Veröffentlicht am 20.02.2018
Die magische Gondel
Die magische Gondel.
Anna ist eine sehr humorvolle 17-jährige. Sie erlebt ein Abenteuer, wie es nur bei Zeitreisen möglich ist. Ihre Eltern fand ich sehr speziell. Aber auf eine liebenswerte Art. Ihr Vater ist beruflich in Venedig. Ihre Mutter hat ihn sehr gerne begleitet.
Dachte Anna, dies würde ein langweiliger Urlaub werden, so wurde sie schnell eines besseren belehrt.
Bei einer historischen Bootsparade fällt sie in das brackige Wasser. Der unheimlich attraktive Sebastiano zieht sie aus dem Canal Grande, hinein in eine rote Gondel. Komisch, eigentlich gibt es gar keine roten Gondeln.
Ein gleißendes Licht und ein großer Knall befördern Anna vom Jahr 2009 ins Mittelalter 1499.
Anna denkt erst einmal, dass sämtliche Menschen kostümiert sind. Aber, warum gibt es keine Straßenlaternen mehr? Wo sind die Motorboote? Ja, und wo sind ihre Eltern geblieben? Kann es sein, dass den Menschen auf einmal das Deo ausgegangen ist? Warum ist sie im Mittelalter gelandet? Das kann doch nur ein Versehen sein. Nein, Anne! Das hat seinen Grund.
Mir hat der lockere Schreibstil außerordentlich gut gefallen. Der Wortwitz von Anna ist einfach nur köstlich. Die hübsche Anna hat so ihre Schwächen. Mit Zahlen kann sie nichts anfangen. Gerade ihre Defizite machen sie so unheimlich sympathisch. Auch der smarte Sebastiano punktet mit seiner humorvollen, geheimnisvollen Art.
Muss ich erwähnen, dass die Beiden sich ineinander verlieben? Muss ich darüber schreiben, dass das sehr sehr schwierig für die Beiden wird? Wohl kaum. Fast jeder von uns kann sich denken, dass Zeitreisen, und ihre damit verbundenen Probleme, nicht alltäglich sind.
Besonders gut hat mir die Schilderung der damaligen Zeit gefallen. Ob Venedig 2009 oder 1499, ich hatte das Gefühl, selber in Venedig zu sein.
Auch die Nebencharaktere sind sehr gut gezeichnet. Anne schließt Freundschaften. Anne lernt bösartige Menschen kennen. Anne hat eine Mission zu erfüllen. Davon weiß sie erst mal nichts. Aber, ihr geht ein Licht nach dem anderen auf. Kein elektrisches, wohl gemerkt!
Diese Geschichte hat nur zwei Dinge mit der Edelsteintrilogie gemeinsam: Eine Zeitreise und die Liebe. Ansonsten handelt es sich um zwei grundverschiedene Geschichten.
Abenteuer, Humor und sehr liebenswerte Protagonisten haben mir schöne Lesestunden beschert. Geschichten, in denen Zeitreisen vorkommen, liebe ich sehr.
Das Mittelalter wird sehr gut beschrieben. Die Geschichte wir aus der Sicht von Anna erzählt. Sie ist keine Sekunde langweilig. Besonders gut gefiel mir, dass man als Leser nie wusste, wem Anna trauen darf. Nichts ist so wie es scheint.
Ich muss immer wieder erwähnen, wie lustig ich Anna in dieser Geschichte fand.
Besonders als es um das Golfen ging. Merke: Handicap ist nicht gleich eine Behinderung. Ein Golfwägelchen ersetzt noch lange keinen Rollator. Warum ich das jetzt anspreche? Lest es selber! Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich empfehle die magische Gondel jedem, der Zeitreisen liebt. Der sein Deo wieder schätzen lernen will. Der feststellen möchte, dass man sich auch in einem Freudenhaus wohl fühlen kann. Der eine Zeit lang auf sein Handy verzichten möchte. (Ich weiß. das will kaum einer!)
Unbedingt lesen! Danke Eva Völler.
>>Meine Mutter war zwar nicht tot, aber auch nicht geboren. Noch lange nicht.<< (34% auf dem Reader)
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