Andreas Eschbach - Autor
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Autor

Andreas Eschbach

Andreas Eschbach, geboren 1959 in Ulm, verheiratet, schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller DAS JESUS-VIDEO, gefolgt von Bestsellern wie EINE BILLION DOLLAR und AUSGEBRANNT, mit denen er endgültig in die Top-Riege der deutschen Autoren aufgestiegen ist. Sein Roman NSA – NATIONALES-SICHERHEITS-AMT befasst sich mit der brisanten Frage: Was wäre, wenn es im dritten Reich bereits Computer, das Internet und Soziale Medien gegeben hätte – und deren totale Überwachung? In dem Kriminalroman FREIHEITSGELD zeigt er eine nicht allzu ferne Zukunft, in der Automatisierung, Klimawandel und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens das Leben der Menschen entschieden verändert hat. Andreas Eschbach lebt mit seiner Familie seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.

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Steckbrief

Autorensteckbrief mit Andreas Eschbach

Lieblingssatz aus dem Buch:"Wie du selber schon gesagt hast: Ich verstehe besser als du, wie das funktioniert. Und so habe ich einen Weg gefunden, dir doch noch zu entkommen."Die Stelle im Buch, die am schwierigsten zu schreiben war:Generell die "technischen" Passagen: Da musste ich immer aufpassen...

Lieblingssatz aus dem Buch:
"Wie du selber schon gesagt hast: Ich verstehe besser als du, wie das funktioniert. Und so habe ich einen Weg gefunden, dir doch noch zu entkommen."
Die Stelle im Buch, die am schwierigsten zu schreiben war:
Generell die "technischen" Passagen: Da musste ich immer aufpassen, dass der frühere IT-ler nicht mit mir durchgeht.
Der optimale Soundtrack zum Buch:
Lale Andersen, "Lili Marleen". Oder die Swing-Musik der 20er und 30er-Jahre.
Der perfekte Ort, um das Buch zu lesen:
In einem von Googles Rechenzentren.
Welchem Prominenten würden Sie Ihr Buch gern überreichen und welche Widmung stünde drin?
Dem ehemaligen Justizminister Heiko Maas mit der Widmung: "Überlegen Sie sich mal, auf welcher Seite Sie eigentlich stehen."
Was darf beim Schreiben auf keinen Fall fehlen – abgesehen von Rechner, Schreibmaschine oder Stift?
Ruhe.
Was ist schöner: den letzten Satz zu Ende gebracht zu haben oder das fertige Buch in Händen zu halten?
Das fertige Buch in Händen zu halten. Den letzten Satz zu schreiben ist ein eher wehmütiger Moment, weil es bedeutet, Abschied zu nehmen von den Figuren und der Welt des Buches.
Wer oder was hilft, wenn es mal schwierig ist, weiterzuschreiben?
Einen Spaziergang am Meer zu machen und nachzudenken.
Was war zuerst da: die Story oder eine Figur aus dem Buch?
Die Geschichte.
Wie wichtig sind Freunde, Familie, Berater beim Schreiben?
Ohne eine duldsame Familie wäre ein Schriftsteller verloren.
Lieber akkurat durchplanen oder erstmal drauflosschreiben?
Da ist jeder Autor anders. Bei mir lautet die Devise: Erst mal drauflosplanen.
Welche Farbe hätte das Cover auf keinen Fall haben dürfen und warum?
Braun. Das wäre die ganz falsche Farbe gewesen.
Wer das Buch liest, fühlt sich nach der letzten Seite…?
… vermutlich, als hätte er gerade in einen Abgrund geblickt, von dem er nicht geahnt hat, dass er überhaupt existiert.

Interview

»Ich schreibe eine Art Science-Fiction für Leute, die keine Science-Fiction lesen möchten« | 22.08.2022

Text: Margarete von SchwarzkopfIn dem vorletzten Roman verleiht er den Menschen die Fähigkeit zu fliegen. In „Eines Menschen Flügel“ verändert eine Gruppe von Wissenschaftlern, die es auf einen fernen Planeten verschlagen hat, das genetische Erbgut ihrer Nachfahren, so dass sie mit Hilfe von Flügeln...

Text: Margarete von Schwarzkopf

In dem vorletzten Roman verleiht er den Menschen die Fähigkeit zu fliegen. In „Eines Menschen Flügel“ verändert eine Gruppe von Wissenschaftlern, die es auf einen fernen Planeten verschlagen hat, das genetische Erbgut ihrer Nachfahren, so dass sie mit Hilfe von Flügeln auf dem fernen Stern mit seinem zum Teil verseuchten Boden überleben können. In seinem jüngsten Roman, der 2064 spielt, ist Eschbach nun wieder auf unsere Erde zurückgekehrt.

