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Lorraine Brown

Lorraine Brown absolvierte zunächst eine Schauspielausbildung, bevor sie Psychologie studierte und in diesem Fach ihren Doktor machte. 2017 nahm sie an einem Schreibwettbewerb teil, aus dem ihr erster Roman „Und dann war es Liebe“ hervorging. Lorraine Brown lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in London.

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Interview

Mit Lorraine Brown Paris entdecken | 20.04.2021

Hanna und Léo starten am Gare du Nord (1) – ein guter Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour durch die Stadt der Liebe. Mit dem Motorrad geht es zum Café Angelina (2) auf der Rue de Rivoli. Hier trank schon Coco Chanel ihre Chocolat chaud. Weiter, vorbei am Jardin des Tuileries, der an den Louvre gr...

Hanna und Léo starten am Gare du Nord (1) – ein guter Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour durch die Stadt der Liebe. Mit dem Motorrad geht es zum Café Angelina (2) auf der Rue de Rivoli. Hier trank schon Coco Chanel ihre Chocolat chaud. Weiter, vorbei am Jardin des Tuileries, der an den Louvre grenzt, auf den Place de la Concorde (3) – dem chaotischen Kreisverkehr, auf dem einst Marie-Antoinette ihren Kopf verlor. Zur Rechten liegt das Hôtel de Crillon, ein Luxushotel, in dem immer noch der Bal des Débutantes stattfindet, ein jährliches High Society-Ereignis. Auf der Champs-Élysées (4) blickt man links auf den Grand Palais, ein hübsches Ausstellungsgebäude mit Glaskuppeln. Im Winter kann man hier auf der größten Eisfläche der Welt Schlittschuhlaufen. In einiger Entfernung ragt majestätisch der Arc de Triomphe auf. Nach dem Überqueren der Seine hat man von so mancher Straßenecke einen fantastischen Blick auf den Eifelturm (5) – der sich am besten mit einem Glas Wein genießen lässt.

Um die „authentische“ Seite der Stadt zu entdecken machen Lèo und Hanna einen Abstecher ins zehnte Arrondissement, nördlich des Gare du Nord. Entlang des Canal Saint-Martin (6), der Anfang 1800 von Napoleon erbaut wurde, um Paris mit frischem Trinkwasser zu versorgen, liegen viele Cafés, Galerien und Restaurants. Der Kanal, dessen glattes, dunkelgrünes Wasser beinahe wie Glas wirkt, mündet in die Seine. Ab dem Place de la République verläuft er etwa zwei Kilometer unterirdisch, durch dunkle, gespenstische Tunnel, die man mit dem Boot besichtigen kann. Das Viertel im Zentrum der Stadt war lange Zeit ein einfaches Arbeiterquartier, dessen Straßenkinder Édith Piaf einst in dem Lied Les Mômes de la Cloche besang. Heute findet man auf dem Quai de Valmy (7) direkt am Wasser viele Bars und eine Pâtisserie neben der nächsten, die mit herrlich farbenfrohen und kunstvoll verzierten Törtchen locken: Baba au Rhum, weiche, saftige und honigsüß aussehende Napfküchlein mit einer Haube aus Schlagsahne, Paris-Brest, verschiedene Éclairs, Tarte Tatin, Clafoutis, Puits d’Amour und Mont Blanc, wahre Kunstwerke aus knusprigem Boden und Spaghetti-artig aufgespritztem Kastanienpüree, die Hanna ganz besonders empfiehlt.

Bis zum Parc des Buttes Chaumont (8) sind es nur ein paar Minuten Fahrt. Den schattigen Park betritt man durch ein eisernes Tor. Folgt man einem breiten Weg, der sich einen Hügel hinaufschlängelt, öffnet sich der Park bald zu einem japanischen Garten mit einem See und einer Hängebrücke, die auf eine märchenhafte Insel führt. Auf deren steilen, schroffen Klippen steht ein Tempel, der dem Tempel der Vesta im italienischen Tivoli nachempfunden ist. Von dort kann man bis Montmartre (9) sehen.

Im Viertel Montmartre herrscht ein buntes Treiben. Die Tische der Cafés reichen bis auf die Bürgersteige, es gibt viele schöne Boutiquen und an jeder Straßenecke einen kleinen Holzkiosk, der Schneekugeln mit den Pariser Sehenswürdigkeiten und eisgekühlte Wasserflaschen verkauft. Mitten im Viertel auf einem begrünten Platz steht die Mur des je t’aime (10). Zweihundertfünfzig verschiedene Sprachen und über dreihundert Liebeserklärungen stehen auf den einzelnen Kacheln der mitternachtsblauen Mauer.

Nicht weit entfernt gelangt man über eine Treppe zu einem kleinen, verborgenen Platz, einem von Lèos Lieblingsorten in der Stadt. Hier steht ein Gebäude, auf dem in goldenen Großbuchstaben auf einer waldgrünen Holzfassade die Aufschrift Le Bateau Lavoir (11) prangt. Picasso malte hier eines seiner bekanntesten Bilder, Les Demoiselles d’Avignon.

Nach kurzer Fahrt ragt Sacré-Cœur (12) zwischen den Häusern empor. Eine gepflasterte, kurvenreiche Straße führt zur Kirche hinauf. Im Winter oder in den frühen Morgenstunden, bevor die Touristen kommen, ist es hier am schönsten. Von der Haupttreppe der Basilika, am höchsten Punkt von Paris, abgesehen von der Spitze des Eiffelturms, hat man den besten Blick auf Paris.

Ein letzter Blick auf das Centre Pompidou und dann geht es auch schon wieder zurück zum Gare du Nord, dem Ausgangspunkt der Tour. Lèos und Hannas gemeinsame Reise, das sei an dieser Stelle schon verraten, endet hier nicht – sie ist erst der Anfang einer sehr romantischen Liebesgeschichte…

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