher/new-adult/beruehre-mich-nicht/id_6319905
Seitenzahl: 459
Klappentext:
"Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen." (Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl)
Diejenigen von Euch die meinen Blog schon etwas länger verfolgen, werden wissen wie wir anfangen. Beginnen wir wie immer mit dem Cover. Der Einband ist einem schönen, etwas mädchenhaften Rosaton gehalten. Die Vorderseite ist mit wunderschönen rosa Rosen gestaltet. Farblich heben sich die verschiedenen weißen Dreiecke sehr gut ab. Auch die verschnörkelte Schrift hebt sich gut ab und verleiht dem Cover das letzte gewisse Etwas. Alles in allem ist ein stimmiger, erster Eindruck, der eine gute Mischung aus mädchenhaft und elegant ist und einen Blickfang in jedem Bücherregal darstellt.
Der Schreibstil von Laura Kneidl gefällt mir unheimlich gut. Sie schreibt sehr flüssig und sehr detailliert dabei. Die Story beginnt direkt, man kommt hinein, ohne eine ellenlange Einführung in die Geschichte zu bekommen, wie es bei manchen Büchern der Fall ist. Meiner Meinung nach, ist der Schreibstil sehr bildhaft, so dass ich mir vieles recht genau vorstellen konnte. Mein persönliches Highlight des Schreibstils sind definitiv die Flashbacks von Sage, die passend hinein gearbeitet wurden. Sie machen die Geschichte einfacher runder und helfen mir mich besser in Sage hineinzuversetzen zu können.
Zu den Charakteren kann ich nur sagen: Wow. Ich hatte es selten in einem Buch, dass ich mich so gut in eine Protagonistin hineinversetzen konnte.
Beginnen wir zuerst einmal mit Sage. Sage hat in ihrem jungen Leben schon einige Dinge miterlebt, die ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Als sie in Nevada ankommt hat sie nichts, nichts außer der Angst, die ihr ständig im Nacken sitzt. Sie wirkt zu Beginn der Story ziemlich scheu und introvertiert, was ich allerdings anhand der Flashbacks gut verstehen kann. Allerdings hat sie sich fest in den Kopf gesetzt ein neues Leben zu beginnen, was ihr durch ihre Vergangenheit nicht immer leicht gemacht wird. Sie beginnt eine Therapie und freundet sich nach kurzer Zeit mit April und dann auch Luca an, auch wenn er anfangs große Ängste in ihr auslöst. Immer wieder gibt es Momente, in denen sie über sich hinauswächst und ihre enorme Stärke beweist. Ich persönlich fand den Charakter von Sage zu Beginn direkt toll, ich konnte sie nicht, nicht mögen.
Luca hingegen wirkt am Anfang wie ein distanzierter Frauenheld. Ihn interessieren nur kurze Bettgeschichten und er hat kein Problem damit, die Frauen danach abzuweisen. Im Laufe der Geschichte lernt der Leser allerdings den wahren Luca kennen. Er selbst fühlt sich, obwohl er genug Selbstbewusstsein zu haben scheint, eigentlich eher klein und ist innerlich verletzlich, da seine Mutter ihm nie das Gefühl gegeben hat etwas Wert zu sein. Im krassen Kontrast zu seiner Aufreißernummer, versteckt er sich eigentlich liebend gern hinter seinen Bücher. Was man aber definitiv über ihn sagen kann, ist dass er für seine Freunde und Familie durchs Feuer gehen würde. Für die Leute, die er liebt, ist er dermaßen liebevoll und fürsorglich, dass eigentlich jede Frau insgeheim einen Typen wie Luca haben wollen würde. Auch seinen Humor fand ich von Anfang an echt klasse.
April ist Lucas Schwester und Sage einzige Freundin, sie ist sehr selbstbewusst und kann sich gut gegen ihren älteren Bruder durchsetzen. Ansonsten scheint sie mir eine loyale Freundin zu sein, die sehr herzlich, wenn auch manchmal etwas naiv zu sein scheint.
Wie bereits im Klappentext erwähnt kommt Sage mit nahezu gar nichts in Nevada an. Aufgrund ihrer Vergangenheit leidet sie an einer Angststörung, den Grund dafür möchte ich allerdings Euch nicht vorwegnehmen. Sie bewirbt sich für einen Job in einer Bibliothek, da sie denkt, dass sie dort möglichst wenig mit Menschen reden muss. Hierbei lernt sie Luca kennen, der sie direkt einschüchtert, wenn auch gleich etwas fasziniert. Dieser ist ausgerechnet der Bruder von ihrer Freundin April und so muss Sage notgedrungen Zeit mit ihm verbringen. Da Sage nicht möchte, dass die Angst ihr Leben bestimmt entschließt sie sich eine Therapie zu machen um gegen ihre Krankheit zu kämpfen. Im Laufe der Geschichte kommt es dazu, dass sie bei April und Luca einzieht und so den wahren Luca kennenlernt. Durch eine verzwickte Situation kommt Sage Luca näher und blickt hinter die Fassade. Zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt sie sich. Wird Sage es schaffen trotz ihrer Ängste Luca an sich heranzulassen? Finden die beiden zueinander? Was ist der Grund für Sage Ängste? Nun...findet es am besten selbst heraus..
Jetzt könnte man denken..welch ein Klischee...der Aufreißer beeindruckt das unerfahrene junge Mädchen und ist in Wirklichkeit ein Softie. Doch diese Geschichte ist anders. Klar ist sie in gewisser Weise eine typische New-Adult Story, aber diese Story viel tiefgehender und emotionaler als es am Anfang scheint. Gerade durch die vielen Flashbacks und die langsame Annäherung der beiden Protagonisten wirkt dieses Buch so real und die Charaktere so echt. Am Ende der Story dachte ich mir nur: Das kann nicht der Ernst der Autorin sein...Sie kann den Leser nicht so lange warten lassen, wie es an dieser Stelle weiter geht. Meiner Meinung nach ist dieses Buch echt klasse geworden und ich konnte es kaum erwarten Band 2 zu lesen.
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