„Bei mir schlägt eine Art Pendel hin und her. Bin ich in einem Roman in der Zukunft auf einem Planeten irgendwo im Universum, lande ich im nächsten wieder auf dem Boden unserer vertrauten Welt. Ich möchte mich nicht wiederholen, sondern das erzählen, was mich beschäftigt, mir als Thema reizvoll erscheint. In ‚Freiheitsgeld‘ geht es unter anderem darum, wie sehr unsere Gesellschaft von Robotern abhängig ist, wie stark alles digitalisiert wird und welche Konsequenzen das für das alltägliche Leben hat. Dabei spielt das Freiheitsgeld, das ein Leben ohne Job ermöglicht, natürlich auch eine Rolle.“

Der Roman beginnt auf der Spitze des Ulmer Münsters, mit knapp 162 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Ein junges Paar nimmt eine sogenannte Challenge an, den Turm zu erklimmen und kleinere Sprünge vom Turm in die Tiefe auf Video aufzuzeichnen und dieses Wagnis ins Netz zu stellen. Eschbach stammt aus Ulm, hatte aber zunächst die Türme des Kölner Doms im Visier als „Sprungbrett“ für das gefährliche Unterfangen der beiden Jugendlichen. „Aber dann war es leichter, den Ulmer Münsterturm zu nehmen, zumal der Kölner Dom zwei Türme hat, die ‚nur‘ 158 Meter hoch sind. Dadurch wird diese erste Szene noch spektakulärer“, erklärt Eschbach. Das Mädchen verunglückt dabei tödlich. Es ist die Urenkelin eines einst sehr prominenten Politikers, der das sogenannte „Freiheitsgeld“ einführte, einen festen Geldbetrag jeden Monat ohne Bedingung. Befürworter bejubeln dieses „bedingungslose Grundeinkommen“ als Voraussetzung für ein „selbstbestimmtes Leben“, Kritiker befürchten mehr Armut und den Verlust von Arbeitsstellen. Der Politiker Robert Havelock, nunmehr 95 Jahre alt, hatte das dreißig Jahre zuvor, 2034, durchgesetzt und dadurch immer wieder Jubel und auch Hass geerntet.

Eschbach hat seinen Havelock Vorbildern nachempfunden: „Dieser Mann ist eine Mischung aus Helmut Schmidt und Robert Habeck. Ein Mann mit Durchsetzungsvermögen und politischem Mut. Er soll zur Dreißig-Jahr-Feier des Freiheitsgeldes am 1. Juli 2064 eine Rede halten, aber dazu kommt es nicht mehr.“ Denn Havelock stirbt jäh, und die Frage ist, ob er Selbstmord begangen hat oder Opfer eines Verbrechens wurde. Parallel zu Havelocks Leiche wird ein Journalist tot aufgefunden, bei dem man sich fragt, ob er eines natürlichen Todes gestorben sein könnte oder in Folge eines Verbrechens. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

„Ausgangspunkt oder besser Kern meines neuen Romans ist eine Kriminalgeschichte. Mich fasziniert immer die Suche nach Wahrheit, und in diesem Fall auch die Frage, welche Rolle dieses ominöse Freiheitsgeld spielt, was wirklich dahintersteckt, welche dunklen Geheimnisse sich damit verbinden. Ein Krimi-Plot erfordert eine sehr genaue Erzählstruktur, die ich nicht bei all meinen Romanen befolge. Oft schreibe ich los und überlege mir während des Schreibens, wie sich die Handlung entwickeln könnte. In diesem Fall aber wusste ich genau, was, wie und wann geschieht. Das heißt aber nicht, dass sich nicht Figuren und Szenen verändern. Nur das Ende muss klar sein und die Handlungsstränge einer gewissen Logik folgen“, erklärt der Autor, der seit 2003 in der Bretagne lebt, und, wie er mit leichtem Bedauern anmerkt, seit dem Ausbruch von Covid nicht mehr in Deutschland war, geschweige denn irgendwo hingereist ist. „Ich reise derzeit nur in meinen Büchern“, bemerkt er mit leichter Ironie.

So hat er auch den Schauplatz seines neuen Romans vor allem per Google erforscht. Das Buch beginnt zwar in Ulm und um Ulm herum, spielt dann aber in „Ruhrstadt“, einem Zusammenschluss der Städte im Ruhrgebiet. „Keine absurde Idee“, erklärt Eschbach. „Die Städte liegen dort so nahe beieinander, dass schon öfter der Vorschlag zu hören war, daraus eine einzige Großstadt zu machen. In meinem Buch teilt sich das Land in Städte und riesige Naturschutzzonen auf, die der Säuberung der Luft und der Erhaltung von Flora und Fauna dienen sollen. Die Bewohner jener Orte, die von den Naturschutzgebieten ‚geschluckt‘ wurden, siedeln nun zumeist in den Städten. Berlin stand als städtischer Schauplatz des Romans vorübergehend in der Diskussion, Köln auch. Aber die Idee der Ruhrstadt, die gar nicht weit hergeholt erscheint, hat dann gegenüber allen Großstadtkonkurrenten gewonnen.“

