„Allein für die Landschaftsaufnahmen würde sich eine Verfilmung lohnen!“ | 07.03.2023
Frau Corbet, was erwartet die Leser:innen von „Das Schweigen der Klippen“?
Einen spannenden Krimi vor einer malerischen Kulisse – viel Flair, ein bisschen Liebe und einen Fall, der mit der Geschichte der Insel zusammenhängt.
Sowohl der erste Band „Kalt lächelt die See“ als auch ihr neuer Krimi „Das Schweigen der Klippen“ spielen auf der schönen Insel Guernsey. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Krimi-Reihe mit diesem besonderen Schauplatz zu schreiben?
Seitdem ich die Insel zum ersten Mal betreten habe, bin ich verliebt: Kleine Buchten mit türkisfarbenem oder tiefblauem Wasser, die Brandung an der Steilküste im Süden, dann wieder weitläufige Strände im Norden – es ist für jeden etwas dabei! Dazu kommen gemütliche Pubs mit gutem Bier und leckeren Fish’n’Chips, kleine Gassen in St. Peter Port und ein pittoresker Hafen, in dem bunte Boote auf dem Meer leicht auf- und abwippen.
Wie lief die Recherche zu Ihrem Roman und wie gestaltete sich der Schreibprozess? Lieber akkurat durchplanen oder erstmal drauflos schreiben?
Die Mischung macht’s. Ich nenne mich eine „flexible Planerin“, d.h. ich plane meinen Roman vorher, lasse aber Raum für Ideen. Oft entwickelt sich beim Schreibprozess selbst eine Figur dann doch in eine andere Richtung als vorher gedacht oder ich habe eine Idee.
Was darf beim Schreiben auf keinen Fall fehlen – abgesehen von Rechner, Schreibmaschine oder Stift?
Tee und Süßigkeiten. Mein Zahnarzt ist nicht begeistert, aber meine kreative Gehirnhälfte freut sich über den Zucker. Ansonsten habe ich aber auch gern Fotos der Insel um mich herum, blättere in einem Reiseführer, um all die Geräusche, Gerüche und Erinnerungen an Guernsey wieder hervorzuholen.
Haben Sie einen Lieblingssatz im Buch?
„Das Meer eroberte sich in schwarzen Wellen das Ufer zurück.“ Guernsey hat einen Tidenhub von bis zu zwölf Metern, die Gezeiten sind deutlich zu spüren. Klatscht das Wasser am Vormittag noch an die Felsen, liegen am Nachmittag auf einmal Boote auf dem Trockenen. Es ist ein wirklich ungewöhnlicher Anblick zu manchen Zeiten im Hafen von St. Peter Port!
Welche Stelle war am schwierigsten zu schreiben?
Vielleicht nicht am schwierigsten, aber die meiste Zeit brauche ich immer für den Anfang einer Geschichte. Er ist nicht nur der Einstieg für die Leser:innen, sondern auch ich als Autorin lerne zu Beginn der Geschichte meine Charaktere und die Handlung kennen – und da bin ich perfektionistisch, am Anfang muss alles stimmen, zum Weiterlesen und auch zum Weiterschreiben.
Mit welchen drei Adjektiven würden Sie Ihr Ermittlerduo Kate Langlois und Nicolas Arture beschreiben?
Klug, unabhängig und ich würde sagen, auch ein wenig dickköpfig. Kate ist geradliniger und zielstrebiger als Nicolas, der meist über Umwege ans Ziel gelangt, aber ihren Weg gehen sie beide, ohne sich dabei beirren zu lassen.
Das Krimi-Genre ist bei Leser:innen sehr beliebt. Was fasziniert Sie als Autorin daran?
Mich interessiert die Geschichte der Menschen – wie kam es zu dem Mord, was ist in der Zeit vorher geschehen, das dorthin führte? Mich interessiert das Beziehungsgeflecht zwischen den Beteiligten, zwischen Täter und Opfer, aber auch dem weiteren Umfeld. Wie war das Verhältnis, welche Geschichte haben sie miteinander? Und wie hängt alles zusammen?
Außerdem finde ich toll, wie vielseitig das Genre ist – da ist für jeden was dabei. Wenn man es historisch mag oder eher romantisch, wenn man „cosy“ liebt oder Nervenkitzel.
Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Krimi-Reihe im Fernsehen oder auf der Leinwand zu sehen? Welche Schauspieler:innen wären dabei?
Allein für die Landschaftsaufnahmen würde sich eine Verfilmung lohnen!
Aylin Tezel als Kate und Axel Schreiber als Nicolas könnte ich mir gut vorstellen. Und Sky du Mont als Grandpa Hugh Langlois!
Welchem Prominenten würden Sie Ihr Buch gern überreichen und welche Widmung stünde drin?
Julie Andrews! Sie wohnte für einige Zeit auf Alderney, das zum Bailiwick of Guernsey gehört. In einer Widmung würde ich sie fragen, ob „ihr“ Guernsey mit meinem vergleichbar ist.
