Sabine Städing über ihre Kinderbuch-Reihe "Petronella Apfelmus"
Frau Städing, wie ist die Figur der kleinen Hexe Petronella Apfelmus überhaupt entstanden?
Das ist eigentlich eine lustige Geschichte: Petronella ist eine Figur aus meinem allerersten Buch "Magnolia Steel – Hexendämmerung". Sie wird dort nur in einem Halbsatz erwähnt. Aber sie ist bereits eine Apfelhexe, die im Garten einer alten Mühle lebt und Ärger mit dem dort ansässigen Müller hat.
Sie bekommen inzwischen sehr viel Post von Petronella-Fans. Haben Sie damit gerechnet, dass Petronella so erfolgreich wird?
Ich habe es mir natürlich gewünscht, aber ernsthaft damit gerechnet habe ich nicht. So ein Erfolg lässt sich nicht planen. An manchen Tagen kann ich noch immer nicht glauben, dass es wirklich wahr ist. Das Lob und die Begeisterung der kleinen und großen Petronella-Fans bedeuten mir sehr viel und ich versuche jeden Brief zu beantworten. Auch wenn es manchmal ein bisschen länger dauert.
Was macht die kleinen Petronella-Leser aus? Haben sie vielleicht alle etwas gemeinsam?
Sie sind aufmerksam und neugierig und lieben Geschichten. Aus ihren Zuschriften weiß ich, dass es in den meisten Familien eine Tradition des Vorlesens gibt.
Die kleine Hexe Petronella lebt in einem Apfel. Warum haben Sie Petronella ausgerechnet zu einer Apfelhexe gemacht?
Das ist der Tatsache geschuldet, dass Petronella bereits in meinem ersten Kinderbuch eine Apfelhexe ist, die im Garten einer alten Mühle wohnt. Meiner Lektorin gefiel ihr Name so gut, dass sie mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, auch Petronella Apfelmus‘ Geschichte zu erzählen. Und ich hatte große Lust dazu.
Auch in Ihren Büchern um Magnolia Steel ging es um eine Hexe. Warum sind Hexen immer wieder Thema in Ihren Büchern?
Der Begriff „Hexe“ bedeutet ursprünglich „die auf der Hecke sitzt“. Mit einem Bein in der sichtbaren, mit dem anderen Bein in der unsichtbaren Welt. Mir gefällt dieses Bild. Eine Hexe als Mittlerin zwischen den Welten. Noch lieber mag ich sie aber in ihrer Eigenschaft als „weise Frau“, als „Kräuterkundige“ und „Heilerin“. Diese Eigenschaften habe ich auch Tante Linette (aus Magnolia Steel) und Petronella mitgegeben.
Die Bücher sind illustriert von SaBine Büchner. Was gefällt Ihnen besonders an den Illustrationen?
SaBine Büchner ist eine absolut wundervolle Illustratorin. Irgendwie hat es von Anfang an mit uns beiden gepasst. Sie hat Petronella ein Gesicht gegeben und mir manche Bilder direkt aus dem Kopf gezeichnet. Ich liebe ganz besonders die Genauigkeit und die vielen lustigen Details in ihren Illustrationen. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Petronella-Erstlesereihe. Da gibt es zwar weniger Text von mir, dafür aber ganz viele farbige Illustrationen von SaBine Büchner.
Haben Sie eine Lieblingsfigur in Petronellas Abenteuern?
Ich mag Herrn Kuchenbrand. Er ist mir mit seiner unbekümmerten Schusseligkeit sehr ans Herz gewachsen.
Familie Kuchenbrand, Gurkenhut, Herr Schimmelpfennig, Bäckermeister Kümmerling… Wie kommen Sie auf die Namen für die Figuren in Ihrem Buch?
Ach, das ist ganz unterschiedlich. Manche Namen, zum Beispiel den Namen Kuchenbrand, kenne ich aus meinem persönlichen Umfeld. Andere Namen schnappe ich irgendwo auf und manche Namen fallen mir einfach so ein.
Haben Sie noch weitere Ideen für Petronella und ihrer Freunde? Können Sie schon etwas über ihr nächstes Abenteuer sagen?
Natürlich gibt es noch jede Menge Ideen. Ich freue mich schon darauf, wieder in Petronellas Apfelhaus vorbeizuschauen, um von ihr und den anderen Gartenbewohnern zu erfahren, welches Abenteuer ich als nächstes aufschreiben soll.
Was wünschen Sie sich für Petronella?
Dass sie so bleibt wie sie ist, und noch viele Kinderherzen im Sturm erobert. Und, dass sie mir weiterhin ihre Geschichten ins Ohr flüstert.