Ohnehin erscheint das, was Eschbach in „Freiheitsgeld“ schildert, nicht so weit von der Realität entfernt, dass der Roman eine ferne Utopie oder Science-Fiction wäre. Eschbach nennt es „Sozial-Fiktion“, da der Roman einen Blick auf eine Zeit wirft, die etliche seiner Leser sogar noch miterleben könnten und heute schon aktuelle soziale Fragen fiktiv ausschmückt. „Ich schreibe eine Art Science-Fiction für Leute, die keine Science-Fiction lesen möchten. Deshalb ist es gerade in einer Geschichte, die sich mit Themen wie Freiheitsgeld oder der immer stärker präsenten Digitalisierung befasst, sehr wichtig, dass sie noch einen glaubhaften Bezug zu unserer Zeit und unseren Problemen hat. Nichts zu Abgefahrenes, keine Umwelt, die total fantastisch wirkt, oder eine Technik, die Normalverbraucher nicht nachvollziehen können.“ So hat sich diese nahe Zukunft nicht gänzlich von unserer Epoche entfernt. Noch gibt es Fernsehen, gedruckte Zeitungen, Bücher, die allerdings je nach Wunsch in Automaten entstehen, was ein bisschen an „Books on Demand“ erinnert, Kinofilme und Radio. Bargeld allerdings ist verboten, so dass sich im Buch ein Mann, der den Kölner Dom aus Ein-Cent-Münzen nachkonstruiert, viel Ärger einheimst. Denn sein Meisterwerk aus Münzen gilt als illegaler Besitz von Bargeld. Solche leicht ironischen Momente im Plot wirken erfrischend, was Eschbach gerne sieht: „Dies ist ein für meine Verhältnisse eher optimistischer und nicht dystopischer Roman. Ich wollte nicht ein allzu dunkles Buch in einer Zeit schreiben, die für viele Menschen schwer erscheint.“

Covid und der Ukraine-Krieg kommen nicht vor. Das würde den Roman erschweren und in eine andere Richtung zwingen. Eschbach liegt vor allem daran, dass die Sorgen, Ängste und Wünsche der Protagonisten glaubhaft bleiben. Sie leben in unterschiedlichen Sozialstrukturen, sind ihren alltäglichen Glücksgefühlen oder ihrer Furcht ausgeliefert und verlieren sich im Netz von uralten menschlichen Eigenschaften wie Neid, Gier nach Wohlstand, Streben nach Erfolg oder auch Sehnsucht nach Zuneigung und Geborgenheit.

Dies alles zeigt der Autor am Beispiel von mehreren Hauptfiguren, die man grob in drei Paare aufteilen kann. Da sind Valentin und Lina, die glauben, den Aufstieg geschafft zu haben, doch in den Sog einer bösen Intrige geraten. Da sind Kilian und seine Frau, die einen sozialen Abstieg hinter sich haben, dessen Grund in eben jener Dunkelzone liegt, in die Valentin gerät. Und da ist Ahmad, der seine Zukunft im Dienste der Polizei sucht, seinem Vorgesetzten, einem notorischen Frauenhelden, beweisen möchte, dass er ihm das Wasser reichen kann und somit seiner Freundin Franka würdig ist, um die sein Chef wirbt. Dazu kommen eine Fülle weiterer Charaktere wie Ahmads Bruder, die Betreiberin eines Fitnessstudios mit sinistrem „Nebenerwerb“, Ahmads lebenslustiger Großvater und natürlich die beiden politisch miteinander verbundenen Toten. Ein buntes Kaleidoskop von Figuren mit eigener Biografie. „Ich mag alle meine Charaktere“, sagt Eschbach. „Auch die Gangster. Ich versuche deshalb, allen gerecht zu werden. Der Leser darf sich seine Favoriten auswählen, der Autor nicht.“ Manchmal wandeln sich die Charaktere im Laufe des Schreibens und werden dann erst überzeugend, so der Autor, wenn sie mitbestimmen, wie ihr Schicksal ablaufen soll. „Schreiben ist ein ständiger Prozess des Wandelns, Verwandelns, sich dem Wandel fügen.“ Die berühmte Frage, ob sein Roman eher „plot driven“ oder „character driven“ sei, beantwortet der Autor knapp: „Eher von der Handlung getrieben. Aber die Personen sind untrennbar damit verknüpft.“

Rund 520 Seiten umfasst „Freiheitsgeld“. Fast zwei Jahre hat Eschbach daran gearbeitet. Wie viel er für diesen Roman recherchiert hat, kann er nicht genau sagen. In einem Interview hat er einmal, auf das Thema Recherche angesprochen, gesagt: „Gute Recherche ist ein Qualitätskriterium für einen Journalisten, aber nicht für einen Schriftsteller. Bei einem Roman die Recherche zu loben, ist ungefähr so, als lobe man die Rechtschreibung. Beim Schreiben eines Romans ist Recherche einfach eine mehr oder weniger lästige Notwendigkeit.“

Dennoch setzt er sich gründlich mit den Fragen auseinander, die in seinem Buch wichtig sind. Schon seit er 1995 seinen ersten Roman „Die Haarteppichknüpfer“ veröffentlicht und 1998 mit „Das Jesus Video“ seinen internationalen Durchbruch erlebt hat, kennt er sich in der schnellen und präzisen Recherche aus. Natürlich helfen das Internet, und, vor Corona, auch Bibliotheksbesuche, und die unverwüstliche „Encyclopaedia Britannica“ dient als eine der noch immer besten Quellen für gründliche Information. Was man nicht darüber erfährt, muss man mit Fachleuten klären. Die Erfahrung lehrt, dass die meisten Menschen auskunftsbereit sind, wenn man sie zu ihrem Fachgebiet befragt, meint Eschbach. Sehr wichtig ist ihm, dass Details wie Feiertage oder Wochentage stimmen, dass 2064 zum Beispiel Ostern an einem 6. April begangen wird und sich bei Daten keine Fehler einschleichen. Havelock sollte am 1. Juli seine große Rede zum Jubiläum der Einführung des Freiheitsgeldes halten, was an einem Dienstag gewesen wäre. 2064 ist ein Schaltjahr, was als Detail beachtenswert erscheint. Es sind gerade diese „Kleinigkeiten“, die, so Eschbach, einer Geschichte Authentizität verleihen.

Er habe seit seinen ersten Büchern sehr viel über das Schreiben dazu gelernt, würde heute im Rückblick manches ganz anders darstellen oder formulieren als damals. Was sich aber nicht in den fast dreißig Jahren verändert hat, ist das, was hinter dem Schreiben steht und ihn immer wieder beflügelt: die Lust am Fabulieren, der ewige Drang, den die Menschheit schon seit Jahrtausenden kennt, Geschichten zu erzählen, andere Menschen zu unterhalten, vielleicht auch zu beeindrucken und zu betören. „Erzählen ist etwas Elementares, und Schreiben stammt aus derselben Quelle.“ Und so wird Andreas Eschbach hoffentlich noch viele weitere Geschichten erzählen. Ideen hat er für unzählige Bücher. Fehlt nur die Zeit, sie alle zu Papier zu bringen. Und die nächste wird vielleicht wieder in fernen Galaxien spielen, wobei das Gute, nämlich die Erde, auch bei Andreas Eschbach so nahe liegt und sicher noch viele spannende Themen für ihn und seine große Leserschaft bereithält.

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Interview mit Andreas Eschbach

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Interview

"Beim Schreiben hatte ich manchmal das Gefühl, es gibt diese Welt irgendwo, und ich schreibe nur Erinnerungen nieder, die mir zugeflossen sind von Leuten, die dort waren." | 29.09.2020

Nach einem Roman wie NSA ist es sicher nicht leicht, ein neues Projekt anzugehen, ein neues Thema auszuwählen. Wie gehen Sie dabei vor? Und wie ist es dazu gekommen, dass EINES MENSCHEN FLÜGEL diese Wahl gewonnen hat?Mich jeweils zu entscheiden, welches der nächste Roman werden soll, das ist die sch...

Nach einem Roman wie NSA ist es sicher nicht leicht, ein neues Projekt anzugehen, ein neues Thema auszuwählen. Wie gehen Sie dabei vor? Und wie ist es dazu gekommen, dass EINES MENSCHEN FLÜGEL diese Wahl gewonnen hat?
Mich jeweils zu entscheiden, welches der nächste Roman werden soll, das ist die schwierigste Phase überhaupt. Wenn diese Frage ansteht, gehe ich meiner Frau wochenlang mit immer neuen und »neuen alten« Ideen auf die Nerven, mit »oder soll ich doch?« und »ach nein, das ist doch nicht das Richtige« und so weiter; wir diskutieren bei jedem Essen endlos darüber. Und es scheint mit den Jahren immer schwieriger zu werden. Es ist ja auch eine wichtige Entscheidung, denn mit der Geschichte und ihren Figuren verbringe ich dann das nächste Jahr; das will gut überlegt sein! Und mein Ideenbuch ist immer noch dick, die Auswahl ist lähmend groß…
Irgendwann ist bisher immer der Punkt gekommen, an dem der Groschen gefallen ist und ich dachte, »das wird es«. In diesem Fall ging es mir so, dass ich wusste, »NSA« kann ich in seinem Genre – welches auch immer das sein mag – nicht toppen. Damit sind schon mal eine ganze Menge Ideen auf der Wartebank gelandet, und mir war klar, dass das nächste Buch etwas ganz anderes sein musste. Also habe ich mich gefragt, ob jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre, ein Projekt zu verwirklichen, das ich inzwischen auch schon zwanzig Jahre mit mir herumgetragen habe: EINES MENSCHEN FLÜGEL.
Eine lange Vorgeschichte also …
Die Vorgeschichte ist folgende: Ich war 1998 auf das allererste UTOPIA Festival eingeladen, das damals noch in Poitiers stattfand. Dort bin ich meinem französischen Verleger Pierre Michaut zum ersten Mal begegnet, der die HAARTEPPICHKNÜPFER auf Französisch herausgebracht hat, meine erste Übersetzung überhaupt und nach 18 Jahren der erste deutschsprachige SF-Roman, der in Frankreich erschien – ein ziemlich bedeutsames Event in meiner Laufbahn also. Doch bei dieser Gelegenheit ist auch der Kritiker und Herausgeber Denis Guiot auf mich zugekommen und fragte mich, ob ich nicht eine Story für eine Anthologie für Kinder und Jugendliche beisteuern wolle, die er herauszugeben beabsichtigte. Natürlich habe ich ja gesagt und daraufhin "Der Schwung der Pfeilfalken" geschrieben, eine Geschichte, die nahezu mit dem ersten Kapitel von EINES MENSCHEN FLÜGEL identisch ist – nur der letzte Absatz, der ihr eine ganz andere Richtung gibt, fehlte noch.
Die Story wurde von Claire Duval ins Französische übersetzt, die erwähnte Anthologie kam jedoch nicht zustande. Stattdessen erschien die Geschichte im Jahr 2000 in der Anthologie UTOPIAE, die sozusagen der Begleitband zum ersten UTOPIA-Festival in Nantes war.Im deutschen Original ist die Geschichte nie erschienen. Absichtlich nicht, denn ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass darin mehr steckt – ein Roman nämlich. Und über die Jahre habe ich immer wieder daran getüftelt, Notizen gemacht, Ideen ausgearbeitet, auch schon Texte geschrieben, die nun alle in diesen Roman eingeflossen sind. Dass er so voluminös werden würde, hatte ich allerdings nicht erwartet.
EINES MENSCHEN FLÜGEL ist nicht mit NSA zu vergleichen. Gibt es trotzdem eine Gemeinsamkeit, die sich durch alle Ihre Romane zieht?
Das wüsste ich auch gern. Die beste Definition, denke ich, hat einmal der deutsche Konsul in Montpellier gefunden, als er mich anlässlich des dortigen Literaturfestivals vorstellte mit den Worten, mein Thema sei »l’avenir de l’humanité«. Das kann man zwar mit »die Zukunft der Menschheit« übersetzen, aber im Französischen hat das Wort »l’humanité« die interessante Doppelbedeutung, dass es sowohl »die Menschheit« bedeutet als auch »das Menschsein an sich«, und tatsächlich interessiert mich in meinen Romanen immer beides. Was heißt es, ein Mensch zu sein? Was wird es in Zukunft heißen? Wir sind als Spezies untrennbar mit unserer Technik verbunden, also hat jede Entwicklung dieser Technik auch Rückwirkungen auf uns, auf unser Selbstverständnis, auf die Art und Weise, wie wir leben und lieben und was wir als Sinn unseres Daseins begreifen.
Angenommen, es wäre möglich, uns Menschen auf gentechnischem Wege Flügel zu verschaffen – wie würde sich das auf unser Menschsein auswirken? Das ist eine der Fragen, von denen EINES MENSCHEN FLÜGEL handelt.
Sie lassen in EINES MENSCHEN FLÜGEL eine ganze Welt entstehen. Es ist – trotz vieler Gefahren, die sie in sich birgt (allen voran der Margor, dieses geheimnisvolle Phänomen, das den größten Teil des Bodens beherrscht und jeden tötet, der den Fuß darauf setzt) – eine ungeheuer farbenprächtige Welt: Da gibt es Beißbeeren, Wolkenkraut und Ratzensträucher, den Strickfresser-Fisch, das Flirrgras oder das Frostmoos, das Eisenland, den Immerwind-Pass oder die Goldküste. Auch die Kultur der geflügelten Menschen ist detailreich beschrieben. Gibt es eine Inspiration für all diese Dinge, außerhalb Ihrer eigenen Phantasie?
Bestimmt gibt es solche Inspirationen, aber keine, derer ich mir bewusst wäre. Wenn eine Geschichte über so lange Zeit heranreift, dann hat sie eher etwas von einem besonders intensiven Traum, und so würde ich eigentlich den Entstehungsprozess von EINES MENSCHEN FLÜGEL am ehesten beschreiben: Am Anfang stand dieser Traum von einem jungen Mann, der unbedingt die Sterne sehen will, und sei es nur ein einziges Mal – und diesem Traum bin ich dann behutsam gefolgt, gespannt darauf, wohin er mich führen würde. Von all meinen Romanen ist das derjenige, der sich am stärksten sozusagen »von selbst geschrieben«, aus sich selbst heraus entwickelt hat. Beim Schreiben hatte ich manchmal das Gefühl, es gibt diese Welt irgendwo, und ich schreibe nur Erinnerungen nieder, die mir zugeflossen sind von Leuten, die dort waren.
Der Roman ist eine große Abenteuergeschichte, die von Anfang an fesselt. Haben Sie einen Lieblingsort im Roman, an den Sie gern selbst reisen würden?
O ja, viele. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich die lange Fahrt den Thoriangor hinab machen und vom Schlammdelta dann weiter zu den Perleninseln. Dort war ich, wenn ich an das Schreiben des Romans zurückdenke, zu wenig.
Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Gerade der Anfang erinnert an Ihre Jugendbücher (wie z.B. das Marsprojekt). Holt dieser Roman auch die älter gewordenen Leser dieser Romane ab?
Die Grenze zwischen meinen Jugendbüchern und meinen Romanen für Erwachsene ist ohnehin sehr brüchig und wird häufig überschritten, und zwar von beiden Seiten aus. Insofern kann ich hier ganz selbstverständlich sagen: Ja, klar. Obwohl EINES MENSCHEN FLÜGEL sicher kein Jugendbuch ist. Aber es handelt unter anderem auch vom Erwachsenwerden, und das auf mehreren Ebenen.
Ihr Roman hat viele starke Figuren. Da sind zum Beispiel Owen, der um jeden Preis die Sterne sehen will, sein Sohn Oris, der sich bei seiner Suche nach der Heimstatt nicht aufhalten lässt, und Nechful, der nicht von seinen Erfindungen lassen kann. Was verbindet sie, was treibt sie an?
Die Neugier, würde ich sagen, diese zutiefst menschliche Eigenschaft. Man sagt Owen, es gibt die Sterne, der Ursprung aller Menschen, doch er wird sie nie erblicken. Und er sagt darauf: Das wollen wir doch mal sehen! Oris kommt auf die Spur einer wirklichen Legende – so, als würden wir heute die Arche Noah ausgraben: Wie könnte man aufhören, so einer Spur zu folgen? Und Nechful ist erfüllt von einem Forschergeist, der ihn antreibt, die Grenzen des Machbaren auszuloten.
Den geflügelten Menschen ist jede Form von Technik untersagt, schwere körperliche Arbeit ist fester Bestandteil ihres Lebens. Haben Sie bei Ihren Recherchen etwas über Handwerk und Landwirtschaft gelernt?
Ehrlich gesagt, habe ich für diesen Roman sehr wenig recherchieren müssen: Das ist der Vorteil, wenn man sich in einer Welt aufhält, die man selber erfunden hat. Aber ich bin als Kind auf dem Land aufgewachsen, und damals waren sowohl das Handwerk wie auch die Landwirtschaft noch Themen, die einen ständig begleitet haben, in der Schule genauso wie im Alltag. Auf diese Erfahrungen und Erinnerungen habe ich zurückgegriffen.
Welche Bedeutung hat die Kunst, bzw. das Theater im Roman?
Es ging darum, zu unterstreichen, dass es nicht menschenwürdig ist, einfach nur zu überleben: Als Menschen haben wir auch das Bedürfnis nach ästhetischem Ausdruck, nach Schönheit, nach Kultur. Das kommt in diesen Episoden zum Ausdruck. Zugleich leben die geflügelten Menschen aber auch in einer, man könnte sagen, restriktiven Tradition hinsichtlich des Einsatzes von Technik, und nur im Schlammdelta, wo das alltägliche Leben leichter fällt als anderswo, kann man sich eine so aufwendige Kunstform wie das Große Theater leisten – dessen Stücke wiederum eben diese Tradition verherrlichen.
Es gibt eine Szene, in der eine der Figuren, Nechful, ein Erfinder, aus luftiger Höhe auf seine Heimat hinabblickt und in ihrer Schönheit versinkt und erkennt: Alles ist gut so. Ist EINES MENSCHEN FLÜGEL vielleicht auch so etwas wie eine „Ikarus-Geschichte“? Ein Appell daran, auch einmal einfach zufrieden zu sein mit dem, was man hat, zu sehen, dass es gut so ist, wie es ist? Und nicht immer höher hinaus zu wollen?
Auch, ja. Wobei das nur eine von vielen Möglichkeiten ist, die Geschichte zu verstehen, denke ich. Ich bin selber noch dabei, zu ergründen, was alles drinsteckt in diesem riesigen Epos.

Interview

Andreas Eschbach erzählt im Interview über seinen neuen Roman "NSA – Nationales Sicherheits-Amt" | 24.09.2018

Wie würden Sie Ihre beiden Hauptfiguren, Helene Bodenkamp und Eugen Lettke, beschreiben?Helene Bodenkamp ist eine im Grunde unpolitische junge Frau, die nur eines will: jemanden, den sie lieben kann. Und als sie den hat, verteidigt sie ihn mit Zähnen und Klauen und legt sich dafür auch mit dem Regim...

Wie würden Sie Ihre beiden Hauptfiguren, Helene Bodenkamp und Eugen Lettke, beschreiben?
Helene Bodenkamp ist eine im Grunde unpolitische junge Frau, die nur eines will: jemanden, den sie lieben kann. Und als sie den hat, verteidigt sie ihn mit Zähnen und Klauen und legt sich dafür auch mit dem Regime an, mit den Mitteln, die ihr als Programmstrickerin in einer Schlüsselposition zur Verfügung stehen. Eugen Lettke dagegen ist jemand, der früh gelernt hat, dass Wissen Macht bedeutet, und auch, wie man dieses Wissen erwirbt und für seine eigenen Interessen einsetzt, was in seinem Fall bedeutet, dass er damit Frauen nachstellt und zu vermeiden sucht, an die Front geschickt zu werden.
In Ihrem Roman treffen Ihre fiktiven Figuren immer wieder mit realen historischen Personen zusammen. Wo erlauben Sie sich als Schriftsteller dichterische Freiheit bei Ihren realen Personen?
Die Ereignisse, bei denen ich reale historische Gestalten auftreten lasse, sind natürlich erfunden – insbesondere in diesem Roman, in dem die Historie sowieso ziemlich anders läuft –, aber ich versuche stets, sie so auftreten zu lassen, wie sie wahrscheinlich aufgetreten wären, hätte sich das alles tatsächlich so ereignet.
Wo beugen Sie die Geschichte zugunsten Ihres Romans?
Immer da, wo es die Logik des Romans verlangt. Die einzige willkürliche Veränderung war, den Ersten Weltkrieg schon 1917 enden zu lassen, um von Anfang an ganz klar zu signalisieren: Wir befinden uns in einer anderen Wirklichkeit.
Wie schwierig war es, sich in die Personen hineinzuversetzen?
Es war überhaupt nicht schwierig. Was ich irgendwo ziemlich beunruhigend fand.
Die Eingangsszene legt sofort dar, um wie viel Grade perfider das grausame Regime des dritten Reiches hätte agieren können, wenn digitale Datenüberwachung schon im heutigen Maße möglich gewesen wäre. Dies zeigen Sie an der Aufgreifung von Anne Frank und ihrer Familie in Amsterdam, dem über Jahrzehnte wohl weltbekanntesten Sinnbild für die Gräueltaten der Nazis. Wie kamen Sie auf dieses Szenario?
Als ich noch meine IT-Firma hatte, wollte ich einmal ein Seminar entwickeln, in dem Teilnehmer nicht nur den Umgang mit relationalen Datenbanken lernen sollten, sondern auch, welche Möglichkeiten und Gefahren in der Verknüpfung von für sich genommen harmlosen Datenbeständen liegen. Das hat damals bloß niemanden interessiert, und so fand dieses Seminar niemals statt. Die Idee für die Einstiegsszene ist gewissermaßen ein Überbleibsel aus dem Konzept dieses Seminars. Man muss aber ganz klar sagen, dass die Nazis auch ohne moderne Computertechnik entsetzlich effizient waren. Mein Roman ist eigentlich kein Roman über das Dritte Reich und wie es noch schlimmer hätte kommen können, sondern ein Roman über unsere heutige Welt und wie sie noch schlimmer kommen könnte.
Wie hat es sich angefühlt, die Geschichte dieser Ikone neu zu erzählen? War das ein Tabubruch?
Es wäre eine Übertreibung, zu sagen, in meinem Roman würde die Geschichte Anne Franks neu erzählt. Es ist eine minimale Änderung dessen, was tatsächlich passiert ist, die an dem Sinnbild, das ihr Schicksal verkörpert, nichts ändert.
Sie greifen in Ihren Roman oft brandaktuelle Themen auf, ob Ressourcenknappheit, Nanotechnologie oder Wahlbetrug, nun jüngst Datenüberwachung. Ein im Moment aktuelles Thema aufzugreifen, bedeutet für einen Schriftsteller in der Umsetzung eine jahrelange Vorarbeit. Wie gelingt es Ihnen immer wieder, diese Themen so passgenau aufzuspüren? Sind Sie eine Art Trendscout der Literatur?
Ich habe gar nicht das Gefühl, dass ich da jeweils brandaktuelle Themen aufgreife; meinem Empfinden nach sind all meine Themen schon lange da. Sie kommen nur in den Medien nicht immer prominent vor, was mitunter daran liegt, dass es eben sehr langsame Entwicklungen sind. Wir sind da sozusagen alle Frösche, die langsam gekocht werden; ich gucke nur ab und zu aufs Thermometer.
Wie viel von der im Roman beschriebenen Technologie ist erfunden? Gibt es das Josephine-Seelig-Strickmuster?
Nun, auch wenn es das Josephine-Seelig-Strickmuster in unserer Welt nicht gibt, gibt es natürlich Verfahren, die nach ihren Erfindern benannt sind, nur nennt man sie nicht »Strickmuster«, sondern »Algorithmen«. Die Technologie dagegen entspricht der, die wir heute kennen, nur müssen wir uns die Maschinen rustikaler vorstellen, massiver, lauter, nicht aus Plastik, sondern aus Stahl, Kupfer, Messing.
Hätten Sie den Roman auch schreiben können, wenn Sie nicht IT-Spezialist wären?
Wahrscheinlich wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen. Auf jeden Fall war es aber hilfreich, dass ich früher ganz ähnlich wie Helene selber viel mit großen relationalen Datenbanken zu tun gehabt und selber Auswertungen aus äußerst umfangreichen Datenbeständen gemacht habe. So kannte ich auch die Probleme, die dabei auftreten können.
Nun ist es eine ganze Weile her, dass Sie als IT-Spezialist gearbeitet haben, wie haben Sie sich auf den neuesten Stand der Technik gebracht?
Das musste ich gar nicht, die Technik in meinem Roman ist ja eher bodenständig. Es ist mir im Gegenteil eher zu Gute gekommen, dass ich die Anfänge der Computerei noch miterlebt habe, selber mal mit Lochkarten programmiert habe und dergleichen.
Was haben Sie bei der Arbeit an NSA gelernt, was Sie vorher noch nicht wussten?
Sehr viel über militärische Details und Hintergründe des Zweiten Weltkriegs. Und viel über den Alltag im Dritten Reich.
Die Sichtbarkeit im Netz verdeutlicht durch die Verlegung auf beinahe 100 Jahre früher, was alles dem gläsernen Menschen widerfahren kann. Erhoffen Sie sich nach der Lektüre eine Erkenntnis für Leserinnen und Leser für die davon ausgehende Gefahr?
Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand diesen Roman liest und nachher seinen Umgang mit Daten nicht mit anderen Augen sieht.
Wie gehen Sie mit Ihren persönlichen digitalen Daten um, sind Sie bei Facebook, Twitter und Instagram unterwegs? Haben Sie nach dem Schreiben des Romans Ihr Verhalten diesbezüglich geändert?
Bei Facebook und Instagram bin ich nicht, nur bei Twitter, aber auch da nicht ernsthaft. Twitter ist ja eher eine Hysterieverstärkungsmaschine als ein seriöses Medium.
Gibt es ein zentrales Thema, das sich durch Ihre Arbeit zieht?
Das könnten andere wahrscheinlich besser beantworten. Ich meine, dass in all meinen Romanen immer die Frage mitschwingt, was aus uns Menschen in der Zukunft wohl werden mag.
Was ist für Sie als Schriftsteller ein absolutes Tabu?
Meine Geschichte zu verraten, indem ich sie z.B. mit Rücksicht auf das, was »der Leser« angeblich will oder nicht will, anders schreibe, als sie geschrieben werden muss.
Wie gehen Sie beim Schreiben vor, wenn eine Idee zu einem Roman heranreift: Setzen Sie sich hin und schreiben direkt los oder erstellen Sie zunächst ein Exposé und ein Personenregister?
Es geht immer damit los, dass ich mit einem Notizblock und einem Stift dasitze und ganz viel skribble und notiere, quer durcheinander, mit vielen Pfeilen und Linien und Listen. In dieser Phase treten die Umrisse der Geschichte langsam aus dem Dunkel, und das ist eigentlich die spannendste Phase von allen.
Wie haben wir uns Ihre Arbeitsweise vorzustellen? Schreiben Sie zu festgelegten Zeiten?
Sagen wir so: Mich muss man nicht dazu bringen, dass ich mich ans Schreiben setze, sondern eher dazu, auch mal eine Pause zu machen. Festgelegte Zeiten gibt es also für die Pausen – Mittagessen, Abendessen, Schlafen und so weiter.
Wie belohnen Sie sich, wenn Sie ein Buch beendet haben?
Gar nicht. Ein Buch zu beenden ist ein eher wehmütiger Moment, denn es bedeutet, die Welt und die Figuren des Romans verlassen zu müssen.
Wer ist Ihr erster Leser, Ihre erste Leserin?
Meine Frau.
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